Statistik der Kreispolizei zum Thema Kriminalitätsgeschehen: Aufklärungsquote bei 53,1 Prozent
Leben im Kreis Wesel so sicher wie lange nicht mehr
Im Kreis Wesel gab es im Jahr 2018 das geringste Straftataufkommen innerhalb der letzten 25 Jahre. „Es ist erfreulich, denn wir haben ebenso die höchste Aufklärungsquote der letzten 25 Jahre“, so Landrat Dr. Ansgar Müller. Wohnungseinbrüche, Autodiebstähle, Straßenkriminalität – alle Zahlen sind rückläufig.
Mit Hilfe von Sonderkommissionen ist es gelungen, dass die Aufklärungsquote für das Jahr 2018 bei 53,1 % (Vgl. 2017 – 50,6 %)liegt. Ebenso ist die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner (Häufigkeitszahl) unter dem Landesdurchschnitt. Der Kreis Wesel liegt bei 5.553 und das Land NRW bei 7.160.
Schwere Zeiten sind für Einbrecher angebrochen, denn die Wohnungen und Häuser im Kreis Wesel werden immer besser gesichert. So ist es auch der guten Aufklärung, der Sicherung der Eigenheime und den aufmerksamen Nachbarn zuzuschreiben, dass von insgesamt 783 gemeldeten und zur Anzeige gebrachten Wohnungseinbrüchen in rund 40 % der Fälle, die Einbrecher erst gar nicht in das Objekt eindringen konnten. Interessant ist sicherlich auch, dass in 80 % der Fälle die Einbrecher über die Terrassentür einzudringen versuchen.
Um ganze 27 % gesunken ist der Diebstahl an oder aus Kfz. Hierunter fallen unter anderem der Diebstahl von Handtaschen, Radios, Navis oder ganzer Lenkräder mit Airbag. „Hier sind wir im letzten Jahr mit einer Sonderkommission einem Serientäter aus Moers auf die Spur gekommen, dem mehr als 100 Taten zuzuordnen sind. Danach ist es schlagartig ruhiger geworden“, so Roland Wollf, Kriminaldirektor. Auch bei den Zweirädern ist ein Rückgang um 16 % zu verzeichnen.
Auch die Betrugsfälle insgesamt sind mit 2.468 angezeigten Fällen so niedrig wie lange nicht mehr. Den Höchststand der letzten 10 Jahre gab es 2012 mit 5.065, also mehr als doppelt so vielen Fällen. Die Aufklärungsquote bei den Mord- und Totschlagdelikten liegt bei unschlagbaren 100 %. Hier gab es im letzten Jahr 2 Morde in Wesel und Hünxe und 3 Versuche in Moers, Kamp-Lintfort und Alpen. Einzig bei den Sexualdelikten gab es einen Anstieg, allerdings wurden hier bei der Statistik weitere Straftaten zugeordnet, die vorher nicht eingerechnet wurden, wie beispielsweise sexuelle Belästigung, Exhibitionismus und Kindesmissbrauch. „Bei den Exhibitionisten gab es 2018 einen Anstieg auf 39 Fälle. Dies ist wohl dem langen und warmen Sommer zuzuschreiben“, so Roland Wollf schmunzelnd.
Bei den Tätern und Tatverdächtigen war im letzten Jahr bei den Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden ein leichter Rückgang von 2.310 (2017) zu 2.279 zu verzeichnen und bei den Erwachsenen waren es immerhin rund 6 % weniger.
Wirklich interessant wird es in der Statistik, wenn der Punkt der Nationalitäten zugrunde gelegt wird. Viele Bürger fühlen sich zunehmend unsicher und verstärkt hat sich das Gefühl bei vielen, nach Ereignissen wie der Silvesternacht 2016 in Köln und ähnlichen Vorkommnissen. Die Statistik belegt jedoch im Kreis Wesel andere Zahlen. Die Gesamtzahl nichtdeutscher Straftäter liegt im Kreis Wesel bei 24,4 %. Und es waren bei einer Gesamtzahl von 2.444 nichtdeutschen Tatverdächtigen/Straftätern lediglich 484 Asylbewerber darunter. Und wenn man sich anschaut woher die Täter kommen, dann sind es insgesamt 68 Nationen, wobei die Türkei, Rumänien, Syrien, Polen, Serbien, Niederlande, Irak und Bosnien-Herzegowina unter den Top 10 sind.
Die Polizei setzt ihre gute Arbeit auch im Jahr 2019 weiter fort und wird mit Sonderkommissionen den Tätern auf der Spur sein, denn die Polizei ist nicht nur sichtbar in Uniform unterwegs. Vermehrt sind es Zivilbeamte, die für uns unsichtbar handeln.
Autor:Ines Wenzel aus Wesel |
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