Wesel - Unfallverursacher gibt sich als Opfer aus / Polizei überführt Unfallflüchtigen
Beamte auf Draht: Auffällige Blechschäden führen zur Anzeige wegen "Vortäuschung einer Straftat"
Als ein 61-jähriger Weseler am vergangenen Freitagmorgen zu seinem geparkten Benz an der Breslauer Straße zurückkehrt, traut er seinen Augen nicht: An der linken Stoßstange seines Autos befindet sich ein tellergroßer Schaden. Die Reste von blauem Lack sind noch deutlich erkennbar. Er informiert die Polizei, die eine Anzeige wegen Verkehrsunfallflucht aufnimmt.
Die Verkehrsunfallanzeige landete am Montag zusammen mit vielen weiteren Anzeigen im Verkehrskommissariat der Polizei in Wesel. Dort überprüfte der Sachbearbeiter sorgfältig die protokollierten Schäden, wertete die von den Kollegen gemachten Fotos aus und untersuchte die gesicherten Lackproben. Als er den Schaden an dem Benz mit weiteren Unfallschäden im System vergleicht, fällt ihm ein merkwürdiger Zusammenhang auf:
Am Freitag erstattete noch ein weiterer Autofahrer eine Strafanzeige wegen Unfallflucht - nur zwei Straßen weiter. Ein Unbekannter war angeblich in das geparkte blaue Auto des Mannes gefahren und hatte es auf einer Länge von knapp 80 Zentimetern beschädigt.
Der Polizeibeamte hält dies nicht für einen Zufall. Im Gegenteil:
Nach dem Vergleich der Schadenshöhen und der Auswertung der Lackspuren ist er sich sicher, dass beide Unfallfahrzeuge in ein und denselben Unfall verwickelt waren. Aufgrund der Art und der Lage der Schäden kommt er zu dem Schluss, dass das blaue Fahrzeug den geparkten Benz des 61-Jährigen beschädigt haben könnte.
Anschließend sei der Fahrer des blauen Autos von der Unfallstelle weggefahren, ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern.
Gegen den Halter des blauen Autos wird nun wegen Verkehrsunfallflucht und dem Vortäuschen einer Straftat ermittelt.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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