Falsche Polizisten zocken junge Autofahrer ab
Angeblicher Rotlichtverstoß als Aufhänger / Polizei: "Barzahlung nur in Ausnahmefällen!"
Ein 16-jähriger Jugendlicher aus Sonsbeck ist gestern Abend wohl auf falsche Polizisten hereingefallen, die ihn mit einem Mercedes angehalten haben und Geld für eine angebliche Rotlichtfahrt forderten.
Im Polizeibericht heißt es dazu: Am Mittwoch gegen 19.05 Uhr fuhr der Junge mit einem Roller den Bankscher Weg aus Richtung Wardt kommend in Richtung Varusring entlang. An der dortigen Ampelkreuzung bog er nach rechts ab und fuhr weiter auf der Straße Trajanring.
Hinter ihm fuhr ein dunkler Mercedes, der in der Frontscheibe eine Leuchttafel mit der Aufschrift "Stopp Polizei" hatte. Daher hielt der 16-Jährige kurz vor der Straße Maulbeerkamp am rechten Fahrbahnrand an.
Aus dem Mercedes stiegen dann zwei unbekannte Männer. Einer von ihnen sprach den Jugendlichen an und gab sich, ohne den Dienstausweis zu zeigen, als Polizist in Zivil aus. Wegen einer angeblichen Rotlichtfahrt sollte der Sonsbecker 60 Euro in Bar zahlen. Aus Angst vor weiteren Repressalien zahlte der Junge. Ohne eine Quittung auszuhändigen, verschwanden die Betrüger. Der Junge fuhr anschließend nach Hause und berichtete von dem Vorfall. Daraufhin riefen die Eltern die "echte" Polizei.
Der jugendliche konnte lediglich den Mann beschreiben, der ihn angesprochen und Geld verlangt hat. Dieser ist laut Polizeibericht 40 bis 50 Jahre alt, 1,85 bis 1,90 Meter cm groß, trug dunkle, kurze Haare, eine dunkle Hose und eine dunkelblaue Weste mit der Aufschrift "Polizei".
Die Polizei in Xanten sucht jetzt Zeugen, die die angebliche Kontrolle beobachtet haben und Hinweise zu dem Mercedes oder den Unbekannten geben können. Sie werden gebeten, sich mit der Polizei in Xanten, Tel.: 02801 / 71420, in Verbindung zu setzen.
Die Polizei warnt vor unbedachtem Einknicken bei derartigen Erlebnissen und erklärt, Beamten würden "nur im begründeten Ausnahmefall Bargeld verlangen. Bestehen Sie in jedem Fall auf eine Quittung. Unsere zivilen Kolleginnen und Kollegen zeigen nach dem Anhalten sofort und unaufgefordert den Dienstausweis oder die Kriminalmarke vor."
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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