Polizei warnt vor dem "Geschäft mit der Liebe"
Achtung, Romance-Scamming - auch im Kreis Wesel läuft die Betrugsmasche auf Hochtouren!

Foto: Pixabay/Montage: dibo
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 Im Kreis Wesel ist eine Frau auf einen Betrüger hereingefallen, der sich im Internet mit ihr angefreundet hat. Im Laufe der Zeit habe die betroffene Dame dem Unbekannten mehrere höhere Geldbeträge ausgezahlt, bis sie dahinter kam, dass da doch etwas "faul" an der Sache sein könnte. So berichtet die Kreispolizei Wesel und warnt vor folgender Situation:

Der Mann hatte die Frau über das Internet angeschrieben und ihr Fotos von sich geschickt. Er stellte sich als vermögender Witwer dar und bat die Frau, ihm bei der Auszahlung seines Gehaltes zu helfen, da er bei der NASA arbeite und sich gerade auf einer Bohrinsel in Dänemark befinden würde. Er würde sie als Begünstigte einsetzen, damit sie sein Gehalt irgendwann bekäme.

Anschließend meldete sich immer wieder ein Kurier, der ihr mitteilte, wohin sie Geld überweisen solle, damit "ihr Freund" auch sein Gehalt bekäme. So ging das über viele Monate. Bis die Frau irgendwann begriff, dass sie einem Betrüger ins Netz gegangen ist. Am gestrigen Donnerstagnachmittag erstattete die Dame schließlich Anzeige bei der Kriminalpolizei.

Dieser Sachverhalt ist für die Polizei nicht neu, dafür aber besonders verwerflich. Die Opfer werden nicht nur um ihr Geld gebracht, sondern auch zu tiefst verletzt, wenn sich herausstellt, dass alles erlogen war.

Die Polizei rät daher:

  • Verwenden Sie in Chats unbedingt nicknames. Geben Sie Ihren richtigen Namen auch im direkten Chatkontakt noch nicht so schnell preis, ganz zu schweigen von Ihrer Adresse oder Ihrem Geburtsdatum.
  • Spricht der Chatpartner schon nach kürzester Zeit von der großen Liebe und gar Heiratsplänen, sollten Sie hellhörig werden.
  • Wenn Sie bereits ein seltsames Gefühl haben, kann es helfen, den Namen Ihres Chatpartners in Verbindung mit dem Wort "scammer" in Suchmaschinen einzugeben.
  • Manchmal kann sich der Verdacht schon bestätigen.
  • Wenn Sie entdecken, dass Sie gescammt wurden: Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab. Nehmen Sie keine Anrufe des Chatpartners entgegen, ignorieren Sie seine Mails.
  • Überweisen Sie auf keinen Fall Geld, lösen Sie keine Schecks ein oder leiten Briefe und Päckchen weiter. Machen Sie geleistete Zahlungen umgehend rückgängig.
  • Sichern Sie Beweise. Screenshots von Chats, Email-Kopien, erhaltene Fotos, Bankbelege ...

Wenn Sie Opfer geworden sind, dann erstatten Sie unbedingt Anzeige bei der Polizei. Es ist wichtig, dass Sie so einen Vorfall melden! Unter Umständen können Sie mit einer Anzeige auch weitere potenzielle Opfer schützen.

Fragen, die Sie sich stellen sollten:

Jemand kennt Sie nur durch Chats, spricht aber nach kürzester Zeit von der großen Liebe - geht das nicht etwas schnell?

Würden Sie in Ihrem realen Alltag einem Bekannten, den Sie vor ein paar Wochen kennengelernt haben, einfach so 5.000 Euro schenken?

Würden Sie sich in Geldnöten an eine Ihnen seit kurzem bekannte Person aus einem Internetforum wenden oder nicht doch eher an Ihre Familie beziehungsweise an Freunde?

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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