Mauerblümchen....
..nannte man früher die unscheinbaren Mädchen, die beim Tanzen sitzen blieben. Aber es geht auch anders - und gar nicht unscheinbar! ;-)
Sonnenaufgang
Allmählich wich die Dunkelheit der Dämmerung. In den Bäumen begannen die ersten Vögel zu zwitschern. Lange würde es nicht mehr dauern, bis über dem Fluss die Sonne aufging. Er hatte keine Ahnung, wie lange er hier schon saß. Nach stundenlangem Herumwälzen hielt es ihn nicht mehr im Bett. Er war aufgestanden, hatte sich in sein Auto gesetzt und war herumgefahren. Einfach so. Stundenlang. Ohne Ziel. Ohne Ziel? Warum war er dann doch wieder hier gelandet? Immer, wenn ihn diese Unruhe packte, zog...
Johannas Traum
Was, wenn du schliefest? Und was, wenn du, in deinem Schlafe, träumtest? Und was, wenn du in deinem Traume zum Himmel stiegest und dort eine seltsame und wunderschöne Blume pflücktest? Und was, wenn du, nachdem du erwachtest, die Blume in deiner Hand hieltest? Ah, was dann? (Samuel Taylor Coleridge, 1772 – 1834) Unruhig wälzt Johanna sich hin und her. Sie ist so müde, aber der Schlaf will sich nicht einstellen. Tausend Gedanken drehen sich wie ein Karussell in ihrem Kopf. Wie gerne würde sie...
Abendstimmung
Eingefangen bei der Abendrunde mit dem Hund.... garniert mit einigen meiner Lieblingsgedichte von Joseph von Eichendorff. Wünschelrute Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort. Der Abend Schweigt der Menschen laute Lust: Rauscht die Erde wie in Träumen wunderbar mit allen Bäumen, was dem Herzen kaum bewußt, alte Zeiten, linde Trauer, und es schweifen leise Schauer wetterleuchtend durch die Brust. Mondnacht Es...
Was glaubt ihr.....
... welchem Zweck dieses Gebäude bald übergeben wird? Vorschläge gerne als Kommentar! ;-)
Wolkenspiele
Immer wieder faszinierend: Der Himmel über uns mit seinen Wolkenspielen. Mal strahlend hell und blau, mal dunkel und bedrohlich. Bei meinen Spaziergängen versuche ich oft, die verschiedenen Stimmungen einzufangen. Hier eine kleine Auswahl.
Blütenträume
Wenn der Himmel so grau ist wie jetzt gerade, wenn es mehr nach November als nach Beinahe-Mai aussieht, wenn die Stimmung so trübe ist wie das Wetter - dann, ja dann, hilft es oft, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Dann sieht man, dass die Natur sich auch vom grauen Wetter nicht davon abhalten lässt, ihre Blütenpracht zu entfalten!
Somewhere over the rainbow....
....and dreams that your dare to dream really do come true. Mitten in der Nacht wachte sie auf. Ein merkwürdiges Leuchten erfüllte den Raum. Im Halbschlaf dachte sie, es wäre eine Neonreklame. Aber wo sollte die auf einmal herkommen? In dieser Straße gab es nur Wohnhäuser. Johanna drehte sich um und schaute zum Fenster. Es war warm in dieser Nacht, deshalb war es weit geöffnet. Irgendwann musste es wohl geregnet haben, denn ein farbenprächtiger Regenbogen schien sich durch das Fenster direkt...
Hauptsache Antibakteriell oder - Wie habe ich es geschafft, inmitten von Keimen zu überleben?
„Die Gesundheit unserer Kinder beginnt mit hygienisch sauberen Händen“ behauptet der Werbeslogan für ein Desinfektionsmittel und will uns einreden, dass man auf gar keinen Fall den Seifenspender berühren darf, auf dem es von Keimen ja nur so wimmelt! Ja, man suggeriert uns gar, dass die lieben Kleinen sogar unterwegs die Fingerchen desinfizieren müssen! Glaubt man dem heutigen Werbefernsehen, so gibt es nichts Wichtigeres, als in einem sterilen, absolut keimfreien Haushalt zu leben. Wie einfach...
Wo ist das Ei???
Tja... manchmal hilft es auch nix, wenn man seine Nase ganz tief in die Dinge hineinsteckt. Der Osterhase hat sich schon - samt Eiern - aus dem Staub gemacht. ;-)
Familienalbum
Kennengelernt haben sie sich am Rosenmontag des Jahres 1952 in Düsseldorf. Weil ihr Kavalier ihr ständig auf die Füße trat, forderte meine Mutter bei der nächsten Damenwahl einen jungen Mann auf, der ihr als guter Tänzer aufgefallen war. Dieser junge Mann sollte mein Vater werden. Aber bis dahin vergingen noch ein paar Jahre. Zunächst einmal verliebten sie sich und weil das nicht ohne Folgen blieb, heirateten sie. Im April 1953 standesamtlich. Die kirchliche Trauung folgte im Mai – und im Juli...
Jetzt lässt du mich auch noch im Stich! - Wo bist du? Ich brauche dich! Sofort!
Du bist verschwunden! Wie eine Wolke, die der Wind fortgeweht hat. Nirgends kann ich dich finden. Niemand weiß, wo du geblieben bist. Ich habe schon überall nachgefragt, an den unmöglichsten Orten hab ich dich gesucht. Stets nur Achselzucken, ratlose Gesichter. Was mach ich denn nur ohne dich? So lange schon hast du zu meinem Leben gehört, und nun das! Ist das wirklich das Ende unserer Freundschaft? Ich weiß noch, wie wir uns kennengelernt haben. Etwas misstrauisch war ich ja am Anfang....
Maikäfer flieg… mein Opa ist im Krieg..
Ob Pommernland wohl Schlesien ist? Und warum habe ich eigentlich keinen Opa? Ich spiele Ball. Werfe ihn gegen die Hauswand und fange ihn auf. Immer wieder und wieder... Eigentlich ein doofes Spiel. Aber ich kann dabei so gut nachdenken. Mir ist langweilig. Die anderen sind noch in der Schule, die Eltern arbeiten, die Oma werkelt im Garten und meine Freundin hat auch keine Zeit, weil ihr Opa zu Besuch ist. Schade, dass ich keinen Opa habe. Andere Kinder haben auch einen Opa – manche sogar zwei....
Auf den Hund gekommen - Teil 2: Joey
Sommer 2011 – In den Straßen von Adra/Almeria taucht immer öfter einer kleiner blonder Hund auf und bettelt um Leckerchen und Streicheleinheiten. Da er ein Halsband trägt, nimmt man erst an, dass er ein Zuhause hat. Doch mit der Zeit verwahrlost er immer mehr. Sein Fell ist schmutzig und verfilzt, er magert ab. Anfang September lesen ihn Tierschützer von der Straße auf und nehmen ihn mit. Jetzt startet das Rundumprogramm für den kleinen, ca. 1 Jahr alten, Burschen: Er wird geschoren, geimpft,...
Auf den Hund gekommen - Teil 1: Bella
Hätte man mir vor ein paar Jahren prophezeit, dass ich mir mal einen Hund anschaffe, dann hätte ich denjenigen freundlich angelächelt - und ihm einen Vogel gezeigt. Ein Hund! Ja, bin ich denn bekloppt? Dat Kind ist erwachsen und aus dem Haus, ich kann kommen und gehen, wie ich lustig bin – und dann soll ich mir wieder so eine Verantwortung aufladen? Im Leben nicht. Und die Arbeit! Und immer raus, ob es regnet oder stürmt! Jemand im Haus, der nicht selbst an den Kühlschrank gehen kann, um sich...
You are my Valentine! Und das schon seit mehr als drei Jahrzehnten!
Nie werde ich ihn vergessen, diesen ganz besonderen Valentinstag. Diesen Tag – an dem es sich entscheiden würde, ob wir zusammenkommen oder nicht! Wochen – ja, monatelang habe ich mich darauf vorbereitet. Habe mich dir angenähert mit Worten und Taten. Ich war mir beinahe sicher, dass nichts, aber auch gar nichts, mehr passieren könne, was unser künftiges Zusammensein gefährden könnte. Und trotzdem: Ich war so aufgeregt, dass ich die Nacht vor unserem Date kein Auge zugetan habe. Was zieh ich...
Zerknüllt! Oder: Es gibt Tage, an denen geht gar nichts glatt!
Ein leises Jaulen weckt sie aus ihrem unruhigen Schlaf. Etwa Feuchtes, Kaltes, stupst gegen ihre Hand. Der Hund steht vor ihrem Bett, will endlich mal raus. Leise seufzend schlägt sie die Decke zurück. Es nützt ja nichts. Sie muss aufstehen. Dabei wäre sie gerade heute so gern liegen geblieben. Hätte diesen Tag so gern verschlafen. Dieses komische Gefühl im Magen einfach verdrängt. Sie weiß, was ihr heute bevorsteht. Und sie weiß, dass es kein Zurück gibt! Viel zu lange schon hat sie es vor...
Ach, wie war es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem
„Karlchen??? Karl?? KAHARL!!!!!! Wo steckst du denn?“ Karlchen Legerfald verzog schmerzlich das Gesicht. Musste Rosalinde immer so kreischen? Er hätte beim Heimkommen nicht so mit der Tür knallen sollen, dann hätte sie ihn gar nicht bemerkt und er hätte seine Ruhe! Ach was, er würde einfach so tun, als wäre er nicht da. Zu spät! Sie rauschte bereits ins Zimmer. „Sag mal, sitzt du auf den Ohren? Ich schrei mir die Lunge aus dem Hals und der werte Herr befindet es noch nicht mal für notwendig, zu...
Märchenland nix Supermodel? oder: Warum der Kaspar seine Suppe nicht mehr aß!
Mit Karacho schleuderte Erdal seine Krone durch den Thronsaal und kegelte zielsicher die pseudo-chinesische Vase, das Hochzeitsgeschenk seiner Mutter Mathilde, zu Bruch. Na, wenigstens hat sich damit diese Scheußlichkeit erledigt! Befremdet beobachtete Mariechen den Zornesausbruch des Gatten. Was war denn nun schon wieder?? Und da polterte er auch schon los. „Diesem mickrigen Schneider dreh ich noch mal den Hals um! Nix als Ärger hat man in diesem Land. Wären wir doch bloß nicht zurückgekommen....
Einmal noch!
Einmal noch – wie früher mit dir lachen! Einmal noch – dich trösten, wenn dein Glück zerbricht! Einmal noch – mir Sorgen um dich machen! Einmal noch – ein Blick in dein Gesicht! Einmal noch – möcht ich mich mit dir streiten! Einmal noch – in deine Augen sehn! Einmal noch – zur Schule dich begleiten! Einmal noch – mit dir spazieren gehn! Einmal noch – auf dich warten bis zum Morgen! Einmal noch – vor Angst beinah vergehn! Einmal noch – dir Geld für Kippen borgen! Einmal noch – es niemals...
Ach du lieber Augustin! - oder: Wenn man so dumm ist, dass einen (nicht mal mehr) die Schweine(hirten) beissen!
„Ach du lieber Augustin, Augustin... „ Schneewittchen hielt sich entnervt die Ohren zu. Seit 3 Wochen war ihre Cousine jetzt zu Besuch – und von morgens bis abends jaulte sie dieses dämliche Lied! Nicht auszuhalten! „...alles ist hin, hin, hin“ Jetzt reichte es!!!! Schneewittchen stürmte über den Flur zum Gästezimmer, riss die Tür auf und brüllte: „DU MACHST MICH WAAAAAHNSINNIG!!!! HALT ENDLICH DIE KLAPPE!!!! NOCH EIN TON UND DU FLIEGST RAUS, ABER ACHTKANTIG!!“ Erschrocken hielt ihre Cousine...
Rotglühend
Es war dunkel geworden. Er musste stundenlang hier am Küchentisch gesessen haben, das Gesicht in den Händen vergraben. In der Wohnung war es ruhig. Seine Frau und die Kinder waren schlafen gegangen. Er stand auf und sah sich in der Küche um. Ein Stuhl war umgefallen, Scherben lagen auf dem Boden. Stumme Zeugen der Eskalation und Gewalt. Leise ging er über den Flur, öffnete vorsichtig die Tür des Kinderzimmers. Das kleine Notlicht in der Steckdose leuchtete spärlich. Gerade hell genug, dass er...