Integration von Flüchtlingen in Uedem: Es funktioniert. Irgendwie.

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Montag Abend in der Zweifach-Turnhalle in Uedem: Mitglieder des Uedemer Turn- und Schwimmvereins pritschen, baggern und passen mit Flüchtlingen aus Irak, Iran, Afghanistan am Volleyballnetz. Was mit Händen und Füßen zur Verständigung nicht gereicht, macht Gottes Hilfe möglich: Mit "Allahu Akbar", wie es einer der Syrer ausdrückte, kam das Spiel in Fluss ...

Rund 190 Flüchtlinge leben derzeit in der Gemeinde Uedem. Nach Worten des Bürgermeisters Rainer Weber eine besondere Herausforderung, die nicht nur logistisch an ihre Grenzen stößt, sondern auch das Miteinander von Bürgern und neuen Mitbürgern vor neue Aufgaben stellt.
Noch bevor die Gemeinde bereits vor rund zwei Wochen zur Versammlung "Flüchtlingshilfe - Integration ausländischer Flüchtlinge ins Gemeinde- und Vereinsleben", und die anwesenden Einrichtungen und Vereine zur Mitarbeit einlud, hatten sich verschiedene Initiativen zusammengefunden, um das Zusammenleben möglich zu machen.
Der Uedemer Turn- und Schwimmverein beispielsweise hat mit Flyern und Man-Power etliche aus den Krisengebieten der Welt stammende Bürger in seinen Reihen aufgenommen, bietet seitdem regelmäßig Volleyball, Badminton oder Zumba an. "Weil die Menschen von sich aus den Weg nicht zu uns fanden, sind wir aktiv geworden und haben sie direkt angesprochen", meint Johannes Paeßens, der UTuS-Chef.
Für Volleyball-Abteilungsleiter Heinz Tenelsen kein leichtes Unterfangen, vor allem wegen der sprachlichen Hindernisse. Als würde Denglish (Englisch mit deutschem Einschlag) auf Arabenglisch treffen: "Es funktioniert irgendwie. Derzeit spielen wir montags in der Mixed-Gruppe mit 18 Flüchtlingen aus Irak, Iran, Afghanistan, Eritrea, Syrien und Albanien." Taktische Vorgaben, Stellungsspiel, oder Spielregeln vermittelt der Übungsleiter so gut er kann, unterstützt vom UTuS-Chef persönlich, der die Volleyballgruppe mitgegründet hat.
Was die montägliche Sportstunde für die Flüchlinge bedeutet, sagen Mohammad Al-Im Qurishee aus Afghanistan und Yah Ya Al-Salman aus Syrien: "Durch das Spiel lernen wir zum einen die Sprache und zum anderen das Verhalten in bestimmten Situationen besser kennen. Wir erfahren so, was den Menschen hier nicht gefällt."
Unter den neuen Mitspielern gäbe es einige mit guter Spielanlage, die möglicherweise irgendwann in den Spielbetrieb, sofern die gesetzlichen Regelungen dafür gegeben sind, integriert werden könnten, meint auch Abteilungsleiter Tenelsen. Doch bis dahin ist es eben noch ein weiter sportlicher Weg, der hierfür zu gehen ist. Zur Not auch mit Gottes Hilfe ...

Autor:

Franz Geib aus Goch

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