Auf dem Hötzenhof in Keppeln fand ein inklusives Familienshooting statt
Glück kennt keine Behinderung
Die einen haben Down-Syndrom, die anderen Normal-Syndrom. Sagt die Profi-Fotografin Jenny Klestil. Irgendwas ist schließlich immer. Der Unterschied liegt in nur einem Chromosom. Nicht mehr und nicht weniger. Dennoch ist Inklusion innerhalb der Gesellschaft immer noch kein Kinderspiel – das möchte die Frankfurterin durch ihr weltweit einmaliges Fotoprojekt „Glück kennt keine Behinderung“ ändern.
KREIS KLEVE. So feierte sie jüngst, am Wochenende vor dem Internationalen Tag für Menschen mit Behinderung, Premiere im Kreis Kleve: Auf dem Hötzenhof in Keppeln fotografierte sie Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam mit ihren Familien im Stroh. Wer zugestimmt hat, wird mit seinem Bild Teil ihrer großen Wanderausstellung.
„Wir haben einen unglaublich tollen Tag erlebt“, beschreibt Moderatorin und Ergotherapeutin Andrea Franken, die Jenny Klestil erstmals in den Kreis Kleve einlud, „man merkt einfach, dass sie ihren Beruf liebt und auf Augenhöhe mit ihren besonderen Models arbeitet. Die Familien haben sich sehr wohl gefühlt zwischen Pferden, Ponys, Ziegen und am Lagerfeuer. Es war ein Shooting der ganz besonderen Art.“
Trotz der Aufregung, die vor allem bei den Kindern und Jugendlichen in der Luft lag, lockte die engagierte Fotografin besondere Momente hervor – verliebte Blicke oder jede Menge Spaß. Eigentlich sind die Fototage von Jenny Klestil als Picknick geplant, bei denen vor allem auch die Begegnung und der Austausch der Familien im Vordergrund stehen. „Corona-bedingt haben wir einzelne Termine vergeben, um keinen Raum für weitere Kontakte zu schaffen“, so die Initiatorin des erstmaligen Projektes im Kreis Kleve.
Andrea Franken hat sich im Rahmen ihrer therapeutischen Angebote auf Kinder mit Down-Syndrom spezialisiert. Auch als Moderatorin, unter anderem bei den Special Olympics, brennt sie für Inklusion. „Das Reitercamp Hötzenhof ist ein idealer Ort für ein lockeres Fotoshooting auf dem Land.
Darüber hinaus wird auch dort das Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap gelebt“, beschreibt die Keppelnerin. Haus Freudenberg ist beispielsweise regelmäßig mit einer Reitergruppe zu Gast in dem hofeigenen Schulpferdebetrieb, „alle sind sehr offen und herzlich – ein gerne genutztes Ziel für Gruppen oder Schulklassen.“
Das Fotoprojekt der Frankfurterin jedenfalls passte ausgesprochen gut in die ländliche Idylle. „Glück kennt keine Behinderung zeigt Menschen, mit all ihren wundervollen Seiten, mitten im Leben und in Momenten, die deutlich machen, dass wir alle unterschiedlich sind und die Welt von jedem Einzelnen profitiert“, sagt Jenny Klestil. Ein weiteres gemeinsames Projekt im Zeichen der Inklusion von ihr und Andrea Franken ist bereits in Planung. „Dafür kann man sich nie genug einsetzen“, ist sich die Keppelnerin sicher.
Infos zu den Ausstellungen, sobald Termine feststehen, gibt es im Netz auf www.glueckkenntkeinebehinderung.de
Autor:Lokalkompass Goch aus Goch |
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