Ratssitzung in der Kneipe - Unter Umständen davor
Wer nichts zu Weihnachten gefunden für einen lieben Menschen gefunden hat, wird vielleicht hier fündig, selbst dann wenn das Fest der Liebe vorbei ist: Das Buch mit dem Titel „Das politische Geschehen von 1945 bis 2012 in einer niederrheinischen Gemeinde“ der CDU Uedem.
E
s trägt einen schweren Titel, doch die eine oder andere Kuriosität ist dennoch enthalten. Vor einigen Tagen stellte die CDU Uedem das Nachschlagewerk der Öffentlichkeit vor.
Zum ersten Mal, so meinte Michael Lehmann, der Chef der örtlichen Christdemokraten, sei das politische und gesellschaftliche Leben und somit die Entwicklung der Gemeinde Uedem von der Nachkriegszeit bis heute dokumentiert.
Er habe Ratsprotokolle gewälzt, um das 306 Seiten starke Zeitdokument zusammenzustellen, meinte Lehmann zu seiner Fleißarbeit.Denn, so Lehmann: „Selbst in St. Augustin, wo sämtliches Archiv-Material zur CDU lagert, gab es nichts über die CDU Uedem.“
Herausgekommen ist ein Druckwerk, das mit zahllosen Bildern und ebenso vielen Dokumenten gespickt ist, darunter auch die Ergebnisse von Kreis-, Landtags- und Bundestagswahlen und sogar ein kurzer Abriss über das politische Geschehen vor 1945.
Lehmann stieß bei seinen Recherchen nicht nur auf etliche herausragende Persönlichkeiten wie Hein Ries oder Werner van Briel, sondern auch auf politische Abläufe, wie sie heute kaum vorstellbar sind. Die Sitzungen des Rates in Keppeln fanden beispielsweise in der Kneipe statt. Übrigens: Stand der nicht-öffentliche Teil der Sitzung an, mussten man währenddessen vor der Gastwirtschaft draußen warten.
Oder: Die Haltung eines Schafbocks war laut Ratsbeschluss Pflicht, um die Viehzucht zu fördern. Und das damals das Verlegen von Wasserleitungen eine politische Diskussion anzetteln könnte, ist heute ebenfalls kaum noch nachvollziehbar: „Aber manche hatten damals ihren eigenen Brunnen.“
Auf Fotos und Grafiken lässt sich die Entwicklung der Ortsteile Uedemerbruch und Uedemerfeld leicht nachvollziehen.
Zu beziehen ist das Buch ab sofort, für die 170 Mitglieder der CDU ist es kostenlos.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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