Am Abend
Tiefes, feierliches Schweigen
Liegt auf Flur und Feld.
Friedlich will zum Schlummer neigen
Sich die müde Welt.
Blümlein ihre Kelche schließen,
Vogel sucht sein Nest.
Linde, wie ein letztes Grüßen
Säuselt her der West.
Und den Gruß erwidernd, bebet
Leise Baum und Strauch;
Durch die stillen Räume schwebet
Sanft ein Gotteshauch.
Es ertönt ein Rauschen, Klingen,
Das gemach verweht,
Gleich als trügen Engelschwingen
Aufwärts ein Gebet.
Matter Purpurschimmer lieget
Fern am Himmelssaum.
Die Natur, sanft eingewieget
Lächelt noch im Traum.
(Stine Andresen)
Autor:Siglinde Goertz aus Uedem |
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