Sommernacht

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Sie haben schon etwas Besonderes, diese Sommernächte....

... wenn der Asphalt noch warm ist von der Hitze des Tages! Wenn ein leichter Windhauch angenehm kühl über die Haut streichelt

Die eine Seite des Himmels leuchtet noch in den letzten Farben des Sonnenuntergangs, während auf der anderen Seite langsam der Vollmond zwischen den Häusern emporsteigt. Sterne funkeln am nachtblauen Himmel. Wie Diamanten auf dunklem Samt.

Man hört nichts, außer dem Trapsen der Hundepfoten. Und das leise Rauschen von der nahe gelegenen Autobahn. Mit etwas Phantasie klingt es, wie das Rauschen des Meeres!

Der Duft von Sommerblumen, Kamille und frisch gemähtem Gras liegt in der Luft. Und ein Hauch von Melancholie!

Nein, ich will noch nicht nach Hause... heut ist die letzte Runde mit dem Hund länger als sonst.

Wir gehen durch die Straßen, zwischen den Feldern hindurch. Dorthin, wo man freie Sicht auf den Mond hat. Dick, rund und fast orange steigt er hinter den Wiesen hinauf, um seine Bahn über den Nachthimmel anzutreten.

Am Wegesrand steht eine Bank. Der Hund hopst hinauf, macht "Sitz" und schaut mich erwartungsvoll und beifallheischend an! Ich muss lachen, gebe ihm ein Leckerchen und setze mich zu ihm.

Sofort nutzt er die Gelegenheit und macht es sich auf meinem Schoß bequem. So sitzen wir da und schauen dem Mond zu. Hier möcht ich bleiben. Wenigstens eine kleine Weile. Es ist so friedlich hier.

Eine Melodie kommt mir in den Sinn:

Blue moon
You saw me standing alone
Without a dream in my heart
Without a love of my own

Warum fällt mir gerade jetzt dieses alte Lied ein? Es stimmt mich ein wenig traurig. Ich muss an die denken, die nicht mehr bei mir sind. In Momenten wie diesen vermisse ich sie. Besonders die eine, die viel zu früh gehen musste. Wie gern würde ich jetzt mit ihr auf dieser Bank sitzen und in die Sterne schauen.

Was für eine Nacht! So schön, dass es fast weh tut. Sehnsüchte werden wach. Ein Flugzeug zieht einen weißen Kondensstreifen über den Himmel. Nein, Fernweh hab ich nicht. Nicht heute! Heute sehne ich mich nach etwas anderem. Ich weiß nur nicht genau, wonach. Oder doch?

Möchte es mal wieder spüren - dieses Kribbeln im Bauch und auf der Haut. Nicht nur vom Nachtwind gestreichelt werden. In dieser Nacht, die alle Sinne weckt.

Hätte jetzt gerne jemanden an meiner Seite, mit dem ich diesen Augenblick teilen könnte. Der mir die Sternbilder zeigt und erklärt. Mit dem ich diese schöne Sommernacht genießen möchte. Einfach im Gras liegen und in den Himmel schauen! Dem Zirpen der Grillen zuhören und nichts mehr denken. Nur noch fühlen! Die Ruhe und den Frieden der Natur! Und einander!

Was für ein Gefühl – traurig und glücklich zugleich! Voller Sehnsucht - und doch irgendwie mit mir im Reinen!

Was für eine Nacht! Diese Sommernacht!

Autor:

Siglinde Goertz aus Uedem

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