Schriftstellerin

Beiträge zum Thema Schriftstellerin

Kultur

Zum Tod der Literatur-Nobelpreisträgerin Toni Morrison
Sehnsucht und Illusion

„Die Sehnsucht nach einem Zuhause existiert zwar nach wie vor, aber es handelt sich dabei lediglich um eine Illusion. Und natürlich gibt es in Amerika nicht eben wenige, die ihr ganzes Leben auf diese trügerische Sehnsucht bauen, die niemals Realität werden kann“, hatte Toni Morrison, Nobelpreisträgerin des Jahres 1993, vor fünf Jahren in einem Interview mit der „Welt“ Auskunft über ihr disparates Verhältnis zu ihrem Heimatland gegeben. Sie war umstritten und streitbar, aber nach ihr wurde...

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  • 06.08.19
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Kultur

Zum Tod der Georg-Büchner-Preisträgerin Brigitte Kronauer
Schreiben mit dem Weitwinkel

„Eigentlich ist man als Schriftsteller immer froh, wenn sich Wahrnehmungen verändern. Man darf sich bloß nicht in einen blöden Sog bringen lassen“, hatte Brigitte Kronauer im letzten Jahr in einem FAZ-Interview auf die Frage nach möglichen Problemen mit dem Älterwerden erklärt. Von einer völlig neuen künstlerisch-stilistischen Leichtigkeit war ihr 2013 erschienenes Opus „Gewäsch und Gewimmel“ geprägt, das uns eine bis dahin gänzlich unbekannte Facette der Autorin offenbarte, denn so humorvoll...

  • Wattenscheid
  • 23.07.19
Kultur

Judith Kuckarts neuer Roman "Kein Sturm, nur Wetter"
Die geheimnisvolle 36

"Ich kenne die Sehnsucht nach dem kleinen Leben, aber auch nach den großen Dingen. Bei wichtigen Gefühlen, auch beim Heimatgefühl, verspürt man solche Zerrissenheit immer", hatte die gerade 60 Jahre alt gewordene Autorin Judith Kuckart vor sechs Jahren in einem Interview erklärt und damit beinahe schon die innere Zerrissenheit ihrer namenlosen Protagonistin aus dem neuen Roman "Kein Sturm, nur Wetter" vorweg genommen. Im Zentrum steht eine promovierte Gehirnforscherin, die in ihrem eigentlichen...

  • Wattenscheid
  • 20.07.19
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Politik
Lutz Kliche liest aus dem Buch „Wege im harten Gras“ von Ruth Weiss.
Foto: Bangert
2 Bilder

Die 94-jährige Ruth Weiss überlebte den Holocaust und sprach im GEW
Plötzlich war alles anders

Sie entkam den Vernichtungslagern, dem Holocaust, aber nicht dem Rassenwahn. Am 26. Juni 1924 wurde sie in Fürth als Ruth Löwenthal geboren. Die inzwischen 94-jährige Ruth Weiss empfindet ihr hohes Alter als Geschenk und zugleich als Verpflichtung, den nachfolgenden Generationen zu berichten: „Nur wer die Geschichte kennt, kann verhindern, dass das Gleiche noch einmal passiert.“ Die Wirtschaftsjournalistin und Schriftstellerin schildert im Gymnasium Essen-Werden ihre Kindheit und die Jahre in...

  • Essen-Werden
  • 13.04.19
Kultur

Angela Krauß' Band "Der Strom"
An der Grenze zum Schmerz

"Ein Strom hatte begonnen, in meinem Körper zu pulsieren, an der Grenze zum Schmerz", klagt die namenlose Ich-Erzählerin, eine Dichterin fortgeschrittenen Alters, nach einer schlaflosen Nacht. Die 68-jährige Angela Krauß, die 1988 mit dem Gewinn des Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preises den künstlerischen Durchbruch geschafft hatte, ist eine Meisterin der radikalen Verknappung. Auch in ihrem neuen schmalen Bändchen, das sich auf alternierenden Zeitebenen bewegt, gibt es keine Handlung im...

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  • 11.03.19
Kultur

Bin ein tieftrauriger Mensch

Vor 150 Jahren wurde die Dichterin Else Lasker-Schüler geboren (*am 11. Februar) viele Veranstaltungen in Wuppertal „Ich bin keine Zionistin, keine Jüdin, keine Christin, ich glaube aber ein Mensch, ein sehr tieftrauriger Mensch“, schrieb die Dichterin Else Lasker-Schüler 1940 in einem Brief an den jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber. Dieser Zwiespalt durchzieht sowohl die Vita als auch das literarische Werk wie ein roter Faden. Else Lasker-Schüler wurde am 11. Februar 1869 als Tochter...

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  • 08.02.19
Kultur

Einsam, ruhelos und getrieben

Zum 70. Geburtstag von Barbara Honigmann (am 12. Februar) ist der Band „Georg“ erschienen „Ein sechzigjähriger Mann in einem möblierten Zimmer!“ Dieser Satz auf der dritten Seite des neuen Buches von Barbara Honigmann schrillt wie ein Aufschrei durch den Handlungsbeginn. Es klingt nach Verzweiflung, nach Mitleid und Klage aus der Feder, der seit vielen Jahren in Straßburg lebenden Autorin, die am 12. Februar ihren 70. Geburtstag feiert. Barbara Honigmann hatte vor vier Jahren in „Chronik meiner...

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  • 01.02.19
Kultur

Eisiges Schweigen

Natascha Wodins autobiografischer Band "Irgendwo im Dunkel" "Er saß in seinem mit Kissen und Windeln ausgepolstertem Sessel, klein, grau, entrückt in die Moränenlandschaft seiner zerstörten Gefäße, in denen er dem Tropfen einer unendlichen Zeit nachzuspüren schien." So beschreibt Natascha Wodin die letzten Tage ihres 1989 verstorbenen Vaters. Vor einem Jahr war sie für "Sie kam aus Mariupol", eine literarische Annäherung an ihre Mutter, mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet...

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  • 09.11.18
Überregionales
Suzanne Bohn ist zu Gast beim Weibsbilderabend. | Foto: privat

Gisele Halimi: Anwältin und Rebellin

Das Weibsbilderformat geht in eine neue Auflage. Diesmal wird die Pariser Anwältin und Schriftstellerin Gisele Halimi vorgestellt. Schwerte. Die Expertin in Sachen Frauenbiografien, Suzanne Bohn, kommt im Rahmen des Weibsbilder-Abends am 9. Oktober um 19 Uhr in die Rohrmeisterei. Sie stellt die Pariser Anwältin und Schriftstellerin Gisèle Halimi vor, die im Namen des Gesetzes das Gesetz in Frage stellte. Geboren in eine arme jüdisch-arabische Familie geht ihre private Rebellion immer mehr in...

  • Schwerte
  • 24.09.18
Kultur

Tortilla und Pfirsichsaft

Juli Zehs Roman „Neujahr“ 2002 erhielt die Schriftstellerin Juli Zeh für ihren inzwischen in fast 30 Sprachen übersetzten Debütroman "Adler und Engel" den Deutschen Bücherpreis. Beinahe nebenbei hat sie einst das beste juristische Staatsexamen ihres Jahrgangs im Freistaat Sachsen abgelegt. Die heute 44-jährige, in einem brandenburgischen Dorf lebende promovierte Juristin hat sich seitdem zu einer literarischen Allzweckwaffe entwickelt und sowohl explizit gesellschaftskritische als auch...

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  • 19.09.18
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Kultur

Landschaften der Heimatlosigkeit

zum 65. Geburtstag der Nobelpreisträgerin Herta Müller am 17. August Es war eine handfeste Überraschung, als der Schriftstellerin Herta Müller im Oktober 2009 der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde. „Sie zeichnet mittels der Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit“, hieß es damals in der Begründung des Stockholmer Komitees. Die seit vielen Jahren in Berlin lebende Schriftstellerin hat sich in ihren sprachlich ausgefeilten, bisweilen lyrisch...

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  • 14.08.18
Kultur

Vom Schreibrausch erfasst

Neuer Roman zum 80. Geburtstag von Joyce Carol Oates (am 16. Juni)  Unendlich viel hat Joyce Carol Oates schon geschrieben - allein mehr als 60 Romane, und in den letzten Jahren ist sie immer wieder als heiße Nobelpreiskandidatin gehandelt worden. Mit ihrem neuen Roman, der kurz vor ihrem 80. Geburtstag erschienen ist, hat sie noch einmal ein völlig neues thematisches Terrain betreten. Ähnlich wie ihr vor knapp vier Wochen verstorbener Landsmann Philip Roth ist auch für Oates das Schreiben ein...

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  • 14.06.18
Kultur

Drei Frauen und ein Mord

Margriet de Moors Roman „Von Vögeln und Menschen“ "Das einzige Leben, das zählt, ist das normale Leben. Je normaler, umso wunderbarer, je alltäglicher, umso prachtvoller“, heißt es im neuen Roman der 76-jährigen niederländischen Schriftstellerin Margriet de Moor, die in der Vergangenheit auch hierzulande mit "Der Herzog von Ägypten" (1997), "Die Verabredung" (2000) und mit ihrem Meisterwerk "Sturmflut" (2005) beachtliche Erfolge gefeiert hat. Von einem normalen unbeschwerten Leben sind die drei...

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  • 01.06.18
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Kultur

Hundefutter für die Krähe

Monika Marons streitbarer Roman " Munin oder Chaos im Kopf" "Ich wollte eigentlich keinen Roman über die Umweltzerstörung schreiben, sondern vor allem erzählen, was passiert, wenn jemand, in diesem Fall eine Journalistin, das tut, was sie für richtig hält: die Wahrheit zu schreiben", erklärte die Schriftstellerin Monika Maron 2009 in einem Spiegel-Interview über das Entstehen ihres in der damaligen DDR verbotenen Romans "Flugasche" (1981). Was im postfaktischen Zeitalter von der Wahrheit zu...

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  • 12.03.18
Kultur

Wenn die Landschaft Trauer trägt

Esther Kinskys für den Leipziger Buchpreis nominierter Roman „Hain“ „Jeden Morgen wache ich in einer Fremde auf“, heißt es in Esther Kinskys viertem Roman „Hain“, und das ist nicht nur geografisch gemeint. Eine Frau begibt sich an drei unterschiedlichen Orten in Italien auf Spurensuche. Als „Geländeroman“ hat die 61-jährige Autorin und Übersetzerin ihr Werk bezeichnet. Man könnte es auch Landschaftsroman nennen, doch Gelände klingt wilder, ungezügelter – und so ähnlich geriert sich auch der...

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  • 02.03.18
Kultur

Der vergiftete Brunnen

Julia Schochs Roman „Schöne Seelen und Komplizen“ „Das war die große Freude beim Schreiben, dass man jedem Gerechtigkeit widerfahren lassen konnte“, erklärte Julia Schoch kürzlich über ihren nun erschienenen vierten Roman. 16 Schüler eines Elitegymnasiums im Potsdam der Vorwendezeit stehen im Mittelpunkt der zweigeteilten Handlung. Der erste Teil ist in der Zeit zwischen 1989 und 1992 angesiedelt, die zweite, weitaus reizvollere Hälfte dreht sich um ein Klassentreffen ein rundes...

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  • 14.02.18
Kultur

Emigrant, Flüchtling, Mensch

Zum Tod des israelischen Schriftstellers Aharon Appelfeld „In den späten fünfziger Jahren gab ich meinen Wunsch auf, ein israelischer Schriftsteller zu werden. Stattdessen bemühte ich mich, das zu sein, was ich war – ein Emigrant, ein Flüchtling, ein Mensch, der das Kind der Kriegsjahre in sich trug“, erklärte Aharon Appelfeld vor einigen Jahren in einem Interview. Darin steckt die ihm ureigene Mischung aus Koketterie und Understatement, denn tatsächlich war Appelfeld einer der erfolgreichsten...

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  • 04.01.18
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Kultur

Doppelter Frieden

Helga Schütz' Erzählung „Die Kirschendiebin“ Helga Schütz, die Anfang Oktober ihren 80. Geburtstag feierte, hat sich seit Jahr und Tag als poetische Dokumentaristin des ostdeutschen Alltags einen Namen gemacht. Äußerst subtil hat sie in ihren Romanen (angefangen mit „In Annas Namen“, 1986) darüber hinaus ihre eigene Biografie eingeflochten. An dieser bewährten Konzeption hat die in Niederschlesien geborene und später in der DDR lebende Autorin auch in ihrem Erzählwerk „Die Kirschendiebin“...

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  • 12.11.17
Kultur

Liebe unter staatlicher Kontrolle

Ines Geipels Roman „Tochter des Diktators“ Ein abgelegenes Dorf in der Toskana, Berlin, Moskau, Leningrad und Paris sind die Handlungsorte in Ines Geipels erzählerischer Abrechnung mit den zerstörerischen, menschenverachtenden  Mechanismen des Staatskommunismus'. Die Autorin, 1960 in Dresden geboren, weiß, wovon sie schreibt. Als ehemalige Weltklasse-Leichtathletin war sie Opfer des DDR-Zwangsdopingsystems und 1989 (vor dem Mauerfall) über Ungarn in den Westen geflohen. Für ihren neuen Roman...

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  • 30.10.17
Kultur

Wenn etwas ins Auge geht

  Irene Disches Roman „Schwarz und Weiß“ Nur selten ist ein Titel so aussagekräftig wie beim neuen opulenten Epos der überwiegend in Berlin lebenden amerikanischen Schriftstellerin Irene Dische. Sie erzählt in ihrem sechsten Roman von der unkonventionellen Liebesgeschichte zwischen einem ungebildeten, dunkelhäutigen jungen Mann aus Florida und der Tochter einer intellektuellen jüdischen Emigrantenfamilie aus New York. Aufsteigergeschichte, Familienroman und Gesellschaftspanorama hätte es werden...

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  • 24.10.17
Kultur

Wenn das Geisterhaus zum Fluch wird

Zum 75. Geburtstag der Schriftstellerin Isabel Allende am 2. August Manchmal ist es mehr Fluch als Segen, wenn einem Schriftsteller mit dem Debütwerk gleich ein ganz großer Wurf gelingt. Günter Grass machte diese Erfahrung, weil er über lange Zeit stets an der "Blechtrommel" gemessen wurde. Nicht anders erging es Isabel Allende, die mit ihrem Erstling "Das Geisterhaus" (1982) auch gleich einen Weltbestseller landete.   Die über einen Zeitraum von rund 50 Jahren angesiedelte, mit...

  • Wattenscheid
  • 28.07.17
Kultur

Wenn ein Okapi im Traum erscheint

Mariana Lekys märchenhafter Roman „Was man von hier aus sehen kann“ „Ich wollte dich umbringen, Selma“, sagte Palm leise. „Wegen deiner Träume. Ich habe gedacht, dass dann keiner mehr sterben würde“, heißt es im dritten Roman der 44-jährigen Mariana Leky, der sich zwischen modernem Märchen und Schauergeschichte bewegt. Jene Selma, die Großmutter der Ich-Erzählerin Luise, wird von ungewöhnlichen Träumen heimgesucht, in denen ihr ein Okapi erscheint. So weit, so halbwegs normal. Doch Autorin...

  • Wattenscheid
  • 25.07.17
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Kultur

Egoismus ist die einzige Konstante

Annette Mingels' Roman "Was alles war" "Anfangen, Weitermachen, Lieben, Verlieren, Finden". So lauten die Kapitelüberschriften, die wie inhaltliche Wegmarken fungieren, in Annette Mingels fünftem Roman "Was alles war". Während die promovierte Literaturwissenschaftlerin in ihren Vorgängerwerken "Die Liebe der Matrosen" (2005) und "Tontauben" (2011) fragile Zweierbeziehungen unter die Lupe genommen hat, schickt sie nun eine Mittvierzigerin auf schmerzhafte familiäre Spurensuche. Dabei schreitet...

  • Wattenscheid
  • 16.05.17
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