Schriftsteller

Beiträge zum Thema Schriftsteller

Kultur

Der leere Briefumschlag

Paulus Hochgatterers vorzügliche Erzählung „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“ "Man kann nichts objektiv erkennen, weder sich noch die Welt. Man kann sich ihr nur annähern, wenn man weiß, dass sie doch fern und unbekannt bleibt“, erklärte der Schriftsteller Paulus Hochgatterer kürzlich in einem Interview. Der 56-jährige Niederösterreicher, der im Hauptberuf das Landesklinikum für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Tulln leitet, hat sich künstlerisch stets mit Menschen in...

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  • 18.08.17
Kultur

Der Entdecker der Langsamkeit

zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Sten Nadolny am 29. Juli "Nun sind wir im Bett, ich so mehr theoretisch, der Junge aber richtig, mit Flanellnachthemd und unter dem Plumeau. Er ist so müde, dass er sofort einschläft. Das ist jetzt ein spannender Moment: Schlafe ich auch ein, schlafe ich seinen Schlaf, träume ich seine Träume oder eigene?" Diese Gedanken gehen dem pensionierten Richter Wilhelm Weitling durch den Kopf - Hauptfigur in Sten Nadolnys letztem Roman "Weitlings Sommerfrische"...

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  • 24.07.17
Kultur

Vielseitig begabter Versöhner

Zum 90. Geburtstag des Schriftstellers Ludwig Harig am 18. Juli* „Sie haben dazu beigetragen, das Bild des Saarlandes nach innen und außen zu prägen. Gerne erinnern wir uns daran, dass wir uns der guten saarländischen Art zu leben und zu denken besonders durch Sie bewusst geworden sind", hieß es vor fünf Jahren in einem Geburtstagsbrief des saarländischen Kulturministers Kulturminister Ulrich Commerçon an Ludwig Harig. "Kein Zweifel, er ist unter den Lebenden nicht nur der bekannteste, sondern...

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  • 10.07.17
Kultur

Schreiben ist wie Atmen

Zum Tod des Schriftstellers Peter Härtling Er war vielseitig wie kaum ein anderer Schriftsteller seiner Generation. Er schrieb Romane, Gedichte, Essays, Kinder- und Jugendbücher sowie exzellente Künstlerbiografien. Am Montag ist Peter Härtling im Alter von 83 Jahren in Rüsselsheim gestorben. Seine Bücher schrieb er bis zuletzt immer noch auf einer alten Schreibmaschine, den Computer benutzte er lediglich für die Korrespondenz mit seinen Enkelkindern. Peter Härtling liebte und pflegte das etwas...

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  • 10.07.17
Kultur

Sorglos am Abgrund stehend

Zum 125. Geburtstag des Schriftstellers, Philosophen und Kunstkritikers Walter Benjamin am 15. Juli "Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh' ich wieder aus." Wilhelm Müllers Verszeile, die in Schuberts "Winterreise" eingeflossen ist, könnte leitmotivisch über Walter Benjamins Leben stehen. Fremd blieb ihm seine großbürgerliche Herkunft, in die er einzog - ebenso fremd war ihm der faschistische Ungeist, der ihn 1940 in den Selbstmord trieb. Dazwischen liegen 48 Wanderjahre, in denen Benjamin...

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  • 05.07.17
  • 1
Kultur

Romane waren der fehlende Rest

Neuer Band zum 85. Geburtstag des Georg-Büchner-Preisträgers Jürgen Becker am 10. Juli* Als „eine maßgebliche Stimme der zeitgenössischen Poesie“ wurde Jürgen Becker vor drei Jahren völlig zu Recht bezeichnet, als ihm der Georg-Büchner-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung Deutschlands, verliehen wurde. "Ob das einundderselbe Autor ist, mag sich der Leser fragen, der in diesem Buch zu blättern beginnt und gleich auf so unterschiedliche Textformen und Schreibweisen stößt", schrieb...

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  • 04.07.17
  • 1
Kultur

Wenn das Schädeldach brennt

António Lobo Antunes' Roman „Ich gehe wie ein Haus in Flammen“ Alljährlich im Herbst, wenn das Rätselraten um die Nobelpreiskandidaten in die heiße Phase geht, wird seit rund 15 Jahren sein Name stets ganz hoch gehandelt. Der 74-jährige portugiesische Schriftsteller António Lobo Antunes, der viele Jahre als Chefarzt einer psychiatrischen Klinik in Lissabon arbeitete, hat nun seinen 25. Roman vorgelegt, der sich wie eine Summe seines bisherigen Oeuvres liest. Wieder steht das Portugal der...

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  • 29.06.17
Kultur

Außerirdische in Barcelona

Eduardo Mendozas Roman "Das dunkle Ende des Laufstegs" Am 20. April erhielt der katalanische Schriftsteller Eduardo Mendoza aus den Händen von Spaniens König Felipe den mit 125000 Euro dotierten Cervantes-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt, für sein Lebenswerk überreicht. Seit der Veröffentlichung seines Romans "Die Stadt der Wunder" (1986) erfreut sich der 74-Jährige Mendoza auch hierzulande einer respektablen Lesergemeinde. "Meine Romanfiguren sind...

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  • 23.06.17
Kultur

Du bist ein richtiger Mensch

Zum 50. Todestag des Schriftstellers Oskar Maria Graf am 28. Juni "Ja, glauben sie vielleicht, ich höre mir ihren Quatsch stundenlang kostenlos an." Hemdsärmelig und burschikos, mutig und geradlinig wies der Schriftsteller Oskar Maria Graf nach einigen Maß Bier und einer deftigen Portion Schmalznudeln in einem Münchener Wirtshaus bei einem Treffen den späteren "Führer" Adolf Hitler in die Schranken. Hitler hatte schon vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten, den urbayerischen...

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  • 20.06.17
Kultur

Tangente als Lebensmittelpunkt

Silvio Blatters Roman "Die Unverbesserlichen" Gastwirten und Frisören sagt man nach, dass sie gute Zuhörer sind und sich in fremden Lebensläufen gut auskennen. "Ich lösche das Licht, ich bin der Letzte, der die Bar verlässt und nach Hause fährt." Jonas Alberding, der Protagonist in Silvio Blatters neuem Roman "Die Unverbesserlichen", führt mit großer Leidenschaft die Sportbar "Tangente" im Dunstkreis des Flughafens Kloten. Hier trifft sich ein bunt gemischter Kreis von Männern um die fünfzig....

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  • 19.06.17
Kultur

Literarischer Etappenfahrer

Zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Gerhard Roth am 24. Juni "Ich leb' jetzt viel lieber als früher, mir gefällt auf einmal der Alltag, der mich früher überhaupt nicht interessiert hat. Jetzt gefällt mir alles ununterbrochen", erklärte der österreichische Schriftsteller Gerhard Roth mit leicht altersversöhnlichem Tenor. Er schreibt und fotografiert weiter mit ungebrochenem Elan. "Seit seiner Kindheit war ihm klar, dass ihn ein Universum der Gleichgültigkeit umgab", erfahren wir zu Beginn von...

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  • 13.06.17
Kultur

Vater der Powenzbande

Zum 125. Geburtstag des Schriftstellers Ernst Penzoldt am 14. Juni "Ehe er überhaupt sprach, wirkte er wie ein Fremdling, wie ein Mensch aus einer anderen Welt." So charakterisierte der Verleger Peter Suhrkamp einst den Dichter, Maler und Bildhauer Ernst Penzoldt. Doch dies hinderte den Frankfurter Verlagschef nicht daran, die Werke des liebenswerten Eigenbrötlers zu publizieren. Tatsächlich wirken Penzoldts Werke im Kanon der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts wie Relikte aus...

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  • 09.06.17
  • 1
Kultur

Gefangen zwischen Konsum und Terror

Zum Tod des spanischen Schriftstellers Juan Goytisolo „Wir leben gefangen zwischen Konsum und Terror“, hatte Juan Goytisolo anlässlich der Veröffentlichung seines Romans „El exiliado de aquí y de allá“ (2008) erklärt, in dem er heftige Kritik an den politsch-gesellschaftlichen Entwicklungen im zeitgenössischen Spanien übte. Das Schreiben wurde Juan Goytisolo beinahe in die Wiege gelegt. Er erinnerte sich bis ins hohe Alter noch gern an die Leseabende mit seiner Mutter Julia Gay und deren...

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  • 05.06.17
Kultur

Das Leben war ein Gespräch

Zum Tod des Georg-Büchner-Preisträgers Tankred Dorst "Unser Leben ist ein Gespräch." So hatte Tankred Dorst 2005 die Beziehung zu seiner langjährigen Lebensgefährtin und Co-Autorin Ursula Ehler beschrieben, die er Anfang der 1970er Jahre bei der Arbeit am Fernsehfilm "Sand" kennengelernt hatte. Als ihm vor vier Jahren der Theaterpreis „Die Faust“ als Anerkennung für sein Lebenswerk verliehen wurde, rühmte man ihn als „wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der letzten Jahrzehnte.“ Im gleichen...

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  • 01.06.17
  • 1
Kultur

Die gefälschte Biografie

Javier Cercas' Roman „Der falsche Überlebende“ „Marco ist doch wie für dich gemacht! Du musst über ihn schreiben!“ Mit diesen Worten hat Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa während eines Abendessens in Madrid seinem spanischen Kollegen Javier Cercas einen „Stoff“ ans Herz gelegt, der 2005 in der spanischen Öffentlichkeit für einen Skandal gesorgt hatte. Der kaum bekannte Wissenschaftler Benito Bermejo hatte ein biografisches Lügengebilde zum Einsturz gebracht und einen vermeintlichen...

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  • 22.05.17
Kultur

Unfähigkeit zur wahren Liebe

Gonzalo Tornés Roman „Meine Geschichte ohne dich“ Gonzalo Torné ist im deutschen Sprachraum noch ein unbeschriebenes Blatt. Der 41-jährige Spanier, der in Barcelona Philosophie und Ästhetik studiert hat, gilt in seiner Heimat als eine der wichtigsten literarischen Stimmen seiner Generation. „Meine Geschichte ohne dich“ ist sein erster in deutscher Übersetzung vorliegende Roman – ein Buch, das neugierig macht auf mehr aus der Feder dieses Autors. Torné erzählt die Geschichte von Joan-Marc...

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  • 18.05.17
Kultur

Zeit der Fiktion ist vorbei

Zum 85. Geburtstag des Schriftstellers Rolf Schneider am 17. April* „Ich betrachte die deutsche Wiedervereinigung und die heutigen Zustände in der Bundesrepublik alles in allem doch als einen Glücksfall“, hatte der Schriftsteller Rolf Schneider vor vier Jahren in einem Interview mit dem „Deutschlandradio Kultur“ erklärt. Zeitlebens ist er immer etwas gegen Strom geschwommen. Als Romancier hat sich Schneider in jungen Jahren einst stark an Thomas Mann orientiert, als Dramatiker wandelte er auf...

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  • 12.04.17
  • 1
Kultur

Vergessen wird belohnt

Christoph Heins Roman „Trutz“ „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“, schrieb Jean Paul einst in seinem ersten Roman „Die Loge“. Um Erinnerungen und Vergessen geht es auch wieder einmal im neuen Roman von Christoph Hein. „Nach 1989 gab es eine ungeheure Dämonisierung der DDR, jetzt eine rosarote Verklärung. Das würde ich mit Humor und Gelassenheit nehmen. Wer wirklich etwas über die DDR erfahren will, der muss Bücher lesen, die in dieser Zeit...

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  • 10.04.17
  • 1
Kultur

Der Trick mit den vier Türen

Carlos Ruiz Zafóns Roman „Das Labyrinth der Lichter“ Der katalanische Autor Carlos Ruiz Zafón ist eine Art Popstar unter den Schriftstellern. Jede Buch-Neuvorstellung hat inzwischen Event-Charakter. Sein 2003 in deutscher Übersetzung erschienener Roman "Der Schatten des Windes" wurde ein Weltbestseller, in mehr als 30 Sprachen übersetzt und mehr als 15 Millionen Mal verkauft. Es folgte 2008 die Fortsetzung „Das Spiel des Engels“ - eine bunte Mischung aus Abenteuerroman, Krimi, historischer...

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  • 06.04.17
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Kultur

Offen sein für Erschöpfung

Zum 85. Geburtstag des Schriftstellers Günter Herburger am 6. April* „Man muss offen sein für Erschöpfung. Ich bin in diese Erschöpfung hineingelaufen, es kam der zweite Wind, und ich dachte: Was ist das?“, erklärte der Schriftsteller Günter Herburger einst seine ersten Leidenserfahrungen beim Marathonlauf. Extreme stehen bei Herburger ganz hoch im Kurs - literarisch, politisch und eben auch in der Freizeit. In den wilden 1960er Jahren schloss er sich der DKP an, 15 Jahre arbeitete er an seiner...

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  • 03.04.17
  • 1
Kultur

Ich bin mir selbst ein Rätsel

Zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Hartmut Lange am 31. März erschien Neuauflage der „Waldsteinsonate“ „Es ist die Kunst, die es uns ermöglicht, die Grenze vom Leben zum Tode niederzureißen“, heißt es - durchaus charakteristisch für Hartmut Langes gesamtes Werk - in der Novelle „Die Cellistin“ aus dem Band „Das Haus in der Dorotheenstraße (2013). In den fünf neuen Novellen dieses außerordentlich gelungenen Bandes geht es noch etwas unheimlicher, geheimnisvoller und absurder zu als bei...

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  • 27.03.17
Kultur

Misserfolg als Lebensgefühl

Thomas Brussigs Roman „Beste Absichten“ Der Berliner Autor Thomas Brussig hat in der Vergangenheit mit „Helden wie wir“ (1995) und "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" (1999) zwei äußerst erfolgreiche „Wenderomane“ geschrieben, die in ihren Tonlagen zwischen Melancholie und Ironie und zwischen Komik und Tragik changierten. Der inzwischen 52-jährige Brussig beschäftigt sich auch in seinem neuen Roman wieder mit dem Ende der DDR. Musik, Geld und Freie Bahn sind (durchaus sinnstiftend) die drei...

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  • 22.03.17
Kultur

Am Ende gibt es nur den Sturz

zum 90. Geburtstag des Schriftstellers Martin Walser am 24. März „Es gibt keine Stelle, wo Jungsein an Altsein rührt oder in Altsein übergeht. Es gibt nur den Sturz.“ Diese aphoristisch zugespitzte, ernüchternde Lebensbilanz zog Martin Walser in seinem 2016 erschienenen Roman „Ein sterbender Mann“, der ebenso wie sein im Januar erschienenes Werk „Statt etwas oder Der letzte Rank“ als künstlerische Gratwanderung zwischen Erzählung, Philosophie, Autobiografie und selbstironischem literarischen...

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  • 16.03.17
  • 1
Kultur

Romane nach genauem Plan

Zum 75. Geburtstag des Schriftstellers John Irving am 2. März* "Ich muss wissen, wohin die Geschichte führt, sonst verheddert man sich, sonst schreibe ich ziellos. Für jeden neuen Roman entwerfe ich zunächst einen genauen Plan und kenne das Ende, bevor ich zu schreiben beginne", hat Erfolgsautor John Irving über sein literarisches "Patentrezept" aufgeklärt. Seine 14 Romane wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt, mindestens die Hälfte davon waren weltweite Bestseller, und doch fällt Irvings...

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  • 21.02.17
  • 1
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