Rezension

Beiträge zum Thema Rezension

Kultur

Zwischen Schostakowitsch und Sorgerecht

Michael Kumpfmüllers Roman „Die Erziehung des Mannes“ Wenn ein junger Mann in den späten 1980er Jahren Georg heißt, Musikwissenschaft studiert, selbst komponiert und mit Mitte Zwanzig feststellt, dass er in sieben Jahren Beziehung mit seiner Partnerin nicht einmal geschlafen hat („Verlassen konnte ich sie nicht. Es wäre mir schäbig vorgekommen.“), dann schrillen beim Leser die Alarmglocken, denn mehr stilisiertes Außenseitertum geht kaum. Der 55-jährige Erfolgsautor Michael Kumpfmüller, der...

  • Wattenscheid
  • 08.03.16
Kultur

Dem „Milchbrötchen“ gefolgt

Siegfried Lenz' Nachlassroman „Der Überläufer“ Knapp zwei Jahre nach dem Tod des bedeutenden Romanciers Siegfried Lenz ist ein bisher unveröffentlichter, 65 Jahre alter Roman aufgetaucht, der in den 1950er Jahren nicht erscheinen durfte und den Lenz später nie erwähnt, aber auch nicht vernichtet hat. Im Nachlass wurde das Schreibmaschinenmanuskript entdeckt und nun von Hoffmann und Campe veröffentlicht. Von jenem Verlag, der Lenz' erschütternden Kriegsroman damals abgelehnt hat. „Ich halte es...

  • Wattenscheid
  • 01.03.16
  • 3
  • 3
Ratgeber
Foto: Ullstein

Bücherkompass: Mit Herz, Darm und Hirn für die Gesundheit

Bei unser Mitmach-Aktion Bücherkompass vergeben wir wöchentlich Bücher zur Rezension auf lokalkompass.de. Diese Woche wollen wir Euch das Thema Gesundheit nahe bringen. Ob diese Bücher dazu beitragen können? Alle Teilnehmer bitten wir unter "meine Seite" im Profil die erforderlichen Adressdaten einzutragen (für Außenstehende nicht einsehbar), damit wir Euch die Bücher ohne Wartezeiten per Post schicken können! Giulia Enders: Darm mit Charme Ohne ihn geht fast nichts, das steht fest. Der...

  • 01.03.16
  • 13
  • 11
Kultur

Buch der Woche: Tod des unbekannten Freundes

Norbert Gstreins Roman „In der freien Welt“ „Der Tod meines Freundes John in San Francisco ist mir mit wochenlanger Verspätung bekannt geworden, aber die genauen Umstände liegen immer noch im dunkeln“, lautet der Spannung verheißende Eröffnungssatz im neuen Roman von Norbert Gstrein. Der 54-jährige österreichische Schriftsteller ist bekannt dafür, dass er brisante Themen nicht scheut. Nach dem Balkankrieg („Das Handwerk des Tötens“) und einer nur mäßig verschleierten, gegen Suhrkamp-Chefin Ulla...

  • Wattenscheid
  • 15.02.16
LK-Gemeinschaft

Ralf König: Porn Story

Ralf König: Porn Story Pornstory von Ralf König spielt auf mehreren Ebenen mit der Erwartungshaltung seiner Leser . Es erwarten sicher manche Leser, es würde zeichnerisch deftig zur Sache gehen , teilweise ist es auch so . Dabei sind die dargestellten Porno-Film-Sequenzen diesmal sogar recht deutlich dargestellt, nur wurden diese Bilder nicht von König, sondern von seinem Comic-Kollegen Nicolas Mahler gezeichnet. Nicolas Mahlers Stil ist sehr schlicht und gleichzeitig etwas abstrakt. Aber für...

  • Bochum
  • 12.02.16
Ratgeber

Allergie , Peter F. Alderman

Allergie , Peter F. Alderman Was die meisten jüngeren und auch älteren Menschen noch nicht wissen, eine Allergie kann uns alle treffen , d.h. jeden von uns . Als endlich nach langer Wartezeit das Buch kam , hat sich zuerst meine Frau das Buch geschnappt . Sie hat selber unter diesen unter Pollen schwer zu leiden . Habe mir natürlich auch das Buch vorgenommen . Meine Frau und ich haben vieles durchgesprochen . Es sind ganz tolle uns nützliche Hinweise gegeben . Meine Frau sagt , dieses Buch...

  • Bochum
  • 02.02.16
  • 1
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Melancholischer Brückenbauer

„Diese Fremdheit in mir“ - der neue Roman des Nobelpreisträgers Orhan Pamuk „Mit großem Aufwand versuchte ich der moralischen Pflicht nachzukommen, Mevluts Menschlichkeit auf 600 Seiten auszubreiten und ihn als vielschichtigen Menschen zu zeigen – und das, ohne auf die Tränendrüse zu drücken“, bekannte der Literatur-Nobelpreisträger von 2006, Orhan Pamuk, über die Hauptfigur seines neuen Romans. Es ist alles etwas anders als in den Vorgängerwerken. Pamuk erzählt zwar nach wie vor sehr...

  • Wattenscheid
  • 31.01.16
  • 1
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Haikus und die Allgegenwart des Todes

Richard Flanagans mit dem Booker-Preis ausgezeichneter Roman „Der schmale Pfad durchs Hinterland“ Dieser Roman ist hammerhart und eignet sich nicht für zartbesaitete Gemüter. Der australische Autor Richard Flanagan, der hierzulande lediglich mit seinem 2002 erschienenen Roman „Goulds Buch der Fische“ für Aufmerksamkeit gesorgt hatte, konfrontiert uns in seinem gewaltigen Epos mit einem nur wenig bekannten dunklen Kapitel der südostasiatischen Geschichte. Der 2014 mit dem Booker-Preis...

  • Wattenscheid
  • 26.01.16
Kultur

Von Shakespeare als Kind begeistert

Zum 80. Geburtstag des Booker-Preisträgers Ismail Kadare am 28. Januar* "Ich bin der Meinung, dass ich nicht ein politischer Schriftsteller bin, und überdies, dass, was wahre Literatur betrifft, es eigentlich auch keine politischen Schriftsteller gibt. Ich denke, dass es in meinem Schreiben nicht politischer zugeht als im antiken griechischen Theater“, erklärte der albanische Schriftsteller Ismail Kadare, der über Jahrzehnte hinweg vor allem als politischer Chronist seines Heimatlandes...

  • Wattenscheid
  • 24.01.16
Kultur

Buch der Woche: Pawel und der Steinbruch

Peter Hennings Roman „Die Chronik des verpassten Glücks“ „Ich habe nur meine Biographie. Und das ist der Steinbruch, aus dem ich einfach zehre“, erklärte der Schriftsteller Peter Henning kürzlich in einem Interview über seinen neuen Roman, den er dem befreundeten Schriftsteller Dieter Wellershoff gewidmet hat. Der 56-jährige, der seit fast 30 Jahren als Journalist, Kritiker, Herausgeber und Erzähler umtriebig in der Kulturszene tätig ist, hatte zuletzt 2013 mit seinem Roman „Ein deutscher...

  • Wattenscheid
  • 21.01.16
Kultur

Große Gefühle im Konjunktiv

Martin Walsers Roman „Ein sterbender Mann“ (erscheint am 8. Januar) „Der Unterschied zwischen Sina und dir ist, dass ich es leichter ertrage, von Sina nicht verstanden zu werden, als von dir“, resümiert Theo Schadt, die 72-jährige Hauptfigur aus Martin Walsers neuem Roman ihren waghalsigen und turbulenten Spagat zwischen zwei Frauen. Nach dem „liebenden Mann“ (2008) nun also der „sterbende Mann“. Walser, der große Altmeister der deutschen Gegenwartsliteratur, nimmt thematische Fäden aus seinen...

  • Wattenscheid
  • 06.01.16
Kultur

Durch Schreiben retten

Hanns-Josef Ortheils Roman „Der Stift und das Papier“ Ein Mann sitzt in einer Jagdhütte im Westerwald, blickt bei Eintritt der Dämmerung aus dem Fenster Richtung Norden. Auf dem Tisch liegen vor ihm Stifte und weißes Pa­pier. „Plötzlich von ei­nem Moment auf den andern..... bin ich wieder: Das Kind, das schreibt.“ So bedächtig und un­spektakulär beginnt Hanns-Josef Ortheil seinen neuen, wieder stark autobiografi­schen Roman. Der 64-jährige Autor, der Ende Oktober eine Poetik-Dozentur an der Uni...

  • Wattenscheid
  • 01.01.16
  • 1
Kultur

Kunst mit finsterstem Ernst

Adam Soboczynskis Roman „Fabelhafte Eigenschaften“ Er ist ein Profi-Schreiber und in der Kulturszene eine feste Größe. Als Romanautor dagegen hat der 40-jährige Adam Soboczynski, seit eini­gen Jahren Feuilletonchef der „Zeit“, noch keine bleibenden Spuren in der literarischen Landschaft hinterlassen. Umso erstaunlicher ist es, dass sich der in Polen geborene und später in Koblenz aufgewachse­ne Autor nach mehreren erzählerischen Essays nun ausgerechnet die Kulturszene als Sujet für sein erstes...

  • Wattenscheid
  • 01.01.16
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Der Hammer verändert die Welt

Hansjörg Schertenleibs Roman „Jawaka“ Der abwechselnd in Irland und im Kanton Aargau lebende Schriftstel­ler Hansjörg Schertenleib hat sich auf völlig neues literarisches Terrain begeben. Der 58-jährige Autor, der zuletzt die von der Kritik hoch ge­lobten, dem Realismus verpflichteten und in der Gegenwart angesie­delten Romane „Das Regenorchester“ (2008), „Cowboysommer“ (2010) und „Wald aus Glas“ (2012) vorgelegt hatte, gehört zu den re­nommiertesten Stimmen der Schweizer Gegenwarts­literatur....

  • Wattenscheid
  • 01.01.16
Überregionales

Die letzten Tage von Rabbit Hayes

Die letzten Tage von Rabbit Hayes Sehr selten habe ich ein Buch , mit so einem Tiefgang gelesen . Diese Person , Rabbit Hayes hat Brustkrebs im Endstadium und hat nur noch wenige Tage zu leben. Diese letzten Tage verbringt sie im Hospiz , sie ist umgeben von ihren Eltern, Geschwistern, ihrer Tochter und Freunden. Keiner will aufgeben , jeder kämpft um Rabbits Überleben. Aber es wissen auch alle, daß dieser Kampf einfach aussichtlos ist ;d.h. und so müssen sie langsam Abschied nehmen, von Rabbit...

  • Bochum
  • 24.12.15
  • 1
Kultur

Wir Kinder der 60er und 70er Jahre - aufgewachsen in Gelsenkirchen

Wir Kinder der 60er und 70er Jahre - aufgewachsen in Gelsenkirchen Ein toller Rückblick , der an alte Zeiten erinnert und somit die Erinnerungen erweckt. Hier wird das einfache Leben, wie es teilweise in Zechensiedlungen, wie es sie nur im Ruhrgebiet gab , beschrieben . Ich bin zwar in Bochum aufgewachsen , aber so hat es sich alles abgespielt . Da wir , d.h. meine Eltern Bekannte in Gelsenkirchen hatten , bin ich selber oft in Gelsenkirchen gewesen . Waren oft im Zoo , damals gab es doch...

  • Bochum
  • 16.12.15
  • 1
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Überall Zerrissenheit

Judith Kuckarts Roman „Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück“ „Ich kenne die Sehnsucht nach dem kleinen Leben, aber auch nach den großen Dingen. Bei wichtigen Gefühlen, auch beim Heimatgefühl, verspürt man solche Zerrissenheit immer“, hatte die heute 56-jährige Autorin Judith Kuckart vor zwei Jahren in einem Interview erklärt und damit schon die seelischen „Befindlichkeiten“ der meisten Figuren ihres neuen, bereits achten Romans vorweg genommen. Die gebürtige Schwelmerin (mit...

  • Wattenscheid
  • 17.11.15
  • 1
Kultur
Foto: Langenscheidt

Ruhrpott für Anfänger

Ruhrpott für Anfänger Wenn man einmal dieses Buch zu Lesen beginnt, dann kann man nicht mehr aufhören . Ich habe des öfteren sehr geschmunzelt . Es ist ja sehr klein und handlich , etwas für die Westentasche , ideal zum mitnehmen , z.B. auf einer Feier wo sich so alte Ruhris treffen . Ein tolles Geschenk für alle 'Fremdsprachigen' , die unseren Kohlenpott nicht kennen , einfach zu empfehlen! Ein kurzweiliger Lesespaß, der immer wieder Erinnerungen an seine Jugendzeit wachruft , an Situationen...

  • Bochum
  • 06.11.15
  • 1
Kultur

Einfühlung und Analyse

Neuer Band mit Erzählungen zum 90. Geburtstag von Dieter Wellershoff am 3. November* „Ohne Lebenserfahrung könnte man gewiss nicht so schreiben, wie ich das tue. Das heißt aber nicht, dass ich in meinen Texten ständig eigene Lebensprobleme ausagiere. Wenn der Autor wissen will, was an den Menschen dran ist, muss er sie in Schwierigkeiten bringen“, beschrieb Dieter Wellershoff einst sein dichterisches Credo. Und so lässt sich ohne waghalsige Interpretationsartistik eine verbindende Motivklammer...

  • Wattenscheid
  • 21.10.15
Kultur

Verantwortlich für das Universum

Vor 100 Jahren wurde der Dramatiker Arthur Miller geboren (17. Oktober) "Wenn unser Theater es nicht fertig bringt, zur richtigen Erkenntnis der Vorgänge in der Welt um uns vorzustoßen, wird es zum billigen Psychologismus herabsinken." Mit solchen Bekenntnissen erteilte der Dramatiker Arthur Miller dem wissenschaftlich ambitionierten Bühnenspektakel eine deutliche Absage. Er bevorzugte in seinen Stücken die "normalen Dinge" des Alltags und Anleihen aus seiner eigenen Biographie - geschult an...

  • Wattenscheid
  • 15.10.15
Kultur

Buchtipp: Auf dem Fußboden liegen und denken

Javier Marías' Roman „ So fängt das Schlimme an“ „In einem meiner Romane habe ich geschrieben: Es kommt der Moment, in dem es schwierig ist, das, was man gelesen hat, zu trennen von dem, was man erlebt hat. Beides sind Erfahrungen“, erklärte der spanische Schriftsteller Javier Marías kürzlich in einem Interview und brachte damit vorab schon einen Hauptwesenszug seines neuen Romans auf den Punkt. Der inzwischen 64-jährige Madrilene, der Mitte der 1990er Jahre nach dem Erscheinen seines Romans...

  • Wattenscheid
  • 15.10.15
  • 1
LK-Gemeinschaft
Foto: Planet Girl

Frei wie der Wind, Kayas Pferdesommer

Frei wie der Wind, Kayas Pferdesommer Bei diesem Buchtitel denkt man sicher sofort an Seefahrt und nicht an ein Buch , in dem es um Mädchen, Pferde, Freundschaft und Liebe geht. So frei ist Kaya ( die Hauptfigur ) auch nicht wirklich, denn sie arbeitet in dieser Geschichte als Aushilfe in einem Promi-Hotel "Stangelwirt" in Going bei Kitzbühel. Ganz klar besitzt dieses Familienhotel auch einen großen Pferdestall mit den edlen Lipizzanern, die Kaya bald kennenlernen wird. Gaby Hauptmann erzählt...

  • Bochum
  • 03.10.15
Kultur

Meister der sprachlichen Verknappung

Zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Hans Joachim Schädlich am 8. Oktober* „Bring mich einmal pro Tag zum Lachen oder zweimal zum Lächeln“, fordert in Hans-Joachim Schädlichs in diesem Frühjahr erschienenen Kurzroman „Narrenleben“ der sächsische Regent August der Starke von einem seiner Untertanen. Dieser Narr ist einer der Protagonisten, stammt aus der Steiermark und hört auf den Namen Joseph Fröhlich. Es geht (wie in fast allen Schädlich-Büchern) um die zerstörerische Kraft von totalitären...

  • Wattenscheid
  • 28.09.15
  • 1
Kultur
Foto: Piper Verlag

Straße der Achttausender von Hajo Bergmann

In den Bergen Pakistans, auf dem Karakorum Highway am Nanga Parbat, beginnt dieser Reiseweg von unvergleichlicher Schönheit. Die 14 höchsten Gipfel der Welt sind hier wie an einer schönen Kette aneinandergereiht , darunter die legendären Achttausender wie z.B. der legendäre K2, oder der Nanga Parbat ( der Schicksalsberg der Deutschen ) und der berühmteste aller Berge , der Mount Everest. Hajo Bergmann ist seit ca. 30 Jahren als Autor und Filmemacher in Asien unterwegs. Er nimmt uns mit auf eine...

  • Bochum
  • 28.09.15
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.