Bücherkompass

Beiträge zum Thema Bücherkompass

Kultur

Stimmungen und Empfindungen

„Schlafende Erinnerungen“ - Meisterliche Prosa von Nobelpreisträger Patrick Modiano  „Es geht in meinen Büchern überhaupt nicht um mein eigenes Leben. Ich benutze nur Empfindungen, die ich gehabt habe, und Stimmungen, in denen ich gelebt habe“, bekannte Patrick Modiano, Nobelpreisträger des Jahres 2014, in einem seiner wenigen Interviews. Und doch schreibt der inzwischen 73-jährige französische Autor, für dessen umfangreiches Werk Paris mindestens ebenso wichtig ist, wie es Köln einst für...

  • Wattenscheid
  • 05.09.18
  • 1
Überregionales
Eine fiktive autobiografie von Margaret Tudor. Foto: rohwolt Verlag
3 Bilder

Bücherkompass: Konkurrenz, ein Attentat und die Suche nach einem Manuskript

Wir haben wieder drei neue Bücher für euch am Start. Es geht um Neid, Drama, Konkurrenz, Leid und Enttäuschung. Ihr könnt entscheiden zwischen einer Reise ins alte England, in dem Konkurrenz und Neid das Leben von Margaret Tudor, Schwester von König Heinrich VIII., bestimmen, und einem Einblick in die Geschichte von Anders Breivik. Oder ihr begebt euch zusammen mit Ariane in Schweden auf die Suche nach einem Manuskript ihres verstorbenen Vaters.  Philippa Gregory: WolfsschwesternDieser Roman...

  • Essen-Nord
  • 04.09.18
  • 16
  • 11
Kultur

Fremd in der Heimat

Thomas Hürlimanns opulenter Roman „Heimkehr“ „Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh' ich wieder aus“, heißt es in Schuberts „Winterreise“. Ums Fremdsein, um die schmerzhafte Suche nach eigenen familiären Wurzeln und um die Suche nach einem Wohlfühl-Ort geht es auch in Thomas Hürlimanns neuem opulenten Roman „Heimkehr“. Schreiben war für den inzwischen 67-jährigen Schweizer Autor stets ein schmerzvolles Abarbeiten an der eigenen Familiengeschichte. Vier Jahre hatte Hürlimann an seinem letzten...

  • Wattenscheid
  • 29.08.18
  • 1
Kultur

Juni an der Westküste

Michael Kumpfmüllers Roman „Tage mit Ora“ "Ich war Anfang fünfzig, als sie in mein Leben lief, und man sah mir an allen Ecken und Enden an, dass ich Anfang fünfzig war“, resümiert der Ich-Erzähler in Michael Kumpfmüllers neuem Roman. Der 57-jährige Erfolgsautor, der erst mit fast vierzig Jahren seinen von der FAZ damals vorab gedruckten Romanerstling „Hampels Fluchten“ vorgelegt hatte und uns in „Die Heimlichkeit des Lebens“ (2011) an seiner Kafka-Annäherung teilhaben ließ, stellte zuletzt 2016...

  • Wattenscheid
  • 28.08.18
Überregionales
3 Bilder

Bücherkompass: eine tragische Biographie, Pubertät und verliebte Außenseiter

Heute stellen wir euch wieder drei neue Bücher vor. Dieses Mal dreht sich es um Menschen in verschiedensten Lebenslagen. Eine ergreifende Biographie reißt uns mit in die harte Welt eines Obdachlosen. Wir erlangen neue Erkenntnisse über das Reich der Pubertiere und verlieren uns in der gefühlvollen Liebesgeschichte zwischen zwei Außenseitern. Wir erfahren also von Leid, Chaos, Freude und Liebe. Richard Brox: Kein Dach über dem Leben"Kein Dach über dem Leben", eine Biographie eines Obdachlosen....

  • Essen-Nord
  • 27.08.18
  • 37
  • 10
Kultur
Ein Roman von Wendy Wax. Über Liebe, Freundschaft und Häuser am Meer. Foto: Rohwolt Verlag
3 Bilder

Bücherkompass: Realsatire, Freundschaft und eine Vermisste

Der Bücherkompass ist wieder da. Nach einer kleinen Auszeit habt ihr jetzt wieder jede Woche die Chance ein Buch zu gewinnen. Euch erwarten unglaubliche aber wahre Schlagzeilen aus aller Welt, ein Roman über Freundschaft, Liebe und Häuser am Meer sowie ein spannender Inspector-Lynley-Roman über ein kleines vermisstes Mädchen. Von Freundschaft und schrecklichen SchicksalsschlägenIn "Die alte Villa am Strand" geht es um drei Freundinnen: Madeleine, Avery und Nicole. Nicole hat hohe Schulden,...

  • Essen-Nord
  • 16.08.18
  • 20
  • 10
Kultur

Ein edler Mensch

Christoph Heins Roman „Verwirrnis“  Wenn die Hauptfigur eines Romans Friedeward und deren Vater Pius heißt, klingt dies zunächst einmal etwas befremdlich und ziemlich altmodisch. Und wenn der streng katholische Vater seinen Spross dann auch noch mit einem „Siebenstriemer“ auspeitscht, um ihm die Homosexualität auszutreiben, glaubt man, in eine sinistre Handlung aus grauen Vorzeiten hineingeraten zu sein. Doch Christoph Heins neuer Roman handelt von der Zeit zwischen 1950 und den ersten Jahren...

  • Wattenscheid
  • 15.08.18
  • 1
Kultur

Landschaften der Heimatlosigkeit

zum 65. Geburtstag der Nobelpreisträgerin Herta Müller am 17. August Es war eine handfeste Überraschung, als der Schriftstellerin Herta Müller im Oktober 2009 der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde. „Sie zeichnet mittels der Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit“, hieß es damals in der Begründung des Stockholmer Komitees. Die seit vielen Jahren in Berlin lebende Schriftstellerin hat sich in ihren sprachlich ausgefeilten, bisweilen lyrisch...

  • Wattenscheid
  • 14.08.18
Kultur

Das ungelüftete Geheimnis

Maxim Billers Roman „Sechs Koffer“ Maxim Biller pflegt seit fast drei Jahrzehnten sein Image als „enfant terrible“ des deutschsprachigen Literaturbetriebs und inszeniert sich selbst gern als nonkonformistischer Schwimmer gegen den Strom des Zeitgeistes. Zunächst mit seiner Kolumne „100 Zeilen Hass“, später mit seinem Roman „Esra“ (2003), der wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten die Justiz beschäftigte und dann in jüngerer Vergangenheit auch als wütender Dauerpolemiker in der zweiten...

  • Wattenscheid
  • 08.08.18
Kultur

Arbeiter bleibt man immer 

Henning Mankells erster Roman „Der Sprengmeister“ „Nein, ich könnte nicht sagen, welches meiner Bücher ich am meisten mag. Aber höchstens ein Drittel meiner Arbeit sind Krimis, und es ist schön, dass sie für die anderen Bücher eine Art Lokomotive geworden sind“, hatte der schwedische Erfolgsautor Henning Mankell kurz vor seinem Tod erklärt. Und diese Lokomotive (um bei der Metapher zu bleiben) nimmt uns nun mit auf eine Reise in die Vergangenheit – zu Henning Mankells erstem, 1973 in Schweden...

  • Wattenscheid
  • 26.07.18
  • 1
Kultur

Ein Held namens Duschka

Erich Hackls Erzählung „Am Seil“ (erscheint am Mittwoch!) „Ihr Tod in der Gaskammer, das wäre auch Lucias, Reginas Schicksal gewesen. Hätte es ihn nicht gegeben, Reinhold Duschka.“ Mit diesem lapidar klingenden Satz lässt der Österreicher Erich Hackl seine Erzählung „Am Seil“ ausklingen. Zuvor hat er den Leser auf eine beklemmende Zeitreise geschickt, in der es um Leben und Tod, Vertrauen und Verrat geht.Wir befinden uns mit der Jüdin Regina Steinig, deren Tochter Lucia und dem Kunsthandwerker...

  • Wattenscheid
  • 23.07.18
Kultur

Ein Leben voller Risse

Jaume Cabrés Roman "Eine bessere Zeit" "Viel später, als alles längst vorbei war, saß ich Julias schwarzen Augen und ihrem makellosen Teint gegenüber und fragte mich, wann genau mein Leben die ersten Risse bekommen hatte", heißt es über die Hauptfigur Miquel Gensana in Jaume Cabrés Roman "Eine bessere Zeit". Der 71-jährige Autor gehört zu den renommiertesten katalanischen Intellektuellen und hatte mit seinem 2004 im Original erschienenen Roman "Die Stimmen des Flusses" ein absolutes Meisterwerk...

  • Wattenscheid
  • 08.07.18
  • 1
Kultur

Meister des psychologischen Realismus

Zum Tod des Schriftstellers Dieter Wellershoff „Ohne Lebenserfahrung könnte man gewiss nicht so schreiben, wie ich das tue. Das heißt aber nicht, dass ich in meinen Texten ständig eigene Lebensprobleme ausagiere. Wenn der Autor wissen will, was an den Menschen dran ist, muss er sie in Schwierigkeiten bringen“, beschrieb Dieter Wellershoff einst sein dichterisches Credo. Und so lässt sich ohne waghalsige Interpretationsartistik eine verbindende Motivklammer vom Frühwerk „Ein schöner Tag“ (1966)...

  • Wattenscheid
  • 15.06.18
Kultur

Vom Schreibrausch erfasst

Neuer Roman zum 80. Geburtstag von Joyce Carol Oates (am 16. Juni)  Unendlich viel hat Joyce Carol Oates schon geschrieben - allein mehr als 60 Romane, und in den letzten Jahren ist sie immer wieder als heiße Nobelpreiskandidatin gehandelt worden. Mit ihrem neuen Roman, der kurz vor ihrem 80. Geburtstag erschienen ist, hat sie noch einmal ein völlig neues thematisches Terrain betreten. Ähnlich wie ihr vor knapp vier Wochen verstorbener Landsmann Philip Roth ist auch für Oates das Schreiben ein...

  • Wattenscheid
  • 14.06.18
Kultur

Drei Frauen und ein Mord

Margriet de Moors Roman „Von Vögeln und Menschen“ "Das einzige Leben, das zählt, ist das normale Leben. Je normaler, umso wunderbarer, je alltäglicher, umso prachtvoller“, heißt es im neuen Roman der 76-jährigen niederländischen Schriftstellerin Margriet de Moor, die in der Vergangenheit auch hierzulande mit "Der Herzog von Ägypten" (1997), "Die Verabredung" (2000) und mit ihrem Meisterwerk "Sturmflut" (2005) beachtliche Erfolge gefeiert hat. Von einem normalen unbeschwerten Leben sind die drei...

  • Wattenscheid
  • 01.06.18
  • 1
Kultur

Aspirin im Pferdefutter

Ralf Rothmanns Roman „Der Gott jenes Sommers“ „Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das das Leben irgendwann von selbst mit Wahrheit füllt.“ Mit diesem bedeutungsvollen Satz leitete Ralf Rothmann vor drei Jahren seinen in 25 Sprachen übersetzten Roman „Im Frühling sterben“ ein. Nun nimmt er diesen thematischen Faden wieder auf und begibt sich erneut in die Wirren der letzten Kriegstage. Handlungsschauplatz ist ein Gutshof vor den Toren...

  • Wattenscheid
  • 10.05.18
  • 1
Kultur

Ich bin die Wahrheit

"Die Schulzeit Jesu" - der neue Roman von Nobelpreisträger JM Coetzee "Vergessen braucht Zeit. Wenn du erst einmal richtig vergessen hast, wird dein Gefühl der Unsicherheit weichen und alles wird einfacher werden", heißt es im Vorgängerroman ("Die Kindheit Jesu") aus der Feder von John Maxwell Coetzee. Der inzwischen 78-jährige Nobelpreisträger des Jahres 2003, der seit 16 Jahren im australischen Adelaide lebt, knüpft mit der "Schulzeit Jesu" erzählerisch fast nahtlos an die "Kindheit" an, als...

  • Wattenscheid
  • 08.05.18
  • 1
Kultur

Erzähler und Versöhner

Zum Tod des Schriftstellers Ludwig Harig »Kein Zweifel, er ist unter den Lebenden nicht nur der bekannteste, sondern auch der beste saarländische Schriftsteller. Wer dies behauptet, setzt keinen anderen herab«, hatte Harigs saarländischer Landsmann Oskar Lafontaine schon vor 25 Jahren völlig zutreffend in der „Zeit“ geschrieben. In den letzten Jahren war es – dem Alter geschuldet – etwas ruhiger geworden um den literarischen Tausendsassa aus dem Saarland. „Ludwig Harig ist ein vielseitiger...

  • Wattenscheid
  • 06.05.18
  • 1
Kultur

Nicht zwischen den Stühlen

Zum 90. Geburtstag des Schriftstellers Georges-Arthur Goldschmidt am 2. Mai* "Ich wollte zeigen, was ich der Literatur an Freiheit, Selbständigkeit und an Lebensabenteuern verdanke", hatte Georges-Arthur Goldschmidt vor zehn Jahren über seinen gerade erschienenen Essayband "Die Faust im Mund" erklärt, in dem er sich intensiv mit Kafka (einem seiner Briefe ist auch der Buchtitel entlehnt), Eichendorff, den Grimmschen Märchen und mit seinem eigenen literarischen Selbstverständnis...

  • Wattenscheid
  • 27.04.18
  • 1
Kultur

Von Rügen nach Rom

Hartmut Langes Novellen „An der Prorer Wiek und anderswo“ "In der Unheimlichkeit steht das Dasein ursprünglich mit sich selbst zusammen." Dieser Heidegger-Satz, den Hartmut Lange 1994 seinen Erzählungen "Schnitzlers Würgeengel" vorangestellt hatte, könnte auch als Leitmotiv für den neuen, zehn Novellen umfassenden Band des Berliner Autors fungieren. Unheimlich, dunkel, geheimnisvoll und teilweise absurd geht es in den kurzen Texten zu, die diesmal nicht (wie so oft üblich) an den Seen und...

  • Wattenscheid
  • 11.04.18
Kultur

Die Leere spüren

  Peter Härtlings posthum erschienener Roman „Der Gedankenspieler“ "Er schloss die Augen, hörte in sich hinein und spürte die Leere wieder, die Gleichgültigkeit. So könnte ich anfangen zu sterben, sagte er und fügte hinzu: Ich bin müde." Diese durchaus autobiografisch anmutenden Sätze hat Peter Härtling Johannes Wenger in den Mund gelegt - Hauptfigur in seinem letzten Roman „Der Gedankenspieler“, den Härtling kurz vor seinem Tod im Juli 2017 abgeschlossen hat. Der alleinstehende Wenger hat...

  • Wattenscheid
  • 29.03.18
Kultur

Mit dem Pony durch den Tulpenwald 

Martin Walsers Roman „Gar alles“ erscheint am 27. März Martin Walser schreibt und schreibt – mit nach wie vor atemberaubendem Tempo und bemerkenswerter formaler Brillanz. In seinem neuen Briefroman lässt der Grand Seigneur der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, der am 24. März seinen 91. Geburtstag feierte, einen auf bemitleidenswerte Weise gescheiterten Mann mittleren Alters Briefe an eine unbekannte Frau schreiben. Justus Mall war einst Oberregierungsrat in einem bayrischen Ministerium...

  • Wattenscheid
  • 24.03.18
Kultur

Bücher sind zum Lesen da

Zum 80. Geburtstag von Hansjörg Schneider (am 27. März*) erschien Autobiografie „Kind der Aare“ Er liest gern Chandler, Simenon und Dürrenmatt und gehört selbst zu den meistgelesenen deutschsprachigen Kriminalschriftstellern. Die Rede ist vom Schweizer Hansjörg Schneider, der mit dem Aargauer und dem Basler Literaturpreis, später mit einem Preis der Schweizer Schillerstiftung für sein Gesamtwerk und 2005 mit dem Friedrich-Glauser-Preis für den besten deutschsprachigen Kriminalroman...

  • Wattenscheid
  • 21.03.18
Kultur

Hundefutter für die Krähe

Monika Marons streitbarer Roman " Munin oder Chaos im Kopf" "Ich wollte eigentlich keinen Roman über die Umweltzerstörung schreiben, sondern vor allem erzählen, was passiert, wenn jemand, in diesem Fall eine Journalistin, das tut, was sie für richtig hält: die Wahrheit zu schreiben", erklärte die Schriftstellerin Monika Maron 2009 in einem Spiegel-Interview über das Entstehen ihres in der damaligen DDR verbotenen Romans "Flugasche" (1981). Was im postfaktischen Zeitalter von der Wahrheit zu...

  • Wattenscheid
  • 12.03.18
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.