Von wegen "stilles Leben"
Eröffnung der VHS-Ausstellung beim Reeser Kunstsonntag
- aus dem Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg vom 11.11.2017
- von Dirk Kleinwegen (Text + Fotos)
Im Rahmen des 17. Reeser Kunstsonntages eröffnete die Volkshochschule ihre Kunstausstellung. 13 Zeichenschüler der Reeser Künstlerin Silke Parras zeigten Bleistiftzeichnungen aus den Bereichen Stillleben, Portrait, Interieur und Landschaft.
Thomas Ruffmann führte nicht nur in die Veranstaltung ein, er gab ihr auch einen musikalischen Rahmen. Zusammen mit Demirovic Srecko (Akkordeon) spielte er zu Beginn auf seiner Geige. Für Ruffmann ist Rees einer der Lieblingsorte der VHS. Einerseits wegen den schönen modernen Räumen, anderseits lobte er die Veranstaltungen in Rees und machte direkt Werbung für den nächsten Termin in der Halderner Popbar, bei der Demirovic Srecko im Januar über seine Teilnahme am Festival in Guca, ein jährliches Roma-Blasmusik-Festival mit über 200.000 Zuschauern berichtet - laut Ruffmann das „Woodstock“ der Roma.
Er freute sich über die fast 50 Personen, die zur Ausstellungseröffnung erschienen waren und lobte den gelungen Querschnitt der Ausstellung aus den Zeichenkursen von Silke Parras: „Durch diese Ausstellung können wir nach außen zeigen, was so in der VHS passiert und welche Bandbreite an Talenten, an kreativen Möglichkeiten und auch an Techniken dort zu finden sind und vermittelt werden.“
Ruffmann zitierte Joseph Beuys: „Jeder Mensch ist ein Künstler“ und machte deutlich, dass dies eine Ausstellung von Schülern sei. Er stellte die These in den Raum: „Zeichnen ist Handwerk. Nur das ‚Handwerkliche’ lässt sich vermitteln. Das ‚Künstlerische’ kann man nicht vermitteln.“
Seit drei Jahren bietet Silke Parras bei der Reeser VHS Zeichenkurse an: „Zeichnen nach der Natur“, „Landschaften zeichnen“ und „Fotorealistisch Zeichnen“. Während bei den ersten beiden Kursen viel draußen, insbesondere am Rhein gezeichnet wurde, ging es beim letzten Kurs um das Abzeichnen von Fotovorlagen. Allgemein begannen die Kurse mit dem Zeichnen von Stillleben, beispielweise Apfel, Küchentuch und Regenschirm. Danach portraitierten die Teilnehmer verschieden Modelle oder sich gegenseitig. Zum Schluss ging es dann um die Darstellung von räumlichen Situationen, wie eine Kirche.
Bereits vor zwei Jahren hatte Silke Parras die Idee zu einer Ausstellung, hatte aber erst jetzt ausreichend Kunstwerke zusammen bekommen um diese zu starten. Teilweise musste sie ihre ganze Überredungskunst aufwenden um die Schüler zur Teilnahme zu überreden.
„Alle Zeichnung haben das gewisse Etwas. Es wurde eine beeindruckende Auswahl aus allen Genres zusammengestellt – von Anfängern und Fortgeschrittenen“, fasst die Künstlerin die Exponate zusammen.
In ihrer Ansprache ging sie auf jeden Künstler und die erstellten Zeichnungen ein. Hier wurde beispielsweise Renate Bartmann, in Rees durch ihre Bücherecke oder den Vorsitz bei der Reeser Werbegemeinschaft bekannt, für verschiedene Portraits und einer Zeichnung von Kohlestückchen gelobt. Letztere Zeichnung hatte es sogar auf die Einladungen der Volkshochschule zur Ausstellungseröffnung gebracht.
Auch Barbara Möllenbeck, die in Rees schon zahlreiche Einzelausstellungen zeigte, war Teilnehmerin der Kunstkurse und stellte einige Ergebnisse dort aus. Silke Parras ging hier auf die Zeichnung eines Schneckenhauses ein, die von Barbara Möllenbeck durch eine besondere Technik, namens Schummern, erstellt wurde. Hier werden mit Hilfe eines Graphitstiftes Flächen gezeichnet, ohne das Striche erkennbar sind.
Zum Abschluss dankte Parras allen Teilnehmer, ihr die Werke anvertraut und gemeinsam ausgesucht und gerahmt zu haben. Die Besucher forderte sie auf, die Zeichnungen aus der Nähe zu betrachten um auch alle Feinheiten wahrzunehmen. Dazu bietet sich, für Besucher des Rathauses, noch bis zum 30.01.2018 die Gelegenheit.
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
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