MPI für Kohlenforschung
Thiel Award geht an Doktorand Philipp Hartmann

Philipp Hartmann (rechts) wird von Prof. Frank Neese, geschäftsführender Direktor am MPI für Kohlenforschung, mit dem renommierten Thiel Award ausgezeichnet. Foto: MPI KOFO/Gombert
  • Philipp Hartmann (rechts) wird von Prof. Frank Neese, geschäftsführender Direktor am MPI für Kohlenforschung, mit dem renommierten Thiel Award ausgezeichnet. Foto: MPI KOFO/Gombert
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Nachwuchswissenschaftler des MPI für Kohlenforschung wurde für besondere Forschungsarbeit mit renommiertem Preis ausgezeichnet.

Proteine chemisch zu verändern spielt eine wesentliche Rolle, wenn man biologische Prozesse untersuchen beziehungsweise die Struktur der Proteine selbst besser verstehen möchte. Das Vorhaben ist aber nicht gerade trivial. Wie man auf elegante Weise aus einer Aminosäure einen vielseitigen Reaktionspartner machen kann, hat Doktorand Philipp Hartmann aus der Abteilung für Organische Synthese in seiner Arbeit „Chemoselective umpolung of thiols to episulfoniums for cysteine bioconjugation“, die in der Zeitschrift Nature Chemistry erschienen ist, bewiesen. Für diese Leistung ist der junge Hesse jetzt mit dem Thiel Award des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung ausgezeichnet worden.

„Einmal pro Jahr vergibt das Max-Planck-Institut den Thiel Award“, erklärt Prof. Frank Neese, geschäftsführender Direktor des Instituts. Mit diesem Preis, benannt nach dem 2019 so plötzlich verstorbenen Institutsdirektor Walter Thiel, ehrt die Kohlenforschung stets ein besonderes Nachwuchstalent auf dem Gebiet der Chemie. „Das wäre ganz im Sinne Walter Thiels gewesen“, betont Neese, „denn Walter hat sich immer sehr für die Förderung des chemischen Nachwuchses eingesetzt.“

Untersuchung komplexer Systeme

In seinem Festvortrag beschreibt Philipp Hartmann unter anderem, wie die Thianthrenium-Chemie, wie sie in der Abteilung für Organische Synthese unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Ritter entwickelt wird, dabei helfen kann, Bausteine von Proteinen wie beispielsweise die Aminosäure Cystein gezielt zu modifizieren. Diese Methode, so der junge Chemiker, könne in Zukunft einen Beitrag zur Untersuchung und Quantifizierung komplexer biologischer Systeme leisten.

Die Verleihung des Thiel Awards ist traditionell wichtiger Teil eines Institutsseminars – einer Veranstaltung, die vor allem darauf abzielt, dass die vielen Nachwuchsforscherinnen und –forscher auf dem Kahlenberg ein wenig über den eigenen Tellerrand hinausblicken und sich mit den Projekten ihrer Kolleginnen und Kollegen beschäftigen.

Und so haben viele Kohlenforscherinnen und Kohlenforscher auch dem zweiten Vortrag des Tages gelauscht, den diesmal die neue Gruppenleiterin am Institut hielt, Guanqi Qiu. Die junge Wissenschaftlerin, die seit November ihre unabhängige Forschungsgruppe an der Kohlenforschung aufbaut, interessiert sich vor allem für die intrinsischen Eigenschaften von Reaktionen – also jene Aspekte, die unabhängig von der Thermodynamik passieren.

„Nutzen Sie die Chance, lassen Sie sich inspirieren – und vielleicht gibt es ja die ein oder andere Gelegenheit zu einer neuen Kooperation“, so Neese in Richtung der vielen internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die am Seminar teilgenommen haben.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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