Bauernhof als Lernfeld
Produkte aus der Region

Drei Generationen auf dem Dieckerhof: (v.l.) Gabriele Gantenberg mit Ferdinand und Onkel/Großonkel Friedrich von der Bey
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Die tierischen Produkte vom Dieckerhof brauchen kein Fleischlabel. Wer hier auf den Hof kommt, kann sich direkt davon überzeugen, dass es sowohl den etwa 200 Schweinen als auch den 80 Rindern gut geht.
Aber es gibt auch hier offizielle regelmäßige Kontrollen.
Die Familie von der Bey macht schon seit Jahrzehnten Hofführungen. Diese nehmen Kitas, Grundschulen aber auch weiterführende Schulen gerne in Anspruch. Denn viele Kinder und Jugendliche haben keine Idee, was man mit Heu, Stroh oder Getreide macht. Die Äcker und Wiesen rund um den Dieckerhof liefern das Futter für die Tiere. „Nur Mineralien, Calcium und Vitamine müssen zugekauft werden,“ so Friedrich von der Bey. „Bei uns können die Schweine immer fressen,“ erläutert der Herr des Hofes das Konzept. Und auch für Spielmöglichkeiten ist gesorgt. Schweine brauchen es warm 28 °Grad ist die optimale Temperatur für die kleinen Schweine, die mit etwa 30 kg Gewicht auf den Hof kommen. Die Mischung des Futters wird an den Bedarf der Tiere angepasst.
Die Schweine werden ausschließlich für die Eigenvermarktung gehalten. Der Hofladen mit Mittagstisch von Mittwoch bis Samstag ist gut besucht. Auch das Catering boomt nach der Pandemie wieder.
Die Bullen, die auf Stroh in luftigen, hellen, geräumigen Ställen untergebracht sind, kommen mit acht Monaten aus der Mutterkuhhaltung auf den Dieckerhof. Dann sind sie quasi halbstark und kurz vor der Geschlechtsreife. Die Mutterkühe verweigern dann die Milchabgabe und sind zumeist wieder trächtig. Die Rinder sind eine robuste Hochlandzüchtung und stammen vom Niederrhein aus Alpen (NRW).
Wenn Schulklassen kommen, fragt Friedrich von der Bey die Kinder zunächst: „Na, hattet ihr heute schon etwas mit Landwirtschaft zu tun? Ihr habt doch sicherlich alle gefrühstückt…“ Die ländlichen Berührungspunkte haben immer weiter abgenommen, weiß der Landwirt. Und doch sollten Kinder die Möglichkeit bekommen und darüber informiert werden, woher die Wurst und viele andere Produkte aus den Supermarktregalen kommen.
Vor 50 Jahren gab es in Dümpten noch zahlreiche Vollbauerhöfe mit vielen unterschiedlichen Tieren und eigenen Flächen zum Anbau. Heute sind es nur noch eine Hand voll. Aber diese haben sich weiter entwickelt und spezialisiert. Regionale Höfe zu unterstützen schützt die Umwelt und lässt die langen Wege der Transportlogistik unnötig erscheinen. Die meisten Bauernhöfe kann man innerhalb der Öffnungszeiten besuchen und sich über die Qualität und Tierhaltung aus der Region informieren.

Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

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