Tengelmann-Areal verkauft
Österreichisches Familienunternehmen will Gelände entwickeln
Die Unternehmensgruppe Tengelmann hat mit der österreichischen Soravia-Gruppe am Montag, 11. Mai, eine Übereinkunft über den Verkauf des Firmengeländes an der Speldorfer Wissollstraße getroffen. Das Gelände wird nach erfolgtem Abschluss der Transaktion, voraussichtlich im dritten Quartal an das seit 140 Jahren im Immobiliengeschäft tätige Familienunternehmen übergehen.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Nachdem die operative Tätigkeit der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG bereits Anfang Januar an die Tengelmann Twenty-One KG übergegangen ist, wird das Gelände nun sukzessive frei gemacht. Auch die bisher am Standort ansässigen Tochtergesellschaften verlassen aktuell das Areal und beziehen neue Geschäftsräume.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Zuschlag für ein so einzigartiges Areal mit ehrwürdiger Industriearchitektur in einem herrlichen Parkgrundstück im Herzen des Ruhrgebiets - und damit im Herzen Europas - erhalten haben. Die Metropolregion Ruhr schätzen wir als bedeutende Zukunftsregion. Gemeinsam mit den Mülheimerinnen und Mülheimern wollen wir den Standort in diese Zukunft führen“, so Erwin Soravia, CEO von Soravia.
Historie als Alleinstellungsmerkmal
Das österreichische Unternehmen habe bereits in der Vergangenheit im Rahmen mehrerer Projekte gezeigt, dass man es verstehe, historischer Bausubstanz zu neuer, auch wirtschaftlicher Blüte zu verhelfen, heißt es in einer Mitteilung von Tengelmann. Das Konzept für das Gelände sieht vor, dass weite Teile der bisherigen Bebauung im Kern erhalten, modernisiert und weiterentwickelt werden. Die Transaktion wurde vermittelt von der Essener Brockhoff & Partner Immobilien GmbH, die sich auch um die Vermarktung der bestehenden Büroflächen kümmert.
„Ein Weggang von diesem traditionsreichen Gelände fällt emotional natürlich nicht leicht. Immerhin ist dies der Schauplatz von mehr als 100 Jahren Unternehmensgeschichte. Wir haben in unseren Gesprächen aber den Eindruck gewonnen, dass genau dies der Soravia Group sehr bewusst ist und sie die Historie als Alleinstellungsmerkmal für das Areal nutzen wollen“, zeigt sich Christian W.E. Haub, allein geschäftsführender Gesellschafter der Tengelmann Gruppe, zuversichtlich. Der Wegzug Tengelmanns vom Speldorfer Standort erfolgt in Zusammenhang mit einer grundlegenden Neuorientierung der Unternehmensgruppe. Die Tengelmann Twenty-One KG agiert als schlanke Holding mit Sitz in Mülheim und mit Projektbüros in Düsseldorf, Greenwich, Ct. (USA) und künftig München.
Führender Projektentwickler
Soravia ist ein wachstumsorientiertes und eigentümergeführtes Familienunternehmen. Seit über 140 Jahren ist es im Bau- und Immobiliengeschäft tätig. Mit mehr als sechshundert realisierten Projekten und einem Projektvolumen von über 5,7 Milliarden Euro zählt Soravia zu den führenden Immobilien-Projektentwicklern in Österreich, Deutschland und Mittel- und Ost-Europa. Das Kerngeschäft der Immobilien-Projektentwicklung ergänzt Soravia um Service-Unternehmen in den Bereichen Facility-, Property- und Asset-Management. Über besonderes Know-how verfügt das Unternehmen in den Bereichen Quartiersentwicklung und Revitalisierung ehemaliger Industrieimmobilien.
Im Ruhrgebiet haben die Österreicher kürzlich das Plateno Hotel „7 Days Premium“ im Duisburger Innenhafen fertigstellt. Zu weiteren Projekten gehört unter anderem der Zollhafen Mainz sowie ein Areal in Hamburg. Zudem ist Soravia einer der Gründungsgesellschafter der Hotelgruppe Ruby Hotels, die zuletzt in Düsseldorf eines ihrer außergewöhnlichen lean-luxury Hotels eröffnete. Mit allen Beteiligungen beschäftigt Soravia rund 2.300 Mitarbeiter. Die alte Tengelmann-Zentrale ist nun endgültig Geschichte. Foto: PR-Foto Köhring
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.