Saarner Einzelhandel
Noch lange nicht unbeschwert

Margit Schettler, Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Saarn, freut sich darauf, dass ab Montag die ersten Geschäfte in Saarn wieder öffnen können. [spreizung]#?[/spreizung]Foto: Margit Schettler, Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Saarn, freut sich darauf, dass ab Montag die ersten Geschäfte in Saarn wieder öffnen können. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
  • Margit Schettler, Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Saarn, freut sich darauf, dass ab Montag die ersten Geschäfte in Saarn wieder öffnen können. [spreizung]#?[/spreizung]Foto: Margit Schettler, Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Saarn, freut sich darauf, dass ab Montag die ersten Geschäfte in Saarn wieder öffnen können.
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Auch das Geschäftsleben im Mülheimer Stadtteil Saarn steht in der Corona-Krise beinahe still. Fast alle Türen sind verschlossen. Spaziergängern bleibt bei nahezu allen Ladenlokalen nur der Blick durch das Fenster. Wir sprachen mit Margit Schettler, Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Saarn, über die Situation.

Von Ruhrtext

MW: Margit Schettler, wie hat sich Ihr Tagesablauf als Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Saarn verändert?

MS:Der persönliche Kontakt mit den Mitgliedern fehlt, ist aber umso intensiver am Telefon und per Mail. Telefonkonferenzen gehören plötzlich zum Alltag.

MW: Wie ist die Stimmung unter den Saarner Geschäftsleuten?

MS: Zuerst war der Schock natürlich groß. Jetzt ist die Vorfreude auf Montag natürlich riesig! Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

MW: Was kann die Interessengemeinschaft in dieser Krisenzeit für seine Mitglieder tun?

Wir sind für euch da!

MS: Darüber habe ich mir zuvor ehrlich gesagt nie Gedanken gemacht. Ich habe aber erfahren, dass man das auch gar nicht braucht. Das funktioniert intuitiv. Ich habe sofort begonnen, die Informationsflut für unsere Mitglieder zu strukturieren und zu filtern. Und das war zu Beginn eine zeitraubende Sache: Nachfragen bei der Stadt, den Verbänden, dem Land und auch beim Bund. Die Aussagen waren zum Teil widersprüchlich und es brauchte Geduld, bis man die Informationen so zusammenhatte, wie die Mitglieder sie brauchen.
Weiterhin haben wir unter „STAY HOME – wir sind für euch da“ die Saarner Händler und Dienstleister auf unserer Homepage zusammengefasst und informieren über deren Angebote. Über die Social-Media-Kanäle versuchen wir, möglichst alle Informationen und Angebote der Mitglieder zu teilen. Ich sehe aber auch ganz praktische Dinge, womit wir die Mitglieder unterstützen können: Abstandsaufkleber oder auch entsprechende Plakate.

MW: Was hat sich sonst noch in den vergangenen Wochen entwickelt?

MS: Wir haben auch Angebote aus der Mitgliedschaft heraus erhalten, wie ein kurzfristig angesetztes und kostenfreies Webinar zum Thema Organisation des Homeoffice mit Microsoft Office. Die Hochschule Ruhr West bietet im Rahmen unseres Projektes „Daten, künstliche Intelligenz und Digital Readiness — digitale Vernetzung in Mülheim-Saarn“, gefördert durch die NRW-Landesregierung, eine kostenfreie, persönliche Beratung zum Thema „online verkaufen“ an. Das Projekt ist im März dieses Jahres gestartet. Da nicht wie geplant begonnen werden kann, haben Prof. Dr. Sarah Hosell und ihre Mitarbeiter spontan diese Unterstützung angeboten, deren Ergebnisse dann natürlich auch in das Projekt einfließen werden.

Markt: Eine Person auf zehn Quadratmeter

MW: Mittwochs und samstags darf der Markt auf dem Pastor-Luhr-Platz unter bestimmten Voraussetzungen öffnen. Was gibt es für Vorschriften und wer achtet auf die Einhaltung?

MS: Das kam leider sehr kurzfristig, aber dennoch ist es vernünftig. Ebenso wie in den Geschäften gilt ab sofort auf dem Pastor-Luhr-Platz: eine Person pro zehn Quadratmeter Bewegungsfläche. Diese errechnet sich aus der Gesamtnutzungsfläche des Platzes abzüglich der von den Marktständen genutzten Fläche. Deshalb können jeweils 25 Personen zeitgleich auf den Marktplatz. Auf die Einhaltung achtet Hans-Werner Moritz als ehrenamtlicher Helfer der Markthändler. Er hat viele Jahre für die Werbegemeinschaft Saarn gearbeitet und ist dem Stadtteil sehr verbunden.
MW: Die Werbegemeinschaft organisiert Jahr für Jahr beliebte Veranstaltungen wie beispielsweise die Reihe „Saarner Feierabend“, den Nikolausmarkt und den Oldtimer-Cup. Laufen die Planungen hierfür weiter?

MS: Die Planungen für unsere Veranstaltungen laufen derzeit auf Sparflamme. Zum einen gilt nach wie vor ein Versammlungsverbot, aber auch Sponsoren warten derzeit erst einmal ab. Veranstaltungen haben aber in der jetzigen Situation auch keine Priorität. Erst einmal gilt es, den Standort mit seinen Händlern und Dienstleistern zu unterstützen.

MW: Wie schätzen Sie die Situation ein? Wann können die Geschäfte rund um die Düsseldorfer Straße wieder öffnen und die Menschen unbeschwert einkaufen gehen?

MS: Wie gehofft dürfen mit Ausnahme der Friseure, Kosmetikinstitute, der Fitness-Studios und der Gastronomie alle Dienstleister auf der Düsseldorfer Straße ab Montag wieder öffnen. Wichtig ist jetzt, dass die Corona-Schutzverordnung inklusive Hygienevorschriften zum Schutz der Kunden, Mitarbeiter und der Geschäftsinhaber eingehalten wird. Die Friseure haben ja schon ihren Wiedereinstiegstermin, aber alle anderen der oben genannten brauchen dringend eine Perspektive! Aber von ganz unbeschwertem Einkaufen kann noch nicht gesprochen werden. Die britische Paradedisziplin „Schlange stehen“ scheint den Deutschen inklusive den Saarner eben nicht im Blut zu liegen…

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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