Handwerk in der Pandemie - Lange Wartezeiten für Qualitätsarbeit
Bereits im Frühjahr wies die Handwerkskammer Düsseldorf auf Materialengpässe bei Holz und anderen Baustoffen hin. Es drohen Baustopps und Kurzarbeit trotz voller Auftragsbücher. Das führt zu Lieferschwierigkeiten und einem rapiden Preisanstieg im Bereich Handwerk. Nachdem in der ersten Phase der Pandemie die Produktion gedrosselt wurde, kommen die Hersteller der Nachfrage jetzt kaum nach.
Selbst Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schätzt die Marktverwerfung im Bausektor als Brandthema ein. Das hemmt eine rasche konjunkturelle Erholung nach der Pandemie, so Vertreter der Handwerkskammer Düsseldorf. Dieser Einschätzung schließt sich die Handwerkskammer Dortmund an.
Weltweite Ereignisse, wie zum Beispiel die Havarie des Schiffes im Suezkanal, ein geschlossener Hafen in China oder der massive Rohstoffaufkauf aus Amerika und China setzen dem Handwerk stark zu. Lange Wartezeiten für Qualitätsarbeit sind die Folge. Die Hochwassergeschädigten von Mitte Juli werden neue Fenster und Türen wohl nicht vor 2022 geliefert bekommen.
Einbruchsschäden sind in Pandemie-Zeiten zurückgegangen, die Auftragslage im Handwerk hat sich aber nicht geändert. Im Gegenteil, Dank Homeoffice fallen viele klemmende Fenster und Türen auf. Blendschutz in Form von Plissees für den Arbeitsplatz zuhause wird verstärkt nachgefragt. Alles, was man immer schon einmal erledigen wollte, wird in Angriff genommen.
Marcel Kroggel hat das Dümptener Traditionsunternehmen Fenster-Türen-König vor ein paar Jahren erfolgreich übernommen. Kroggel versucht, Kundendienstarbeiten – wenn möglich – zeitnah zu erledigen und bedankt sich für das Verständnis und das Vertrauen der Kunden und die gute Zusammenarbeit mit den Lieferanten.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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