HALBZEIT AUF DEM AUSBILDUNGSMARKT
Anzahl der Bewerbenden und der Ausbildungsstellen in Mülheim rückläufig
Die ersten sechs Monate des neuen Beratungsjahres 2023/2024 sind nun vergangen – Zeit für die Arbeitsagentur Mülheim an der Ruhr, die aktuellen Ergebnisse zu veröffentlichen und ein erstes Resümee zu ziehen.
Bewerber/innen und Berufsausbildungsstellen im März auf einen Blick:
- Gemeldete Bewerber/innen: 603 / Im Vergleich zum Vorjahr: -81 (-11,8 %)
- Gemeldete Berufsausbildungsstellen: 845 / Im Vergleich zum Vorjahr: -211 (-20,0 %)
- Unversorgte Jugendliche: 370
- Unbesetzte Ausbildungsstellen: 632
- Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in: 1,40
- Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in: 1,71
„Nach dem Hoch an Bewerberzahlen und freien Ausbildungsstellen im letzten Jahr sehen wir in Mülheim aktuell die typische Wellenbewegung auf dem Ausbildungsmarkt. So haben sich seit Oktober knapp 12 Prozent weniger junge Menschen bei der Berufsberatung gemeldet als im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Zeitgleich verzeichnen wir 20 Prozent weniger freie Ausbildungsstellen. Die Betriebe setzen nach wie vor auf das Thema Ausbildung und nutzen jede Chance, um an die passenden Nachwuchskräfte zu kommen - auch wenn sich dies an der bisherige Entwicklung noch nicht ablesen lässt“, resümiert Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mülheim an der Ruhr, und erläutert weiter: „In Mülheim steht aktuell rein rechnerisch jedem Ausbildungssuchenden weit mehr als eine freie Ausbildungsstelle zur Verfügung. Die Auswahl ist also da und in allen Berufsbereichen gibt es tolle Chancen für die jungen Menschen. Meine Botschaft richtet sich mit dieser Halbjahresbilanz an die jungen Mülheimerinnen und Mülheimer: Gebt der dualen Berufsausbildung eine Chance – sie ist der perfekte Einstieg in das Berufsleben und steht einem Studium von der Wertigkeit her in nichts nach. Nutzt die Möglichkeit und macht Praktika in verschiedenen Betrieben, findet so Eure Talente und Berufung heraus und ergreift jede Chance, um mit den Betrieben in Kontakt zu kommen. Unsere Partnerinnen und Partner am Ausbildungsmarkt und unsere Berufsberaterinnen und -berater bieten Euch eine fundierte Beratung sowie passende Events an. Aber auch die Betriebe sind gefragt: Bitte melden Sie Ihre freien Ausbildungsstellen, damit wir ein gutes Angebot in unserer Stadt haben. Natürlich finden sich nicht mehr so schnell wie in früheren Zeiten die passenden Jugendlichen, aber gar nicht mehr ausbilden ist auch kein zielführender Weg!“
Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2023 haben sich insgesamt 603 Ausbildungsstellenbewerber/innen bei der Berufsberatung gemeldet und beraten lassen. Das waren 81 weniger als im letzten Jahr. Mit einem Ausbildungsplatz, einem Studium oder sonstiger Alternative versorgt sind bisher bereits 233 junge Menschen. Hingegen gelten 370 Bewerber/innen noch als unversorgt, 55 weniger als im Vorjahr.
Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Mülheim konnte für das neue Ausbildungsjahr insgesamt 845 betriebliche Ausbildungsstellen akquirieren, 211 weniger als im letzten Jahr. Davon sind aktuell noch 632 Berufsausbildungsstellen unbesetzt, 157 weniger als im März 2023.
TOP 10 der Berufswünsche der unversorgten Bewerber/innen (Anzahl in Klammern):
- Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik (25)
- Medizinische/r Fachangestellte/r (24)
- Kraftfahrzeugmechatroniker/in - PKW-Technik (23)
- Kaufmann/-frau – Büromanagement (22)
- Fachinformatiker/in - Anwendungsentwicklung (16)
- Verkäufer/in (15)
- Fachinformatiker/in - Systemintegration (13)
- Anlagenmechaniker/in - Sanitär-/Heizung – Klimatechnik (12)
- Automobilkaufmann/-frau (12)
- Immobilienkaufmann/-frau (10)
TOP 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen (Anzahl in Klammern):
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (75)
- Verkäufer/in (46)
- Kaufmann/-frau - Büromanagement (32)
- Industriemechaniker/in (30)
- Handelsfachwirt/in – Ausbildung (27)
- Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (25)
- Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik (23)
- Fleischer/in (19)
- Fachverkäufer/in - Lebensmittelhandwerk – Fleischerei (18)
- Bankkaufmann/-frau (17)
Neu ab 1. April 2024: Praktikum zur Berufsorientierung, Mobilitätszuschuss und Anpassungen bei der Einstiegsqualifizierung
Ab April fördern Agenturen für Arbeit und Jobcenter Praktika zur Berufsorientierung in Betrieben. Dabei können auch notwendige Kosten, wie zum Beispiel Fahrt- oder Unterkunftskosten übernommen werden. Intensive Beratung zur Berufsorientierung und Berufswahl ergänzen dieses Förderinstrument.
Der Mobilitätszuschuss unterstützt junge Menschen, die bereit sind, für eine betriebliche Berufsausbildung umzuziehen. Mit dem Zuschuss können Auszubildende bis zu zwei Familienheimfahrten pro Monat im ersten Ausbildungsjahr finanziert bekommen.
Als drittes Element der Ausbildungsgarantie treten zum 1. April neue Regelungen bei der Einstiegsqualifizierung in Kraft. Sie kann nun in Teilzeit absolviert werden und die Mindestdauer wird von sechs auf vier Monate verkürzt. So können mehr Jugendliche und Betriebe die Einstiegsqualifizierung nutzen, beispielsweise auch mehr Menschen mit Behinderungen. Das trägt einem inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Rechnung.
Weitere Infos:
- Jugendliche, die Kontakt zur Berufsberatung wünschen, können online einen Beratungstermin vereinbaren. Alle Informationen gibt es auf der Homepage.
- Unternehmen, die Unterstützung bei der Suche nach Auszubildenden wünschen, erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters Oberhausen unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 4 5555 20.
- Zudem finden interessierte Jugendliche wichtige Informationen und Angebote zum Thema Ausbildung sowie aktuelle Ausbildungsstellenangebote von Unternehmen auf den Social Walls Oberhausen und Mülheim.
Autor:Agentur für Arbeit Mülheim an der Ruhr aus Mülheim an der Ruhr | |
Webseite von Agentur für Arbeit Mülheim an der Ruhr |
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