Aldi Süd löst Regionalgesellschaft Mülheim auf
290 Mitarbeiter erhalten erstmal eine Kündigung
Regionalgesellschaften Mülheim und Roth stellen den Betrieb ein Wie Aldi Süd jetzt mitteilt, werden die Regionalgesellschaften in Mülheim, die ihren Sitz in Styrum an der Burgstraße hat, und Roth zum 30. April 2020 eingestellt. Die Entscheidung erfolgte nach umfangreichen Standortanalysen und intensiver Prüfung aller relevanter Kriterien, wie Aldi Süd jetzt mitteilte.
Betroffen von der Auflösung an den beiden Standorten sind insgesamt 580 Mitarbeiter, je 290 an jedem Standort. Diese erhalten eine betriebsbedingte Kündigung, die, wie eine Sprecherin von Aldi Süd betont, formaljuristisch notwendig sei. Aldi Süd sei seinem Anspruch, ein verantwortungsvoller Arbeitgeber zu sein, verpflichtet und werde sich dafür einsetzen, die persönlichen Auswirkungen für die betroffenen Mitarbeiter in der Verwaltung und der Logistik in Mülheim und Roth so gering wie möglich zu halten, heißt es weiter. Für alle Mitarbeiter werden Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung innerhalb der Unternehmensgruppe geprüft, sowohl in andere Regionalgesellschaften als auch in der Aldi Süd-Dienstleistung, die ebenfalls an der Burgstraße sitzt.
Die Filialen der Gesellschaften werden auf umliegende Regionalgesellschaften aufgeteilt. Der Standort Mülheim bleibe für Aldi Süd weiterhin von herausragender Bedeutung. Man überprüfe kontinuierlich Strukturen, Prozesse und Abläufe in allen Bereichen der Unternehmensgruppe. Hierzu zählen unter anderem auch logistische Prozesse wie die Belieferung und Aufstellung der Logistikstandorte und die Weiterverteilung der Produkte. In den vergangenen Jahren habe sich das Sortiment in der Breite und Anzahl der Artikel enorm vergrößert. Damit seien auch die Anforderungen an die Regionalgesellschaften und an die Komplexität der Logistik stark angestiegen.
Um die aktuelle Sortimentsentwicklung abbilden und die Regionalgesellschaften Mülheim an der Ruhr und Roth auch in Zukunft erfolgreich betreiben zu können, müssten die beiden Standorte nicht nur vergrößert, sondern auch umfangreich und mit hohem Aufwand modernisiert werden.
Für die Unternehmensgruppe ist es deshalb wirtschaftlicher, den Betrieb der beiden Regionalgesellschaften in Mülheim und Roth zum 30. April 2020 einzustellen.
Filialbetrieb nicht betroffen
Die zu Mülheim und Roth gehörenden Filialen und Mitarbeiter im Verkauf sind von der Auflösung der Regionalgesellschaften nicht betroffen, der Filialbetrieb und die Logistik für die Filialen in Mülheim, Oberhausen, Bottrop und Duisburg werden von den umliegenden Gesellschaften übernommen.
Die Mülheimer SPD hat einen Tag nach Bekanntwerden der Auflösung reagiert und solidarisiert sich mit denMitarbeitern, die aktuell im Aldi Süd-Logistikzentrum an der Burgstraße arbeiten.
„Dass einer der größten Discounter des Landes sein Mülheimer Logistikzentrum im März nächsten Jahres schließen will und somit 290 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein hier in Mülheim ihren Job verlieren, macht uns sehr betroffen,“ so der Vorsitzende der Mülheimer SPD, Rodion Bakum. „Diese Umstrukturierung kann und darf nicht auf dem Rücken langjähriger und loyaler Mitarbeitenden ausgetragen werden. Wir fordern die Unternehmensführung auf, die Arbeitsplätze in Mülheim zu erhalten und ihren Mitarbeitern am Standort eine klare Zukunftsperspektive anzubieten.“
Hintergrund
>>Die Unternehmensgruppe Aldi Süd beschäftigt in Mülheim an der Ruhr insgesamt rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit zentralen Dienstleistungen wie Einkauf, IT oder Verwaltung sowie einer der beiden von ALDI SÜD betriebenen Kaffeeröstereien ist und bleibt Mülheim ein Standort von herausragender Bedeutung.
>>Allein am Sitz der nationalen Aldi Süd Dienstleistungs-GmbH & Co. oHG an der Burgstraße wurde in neue Bürogebäude investiert. Das sei auch ein Bekenntnis zum Standort und Voraussetzung für den nachhaltigen Ausbau der Aktivitäten am Standort Mülheim.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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