Geflügelzüchter feiern ihr Vereinsjubiläum
Seit 150 Jahren aktiv fürs liebe Federvieh

Geflügelzucht macht tierisch Spaß. Das finden nicht nur die Vorsitzende des Mülheimer Rassegeflügelzuchtvereins, Sabine Menke und ihr Stellvertreter Prof. Dr. Ulrich Kellermann, ihre Söhne Magnus (2.v.l.) und Morten und natürlich auch ihr Ehemann und Vorstandskollege Martin Menke (3.v.l.), der seit elf Jahren als Vorsitzender an der Spitze des Trägervereins der Alten Dreherei steht. | Foto: Thomas Emons
  • Geflügelzucht macht tierisch Spaß. Das finden nicht nur die Vorsitzende des Mülheimer Rassegeflügelzuchtvereins, Sabine Menke und ihr Stellvertreter Prof. Dr. Ulrich Kellermann, ihre Söhne Magnus (2.v.l.) und Morten und natürlich auch ihr Ehemann und Vorstandskollege Martin Menke (3.v.l.), der seit elf Jahren als Vorsitzender an der Spitze des Trägervereins der Alten Dreherei steht.
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Nur wenige Vereine in Mülheim sind älter. Jetzt feierte der Mülheimer Rassegeflügelzuchtverein in der Alten Dreherei am Schloß Broich sein 150-jähriges Bestehen. Martin Menke, der nicht nur dem Vorstand des Geflügelzüchtervereins angehört, sondern auch seit elf Jahren Vorsitzender des Trägervereins der Alten Dreherei ist, nutzte die Gelegenheit, um für eine politische Lobbyarbeit zugunsten er Geflügelzüchter zu werben. 

Denn mit Oberbürgermeister Ulrich Scholten, Bürgermeisterin Margarete Wietelmann und den Bezirksbürgermeistern Hermann-Josef Hüßelbeck und Heinz-Werner Czeczatka-Simon hörten gleich mehrere führende Kommunalpolitiker seinen Appell: "Bitte überzeugen Sie Menschen, das Gackern der Hühner oder das Krähen der Hähne nicht länger als Lärmbelästigung anzusehen. Und setzten Sie sich bitte für eine Reform des Impfschutzrechtes ein, damit unsere Haustiere, die wir lieben und nicht als Wirtschaftsgut ansehen, nicht ebenso geschlachtet werden müssen, wie die Tiere kommerzieller Geflügelzüchter, sobald irgendwo die Vogelgrippe oder die Geflügelpest ausbricht."

Der 1869 vom Fabrikanten Zeppenfeld gegründete Mülheimer Rassengeflügelzuchtverein ist der älteste seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Der von Martin Menkes Frau Sabine Menke angeführte Verein hat derzeit 40 Mitglieder. Tendenz leicht steigend, weil wieder mehr Menschen das Ei und das Fleisch vom eigenen gesund gefütterten und gepflegten Huhn zu schätzen wissen. Doch in den fünfziger Jahren hatte der Verein noch mehr als 100 Mitglieder. Damals war Hühner, Tauben, Ziegen und Schweine im eigenen Garten keine Seltenheit. Noch weit mehr Mitglieder hatten  die Geflügelzuchtvereine während des Zweiten Weltkrieges, als Huhn, Hähnchen, Täubchen und Co das Überleben sicherten und die Vereinsmitgliedschaft den Bezug von Futtermitteln garantierte. In Werkssiedlungen wie der von Krupp errichteten Heimaterde wurden die Bewohner sogar zur Hühnerzucht verpflichtet. Über Jahrzehnte fand die Ausstellung der Mülheimer Geflügelzüchter deshalb auch im Krug zur Heimaterde an der Kolumbusstraße statt.

Nicht nur für die Menkes ist die Geflügelzucht ein Familienhobby. Vater Martin, Mutter Sabine und ihre beiden Söhne Morten und Magnus sind sich einig; "Unsere Hühner halten uns fit!" Für sie ist die Hühnerzucht im eigenen Garten nicht nur ein kulinarisches, sondern auch ein emotionales Erlebnis. Die Liebe zum lieben Vieh vermitteln die Mülheimer Rassegeflügelzüchter zusammen mit ihren Verbandskollegen aus der Region, auch, der Alten Dreherei am Schloß Broich sei Dank bei Ausstellungen, Tagungen und Seminaren.

Alte Schätzchen gesucht

Die nächste Geflügelzuchtausstellung öffnet dort am 9. und 10. November. Bei dieser Gelegenheit hofft Martin Menke auch auf zusätzliches Text- und Bildmaterial aus den privaten Beständen der Geflügelzüchter, um die  historische Ausstellung zur Vereinsgeschichte, die schon jetzt beim Jubiläumsfest in der Alten Dreherei zu sehen war, ergänzen und ausbauen zu können. Martin Menke ist per E-Mail an: martin@menkenet.de erreichbar.

Mehr über die Alte Dreherei

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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