Rettungsschwimmer messen sich im sportlichen Wettkampf
Rettungsschwimmer des Deutschen Roten Kreuzes sind normalerweise an Seen, Flüsssen, Bädern oder Küsten im Einsatz. An diesem Samstag bevölkerten die Mitglieder der Wasserwachten aus dem DRK-Landesverband Nordrhein aber das Hallenbad Süd in Mülheim, um sich im sportlichen Wettkampf zu messen. Dabei standen nicht nur die schwimmerischen Fähigkeiten im Mittelpunkt.
170 Mitglieder von sechs bis über 50 Jahre waren bei der 42. Auflage des Wettbewerbs dabei. Zum insgesamt fünften Mal, aber zum ersten Mal seit 2006, wurde er in Mülheim ausgerichtet. Neben dem Südbad waren auch die Realschule Stadtmitte und das Forum Ausrichtungsorte. In der Schule mussten vor allem die jüngsten Teilnehmer auf spielerische Art Aufgaben lösen, während die Erwachsenen im Forum klassische Sanitätsaufgaben lösen mussten. Der öffentliche Ort sollte den Stress eines realen Einsatzes simulieren.
Die Ergebnisse flossen ebenso in das Gesamtergebnis ein wie die Schwimmwettbewerbe. Hier standen Rettungs- und Transsportstaffeln ebenso auf dem Programm wie Tief- und Streckentauchen. Als einer der Höhepunkte gilt das Kleiderschwimmen. Die Aktiven haben nicht nur damit zu kämpfen, dass die Kleidung während der Strecke immer schwerer wird, sondern müssen sie am Ende noch möglichst schnell ausziehen, ehe der nächste Staffelschwimmer an den Start gehen kann. „Der Teamgedanke und Geschicklichkeit sind dabei ganz wichtig, das unterscheidet die Veranstaltung vom reinen Wettkampfgedanken“, betont Ralf Schröder, Landesleiter der Wasserwacht.
Derselben Meinung ist auch Michael Thomessen, seit 1994 Leiter der Wasserwacht Mülheim. Er sagt: „Es ist kein Leistungsschwimmen, der Spaß steht im Vordergrund“. Zu seiner Ortsgruppe gehören im Moment 60 Mitglieder zwischen sechs und 76 Jahren. „Damit sind wir eine relativ große Wasserwacht“, sagt Thomessen. Die Kernveranstaltungen sind „Voll die Ruhr“ und das Drachenbootfestival aber auch Stadtmeisterschaften im Rudern. Da die Mülheimer aber auch im Katastrophenschutz im Einsatz sind, waren sie 2013 auch mit einer Einheit beim Hochwasser in Magdeburg dabei. Im Einsatzzentrum an der Aktienstraße – an der ehemaligen Feuerwache – steht stets alles bereit. Dabei sind die Lebensretter nur ehrenamtlich aktiv.
Den Reiz macht für die Freiwilligen unter anderem die große Altersspanne aus. Viele bleiben ihr halbes Leben lang dabei. Thomessen selbst ist schon seit dem 14. Lebensjahr dabei. Dass teilweise schon kleine Kinder mitmachen dürfen, kommt dem Laien auf den ersten Blick merkwürdig vor. Aber: „Kinder sind unvoreingenommen, sie haben weniger Berührungsängste und manchmal noch keinen Ekel vor zum Beispiel Blut“, erklärt Gordon Wenzek, der beim Landesverband für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Gerade das einfache Sprechen mit einem Verletzten kann am Ende ein Leben retten. Es ist die Maßnahme schlechthin“, sagt der Experte.
>>Sieger startet beim Bundeswettbewerb
Die Wasserwacht ist nur ein Teil des Deutschen Roten Kreuzes. Daneben gibt es die Bergwacht und die Rettungssanitäter. Alle haben die gleiche Grundausbildung. Beim Rescue-Cup waren 21 Mannschaften zu je fünf bis sechs Personen dabei. Die Besten qualifizieren sich für den Bundeswettbewerb. Auch ein Event auf europäischer Ebene gibt es.
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
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