Regenbogencommunity zieht ins Forum Mülheim
Mitten in die City

Die Regenbogen-Community des Trägervereins SVLS zieht mitten in die Mülheimer City. 
Foto: PR-Fotografie Köhring
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Ausgrenzung, Feindseligkeiten und Mobbing sind nach wie vor Alltag für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* Personen. Die Gesellschaft schränkt alle LSBT*I* massiv ein. Sie brauchen Unterstützung, Beratung, Zuwendung.

Community-Orte sind wichtige geschützte Plätze, teils im wahrsten Sinne Überlebens-notwendig. Der gemeinnützige Verein SVLS trägt den Jugendtreff „together“ und die Lebenslust-Beratungsstelle, beherbergt zahlreiche Selbsthilfe- und Freizeitgruppen. Unter seinem Dach findet sich auch „gerne anders“ als landesweite Fachberatungsstelle für sexuelle Vielfalt und Jugendarbeit.

SVLS-Geschäftsführer Torsten Schrodt blickt zurück: „Begonnen hat es als kleine Initiative im Ringlokschuppen. Das erste schwul-lesbische Zentrum entstand 1998. Unser schöner Standort Altstadt ist das kleinste Jugendzentrum der Stadt. Wir haben auch ein wunderbares Verhältnis zu unseren Vermietern. Aber 67 Quadratmeter sind zu wenig. Unsere Zielgruppe hat sich vergrößert und diversifiziert.“ Ähnliches gelte für die Beratungsstelle in der Friedrichstraße: „Für unsere Selbsthilfegruppen gibt es nur einen Konferenzraum.“ Eine deutliche Vergrößerung der Möglichkeiten muss her. Die Entscheidung reifte lange, nun wird das Wagnis eingegangen.

Ein mutiges Signal

Torsten Schrodt erhält die Schlüssel zur neuen Heimat der Mülheimer Regenbogen-Community. Im Untergeschoss des Einkaufszentrums Forum, auf rund 330 Quadratmetern. Mit dem Umzug sei auch ein klares und mutiges Signal verbunden, betont Schrodt: „Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* Personen haben einen Platz in der Mitte der Gesellschaft.“ Wer aber eine selbstverständliche Akzeptanz in der Stadtgesellschaft erreichen wolle, der müsse sichtbar sein, und nicht nur an der Peripherie erscheinen. Die Verwaltung wird an die Eppinghofer Straße wechseln, im Forum wird es ein großes Jugendcafé geben mit einem Bühnenbereich, dazu Beratungsbüros sowie einen großen Gruppen- und Seminarraum.

Die Finanzierung der laufenden Kosten ist gesichert. Auch ein Großteil der für den Umbau benötigten rund 240.000 Euro sind durch Zusagen und Eigenmittel gedeckt: „Die Vermieter sind uns sehr entgegengekommen bei der Miete, mit großzügigem Zuschuss zu den Umbaukosten und tatkräftiger Unterstützung.“ Die Sanierung wird von einem beteiligungsorientierten Planungsprozess begleitet: „Die jungen Leute sollen mitbestimmen, wir ihr Zentrum aussieht. Da sind wir schon sehr gespannt.“ Da die bisherigen Mietverträge auslaufen, wird der SVLS mit Übergangslösungen arbeiten müssen.

40.000 Euro fehlen noch

Torsten Schrodt ist zuversichtlich: „Wir möchten im neuen Zentrum schon Weihnachten feiern.“ Die noch immer bestehende Deckungslücke von rund 40.000 Euro bereite ihm Sorgen: „Wenn wir Einsparungen vornehmen müssten, wäre es wohl bei der Barrierefreiheit. Aber gerade Teilhabe ist uns sehr wichtig.“ Daher bittet der gemeinnützige Verein SVLS um finanzielle Zuwendungen, für die selbstverständlich Spendenbescheinigungen erstellt werden: „Auch würden wir im neuen Zentrum dauerhaft auf die Unterstützer hinweisen.“ Weitere Infos sind unter www.svls.de zu finden.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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