Hilfe für Frauen
Das Frauenhaus Mülheim ist immer an seiner Kapazitätsgrenze, was Aufnahme- und finanzielle Kapazitäten betrifft. Frauenhaus-Leiterin Gülsüm Erden bringt es auf den Punkt: „Wir leben von Spenden.“ Daher ist Gülsüm Erden auch überglücklich über die neue Kooperation mit der Mülheimer Bürgerstiftung. Mit im Boot ist auch die „Hilfe für Frauen e.V.“, die über eine Telefon-Hotline (08000-116016) erreichbar ist. Die Geschäftsstelle für das Frauenhaus ist am Hans-Böckler-Platz von 9 bis 12 Uhr besetzt.
Annette Lostermann-de Nil ist 1. Vorsitzende für „Hilfe für Frauen“: „Wenn Frauen mit Kindern ins Frauenhaus kommen, bringen die wenigsten Kinder ihre Schulsachen mit.“ „Die meisten Frauen können sich nicht vorbereiten,“ weiß Gülsüm Erden aus Erfahrung. Frauen, die vor Gewalt in der Familie flüchten, sollten sich aber auf alle Fälle ausweisen können, rät die Leiterin des Frauenhauses, „denn sonst wird es kompliziert.“
Dank der Kooperation mit der Mülheimer Bürgerstiftung kann jetzt die Erstversorgung im Frauenhaus sichergestellt werden. Das ist die Ausstattung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und für die Kinder die Ausstattung mit Schulutensilien – vom Tornister bis zur Brotdose – und die Sachen sind neu. Weit über 3.000 Euro konnte die Bürgerstiftung dafür zur Verfügung stellen. Bettina Gosten von der Bürgerstiftung: „Den Kindern ist es ganz wichtig, dass die Schulsachen in einem guten Zustand sind. Sie wollen auf keinen Fall auffallen.“ Kindern kann man schon mit Kleinigkeiten eine Freude machen – jetzt sind es die neuen Tornister der Bürgerstiftung. Gosten: „Wir möchten in Mülheim immer dort tätig sein, wo man uns braucht.“
Einige der Kinder im Frauenhaus haben sich über die neuen Sachen schon gefreut. Acht Frauen und 14 Kinder können allein in Mülheim aufgenommen werden. Eine Kooperation mit den Nachbarstädten ist gewährleistet, damit Hilfesuchende nicht abgewiesen werden müssen, so Gülsüm Erden: „Wenn eine Mutter kommt, dann sind auch die Kinder von Gewalt betroffen.“ „Alles andere ist illusorisch,“ so Bettina Gosten. Man darf auch nicht vergessen, dass das Frauenhaus wirklich die letzte Notlösung ist. Die Frauen und Kinder dürfen bis zu einem halben Jahr bleiben. „Unsere Frauen gehen anders wieder zurück,“ darauf ist Gülsüm Erden stolz: Die Frauen haben Forderungen, sie sind gestärkt und sie suchen sich Hilfe – durch die Polizei oder über das Gericht.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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