"Ein Glück, dass da Kohle war!" - Neues Buch zur Siedlung Mausegatt/Kreftenscheer
Im Jahre 1999 veröffentlichte Walter Schmidt mit Hilfe weiterer Autoren ein Buch über die Siedlung Mausegatt/Kreftenscheer in Heißen. Anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Zechensiedlung wurden darin eine Handvoll Geschichten aus dem Leben der Bergleute und ihrer Familien erzählt, gespickt mit zahlreichen Informationen und Gedichten zu den damaligen Umständen. Nun, knappe elf Jahre später, zeigt sich Walter Schmidt erneut stolz über eine weitere Veröffentlichung: „Ein Glück, dass da Kohle war!“ glänzt mit vielen weiteren Geschichten zum Leben unter Tage und in den Siedlungen.
Die Resonanz auf die erste Broschüre war sehr gut: „Die Leute verstehen jetzt: Da ist mehr. Es war wichtig, das weiterzuführen“, erinnert sich Schmidt. Dafür hat er zwei Jahre lang recherchiert, seine Erinnerungen und die Berichte anderer Zeitzeugen aus der Siedlung festgehalten und zu Papier gebracht. Das Resultat ist ein hochwertiger, rund 63 Seiten langer Bild- und Geschichtsband, der sich besonders auf den Alltag der Familien und Arbeiter konzentriert: Hier wird die Rolle der Frau und der Moral ebenso behandelt wie wöchentliche Waschtage oder der Kleidungsstil der Zeit. Kinderspiele und Freizeitvergnügen, Schulleben und Arbeit, die besondere Nachbarschaftshilfe - zu jedem alltäglichen Thema finden sich Geschichten und Erinnerungen. Doch Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld betont: „Die Texte in diesem bemerkenswerten Buch sind weit mehr als nur Geschichtchen - das ist Bildungsmaterial.“
Mitgewirkt an der Broschüre hat Birgit Schlegel, ihrerseits Siedlungsbewohnerin und Mitglied des „Fördervereins der Siedlergemeinschaft Mausegatt“. Die Lehrerin war für Layout und Design der Broschüre verantwortlich und verfasste mit Schmidt zusammen die Texte.
Auch Silke Lange unterstützte in ihrer Funktion als Vorsitzende des Fördervereins der Siedlergemeinschaft Mausegatt den ungelernten Schreiber Schmidt. Schmidt genierte sich nicht, die Hilfe anzunehmen und zeigt sich dankbar: „Wären diese beiden Damen nicht gewesen, dann hätte ich irgendwo abbrechen müssen.“ Froh war er natürlich auch über das Drucksponsoring der Sparkasse.
Das Buch, das in einer Auflage von 1500 Exemplaren gedruckt wurde, ist für 2 Euro beim Förderverein (Tel. 37 11 87) erhältlich, Bewohner der Siedlung erhalten je ein Exemplar kostenfrei.
Autor:Sebastian Seifert aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.