Rolli-Rockers-Sprösslinge unterstützen Therapiehund für krankes Mädchen
Ein Collie für Josie

Das ist Josie | Foto: Privat
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Es gibt sie noch. Die Geschichten, die einerseits betroffen machen. Aber andererseits auch zeigen, dass viel Mitgefühl und Hilfe geboten wird.
Josefine, überall nur Josie genannt, kam im September 2016 auf die Welt. Alles schien auf den ersten Blick normal. Doch im Lauf der ersten Monate wuchs bei den Eltern Jennifer und Michael Zibner der Verdacht, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. „Josie ist mittlerweile etwas über 100 cm groß und ein bisschen moppelig.“ setzt die Mutter in der Gegenwart an. Und fährt fort: „Sie ist ein fröhliches und lustiges Kind.“ Danach erzählt sie jedoch die Probleme die Josie hat

. „Sprachlich ist Josie fast bei null. Mama und Papa kommen als Laute hervor, aber gezielt einsetzen kann sie diese Wort nicht.“

Nach 15 Monaten hat sie erst laufen gelernt. Zwar sehr staksig und stelzig, aber immerhin. Zu dem Zeitpunkt war zwar bekannt, dass Josie behindert ist, aber was genau vorlag,  wurde damals noch nicht diagnostiziert. Erst im April 2019 erhielten die Eltern die schlimme Nachricht: Josie leidet an einem Chromosom-Defekt. Das Chromosom 15 ist beschädigt. Die Krankheit ist nach dem Entdecker der Chromosomenstörung als Angelman-Syndrom benannt.

„Josie hat Konzentrationsschwierigkeiten und benötigt kaum Schlaf.“

erzählt die Mutter. Ihre Schlafphasen sind maximal anderthalb Stunden an einem Stück. Natürlich ist das eine Riesenaufgabe für die Eltern. Sie wechseln sich nachts mit der Betreuung ab.. „Spätestens nach der vierten Nacht merke auch ich, dass ich enorm unter Schlafverlust stehe.“ sagt Jennifer Zibner. Die gelernte Unternehmens- und Kommunikationsberaterin musste daher ihren Beruf aufgeben, um Josie zu betreuen.

Rolli-Rockers-Sprösslinge möchten helfen

Der Verein „Rolli-Rockers-Sprösslinge e.V.“ und da ganz besonders der Vorsitzende Bernd Nierhaus wollen tatkräftig mithelfen, dass Familie Zibner Hilfe, Unterstützung und Erleichterung bekommt. Dies soll in Form eines Hundes geschehen. Rolli-Rockers-Sprösslinge ist gut vernetzt. Eine Kooperation mit der Hundetrainerin Filiz Erfurt wird der Familie dabei zur Seite stehen. Filiz Erfurt, sitzt seit früher Jugend selbst im Rollstuhl, und ihr Mann Mikail haben im Jahr 2011 den Verein „filiz-rollidogs.“ gegründet.

Der Verein bildet Hunde als Betreuer aus. „Wir werden einen Collie gemeinsam mit der Familie aussuchen, der dann als Therapiehund und „Freund“ Josie in ihrem weiteren Leben begleiten soll.“ erklärt Filiz Erfurt. Der Collie wird als Welpe zu den Zibners kommen. Er wird in einer ca. zwei Jahre dauernden Ausbildung trainiert und geschult. Er soll, da Josie ja nicht sprechen kann, auf die Bewegungen von Josie reagieren und ihr im täglichen Leben als Helfer zur Seite stehen.

„Collies eignen sich besonders für diese Ausbildung.“

erklärt Filiz Erfurt. Um zu ergänzen: „Es ist uns schon gelungen den Hunden beizubringen, den Kindern beim Ankleiden zu helfen.“ Natürlich ist eine solche Ausbildung nicht nur langwierig. Sie kostet auch viel Geld. Ungefähr 18.000 Euro. sind veranschlagt für die Anschaffung und Ausbildung.
Dank der Unterstützung von Rolli-Rockers ist ein Grundstock gelegt. Eine großzügige Spende in Höhe von 2.000 Euro. Die Firma Uferkamp Dentallabor hat den Anfang gemacht.
Weitere Spenden und Unterstützung sind willkommen. Infos dazu unter: www.rollirockers.de
Info
Der britische Kinderarzt Harry Angelman (1915–1996) beschrieb im Jahr 1965 das später nach ihm benannte Syndrom erstmals unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten. Er nannte es aufgrund des auffälligen Bewegungsmusters und des häufigen Lachens der Kinder, die er damals betreute, Happy-Puppet-Syndrom.
Das Angelman-Syndrom ist die Folge einer seltenen genetischen Veränderung auf Chromosom 15. Sie geht oft einher mit psychischen und motorischen Entwicklungsverzögerungen, kognitiver Behinderung, Hyperaktivität und einer stark reduzierten Lautsprachentwicklung. Menschen mit Angelman-Syndrom fallen oft durch eine intensive Suche nach Körperkontakt auf. Sie haben meist viel Sinn für Humor, sind häufig sehr sozial, gewöhnlich in der Grundhaltung freundlich und sie lachen sehr viel, wenngleich oft objektiv grundlos und oft bei Aufregung. Die Lebenserwartung von Menschen mit Angelman-Syndrom ist nicht herabgesetzt.

Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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