Heinzelwerker im Jubiläumsjahr sehr fleißig

Ehrenamtliche erledigen 447 Anfragen

Im Jahr 2024 haben die Heinzelwerker gefeiert – das 15-jährige Bestehen des Ehrenamtsprojekts nämlich. Doch zugleich waren die 20 Herren und zwei Damen, die im Heinzelwerk aktiv sind und für ältere und bedürftige Menschen kleinere handwerkliche Arbeiten erledigen, auch sehr fleißig. Insgesamt 447 Anfragen haben die Heinzelwerker abgearbeitet – und damit nochmals über 30 mehr als im Vorjahr, als es 416 erledigte Anfragen waren.

Für Erich Reichertz als Initiator des Projekts und auch für das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr und das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE), die das Projekt seit seiner Gründung mit ihrem Know-how und ihrer Infrastruktur unterstützen, zeigen diese Zahlen deutlich, welche Bedeutung das Heinzelwerk in Mülheim hat.

Denn die Zahl der Anrufe, die in der Telefonzentrale der Mülheimer Diakonie eingegangen sind, sind noch höher: 475 Menschen haben sich 2024 an das Heinzelwerk gewandt. Jedoch wurden 28 von ihnen an das Handwerk verwiesen. Denn eines war Heinzelwerk-Gründer Erich Reichertz von Anfang an wichtig: Die Ehrenamtlichen wollen den Hauptberuflichen keine Konkurrenz machen. „Wir erledigen die Kleinigkeiten, die Handwerker nicht übernehmen und wir sind Ansprechpersonen für die Menschen, die sich Handwerker schlicht nicht leisten können“, erläutert Erich Reichertz, der gemeinsam mit drei anderen Ehrenamtlichen den Führungskreis bildet. Er weiß: „Für viele Anfrager sind die Heinzelwerker die letzte Hoffnung, weil sie schon von so vielen Stellen abgewiesen wurden.“

Etwa die Hälfte der Heinzelwerk-Kunden sind Senioren, die nicht mehr selbst auf die Leiter steigen können, um eine Glühbirne auszutauschen, oder die keine Kinder oder Enkel in der Nähe haben, die ihnen die Sender am Fernseher neu einstellen. Die andere Hälfte ist bedürftig: Menschen in der Grundversorgung, die Sozialhilfe oder eine kleine Rente bekommen sowie Personen, die betreut werden, zählt Erich Reichertz auf. „Die Nachfrage ist manchmal so groß, dass wir Reaktionszeiten von mehr als zwei Wochen haben, insbesondere in Urlaubszeiten.“

Denn hinter den 447 erledigten Anfragen stehen in der Regel meist mehrere Vor-Ort-Termine plus eventuelle Fahrten, um Material zu kaufen. All dies summiert sich zu viel Arbeit für die engagierten Ehrenamtlichen: Rund 2.400 Arbeitsstunden wurden 2024 insgesamt geleistet, 4.845 Kilometer ging es quer durchs Stadtgebiet.

Zudem wurde Mitte Juni 2024 das 15-jährige Bestehen des Heinzelwerks gefeiert. Oberbürgermeister Marc Buchholz nahm an dem Zusammensein teil, hielt nicht nur ein Grußwort, sondern überreichte dem Heinzelwerk auch eine Ehrenurkunde der Stadt Mülheim an der Ruhr.

15 Jahre lang unterstützen auch bereits das Diakonische Werk und das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) das ehrenamtliche Projekt. Dass dies auch weiterhin so bleiben wird, ist für die Verantwortlichen selbstverständlich, zeigen die Zahlen des aktuellen Jahresberichts doch deutlich die Nachfrage und dass die Heinzelwerker eine Versorgungslücke schließen. Um das auch zukünftig tun zu können, benötigen die Heinzelwerker jedoch dringend (jüngeren) Nachwuchs, liegt der Altersdurchschnitt doch bei rund 70 Jahren.

Erich Reichertz betont: „Das Engagement der einzelnen Ehrenamtlichen ist ungebrochen und alle arbeiten engagiert mit. Wir stellen immer wieder fest, dass unsere Kunden auf das Heinzelwerk angewiesen und in der Regel sehr dankbar sind.“

Kontakt für Ehrenamtliche

Menschen, die sich als Heinzelwerker einbringen möchten, können sich beim Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) melden: Tel. 0208 – 97 068 13.

Kontakt für Hilfesuchende

Menschen, die bedürftig oder aufgrund ihres Alters oder einer körperlichen Einschränkung nicht in der Lage sind, einfache hand-werkliche Arbeiten selbst zu erledigen, können sich an das Diakonische Werk wenden: Tel. 0208 – 3003 -277.