Auf den Spuren der Kumpel – Mülheimer Bergbauverein bietet herbstliche Bergbau- und Hüttenwerksführungen an
Auch wenn der Sommer sich dem Ende entgegen neigt, steigt die „Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Bergbau“ in die zweite Runde Ihres diesjährigen Exkursionsprogramms ein. Im Oktober bietet der Verein mit mehreren Bergbauführungen und einer Hüttenwerksbesichtigung interessierten Bürgern Einblicke in die historische, aber auch aktive Welt der Montanindustrie. Und noch sind einige Plätze frei.
Nachdem die „Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Bergbau“ in den vergangenen drei Monaten bereits ein sommerliches Exkursionsprogramm rund um das Thema „Bergbau“ angeboten hat, möchte der Verein nun die Vorteile des Herbstes nutzen. Kurze Tage und die immer früher einsetzende Dämmerung bieten die besten Voraussetzungen für bergbauliche Nachtführungen in Mülheim an der Ruhr und anderen Ruhrgebietsstädten. Aber auch die Besichtigung eines aktiven Hüttenwerkes steht auf dem Programm.
Den Anfang macht eine Hüttenwerksbesichtigung
Am 06.10.2014 zeigt der Verein, wo der Pott noch kocht. Bei der gleichnamigen Führung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen eines noch aktiven Hüttenwerks in Duisburg zu werfen. Die „Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH" (HKM) produziert im Duisburger Süden noch heute Eisen und Stahl. Während der Werksbesichtigung werden mit einem Bus der Hochofenbetrieb und die Kokerei angesteuert. Zu Fuß führt der Weg dann noch durch das Stahlwerk, die Stranggießanlage und das Walzwerk.
Weiter geht es am 18.10.2014 in Recklinghausen. Bei einer Führung durch das RAG-Trainingsbergwerk erleben die Teilnehmer die Arbeitswelt eines modernen Bergwerks mit all seinen technischen Einrichtungen. In einer Bergehalde wurden in einem Streckennetz von rd. 1,2 km Gesamtlänge der untertägige Bereich eines Bergwerks einschließlich aller gängigen Bestandteile der Gewinnungseinrichtungen, Streckenvortriebe und Schachtbereiche für Mitarbeiterfortbildungen eingerichtet. Während der Führung mit Bergleuten der RAG können sich die Teilnehmer über die technischen Abläufe und Einrichtungen informieren und einen Teil der Maschinen selbst bedienen.
Auf nächtlichen Spuren der Bergleute
Ebenfalls am 18.10.2014 stattet die „Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Bergbau“ ihre Gäste bei Einbruch der Dämmerung mit einer Original-Bergbaukopflampe und einem Helm aus und lädt zur nächtlichen Führung über das Gelände der Zeche Rosenblumendelle, die 1966 als letztes Mülheimer Bergwerk stillgelegt wurde. Während der Führung folgen die Teilnehmer dem Weg des Bergmanns von der Bergmannssiedlung über die Waschkaue bis zum Schacht. Unterwegs erfahren sie von einem Mitglied des Vereins Wissenswertes über die Geschichte der Zeche und die erhaltenen Gebäude. Auch zahlreiche Fotos und Bergbauexponate werden zu sehen sein.
Als letzte Tour des diesjährigen Veranstaltungsprogramms steht am 24.10.2014 die Haldennachtwanderung „Wenn es Nacht wird im Revier…!“ auf dem Programm. Hier stehen der Bergbau im Ruhrgebiet und die Zeche Prosper-Haniel im Vordergrund. Mit Einbruch der Dunkelheit folgen die Teilnehmer – auch hier wieder mit Helm und Bergbau-Kopflampe ausgerüstet - dem Vereinsvorsitzenden Lars van den Berg auf die Bergehalde am Schacht „Franz-Haniel“ in Oberhausen-Königshardt und erfahren unter anderem, welche Funktionen die Bergbau-Exponate haben, die am Wegesrand aufgestellt wurden. Als Highlight der Führung ist außerdem geplant, die noch in Betrieb befindlichen Fördermaschinen am Schacht "Franz-Haniel 2" zu besichtigen. Hierbei handelt es sich um eine inzwischen elektrisch betriebene Dampffördermaschine sowie eine vollautomatische elektrische Fördermaschine, die beide noch für die Seilfahrt sowie die Bergeförderung in Betrieb sind.
Da es für alle Führungen begrenzte Teilnehmerzahlen gibt, sind Anmeldungen erforderlich. Informationen zu allen Führungen und den Anmeldungen gibt es auf der Website des Vereins unter www.bergbauverein.de. Für telefonische Auskünfte ist der Verein unter der Rufnummer 0157 / 77 24 64 83 erreichbar (i.d.R. montags-freitags 18.30 – 20.00 Uhr sowie samstags 15.00 – 18.00 Uhr).
Die Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Bergbau
Die „Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Bergbau“ befasst sich bereits seit Jahren ehrenamtlich mit der Geschichte des Mülheimer Bergbaus, um unter dem Motto „Der Vergangenheit eine Zukunft geben“ die Erinnerung an diesen bedeutenden Teil der Mülheimer Stadtgeschichte wach zu halten. Neben der theoretischen Vereinsarbeit in Form von Recherchen in Archiven und entsprechenden Dokumentationen bietet die Arbeitsgemeinschaft ein bergbauliches - und vor allem öffentliches – Führungs- und Veranstaltungsprogramm, Schulunterricht in Grundschulen, Vorträge und Informationsstände an. Und natürlich gehört auch der Erhalt montanhistorischer Relikte zur Vereinarbeit.
Darüber hinaus gibt es Zusammenarbeiten mit ehemaligen Bergleute und anderen themenbezogenen Vereinen und Einrichtungen, wie dem „Förderverein der Siedlergemeinschaft Mausegatt e.V.“ oder dem „Kreis der Bergleute und Bergbauinteressierten“, der sich regelmäßig im Kulturzentrum „Fünte“ trifft.
Autor:Lars van den Berg aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.