Zusammenarbeit besiegelt

Foto: Foto: Köhring

Anfang August haben der Regionalverband Ruhr und die elf kreisfreien Städte und vier Kreise im Ruhrgebiet ihre Zusammenarbeit für einheitliche Luftbilder der gesamten Metropole Ruhr besiegelt. Mit den Befliegungen im Frühjahr 2018 und 2019 sollen 2019 erstmals einheitliche Luftbilder zur Verfügung stehen.

Die Idee für das Projekt hatte der Regionalverband Ruhr auf der „InterGeo Messe“ im letzten Jahr. „Wir haben uns gefragt, wie wir in Zukunft die Metropole Ruhr mit Projekten unterstützen können und sind dann auf das Thema Luftbilder gekommen“, erklärt Dr. Wolfgang Beckröge, Referatsleiter Geoinformation und Raumbeobachtung beim RVR. Anfang des Jahres wurde die Idee dann weiterverfolgt. „Wir waren allerdings anfangs skeptisch ob dieses Projekt in der Form überhaupt funktionieren kann. Die grosse Kooperationsbereitschaft der Städte und Kreise haben uns aber motiviert weiterzumachen“.

Daten bisher nicht einheitlich

Derzeit existieren Luftbilder aus einer Zeitspanne von 2011 bis 2016. Die unregelmässige Datenaktualisierung erschwere dabei städteübergreifende Planungen wie zum Beispiel Siedlungsflächenmonitoring oder den Radwegebau. Mit einer regelmässigen Befliegung im zwei-Jahre-Rhythmus sollen die Luftbilder nicht nur aktuell sondern auch qualitativ einheitlich sein. Das eröffne weitere Anwendungsfelder um beispielsweise in zeitlichen Abständen die Auswirkungen von Naturereignissen in der Region zu dokumentieren. Desweiteren lassen sich versiegelte Flächen ermitteln oder die Entwicklung von Waldschäden darstellen.

Mit dem neuen Gemeinschaftsprojekt sollen auch erstmals Schrägluftbilder gemacht werden. Diese detailreicheren Bilder geben laut Dr. Wolfgang Beckröde einen besseren Einblick auf einen gewünschten Standort. „Die Bilder ermöglichen es, sich ein Gebäude bequem vom Schreibtisch aus angucken zu können und trotzdem einen detailreichen Anblick zu bekommen. Gerade bei Einsatzplanungen für die Feuerwehr zum Beispiel kann das enorm wichtig sein. Der Einsatzleiter kann schauen wo er die Rettungswagen am besten positioniert um einen guten Überblick über das Geschehen zu haben“. Aufgrund des technischen Fortschritts wären Schrägluftbilder vor zwei bis drei Jahren noch nicht möglich gewesen.

Vorteile für alle Beteiligten

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel befürwortet das städteübergreifende Gemeinschaftsprojekt. „Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit in der Metropole Ruhr. Von einer abgestimmten Luftbildbefliegung profitieren die Akteure im Geonetzwerk gleich doppelt. Zum einen erhalten sie ganz aktuelle, qualitativ hochwertige regionale Daten, zum anderen sparen alle Beteiligten deutlich an Kosten ein“.

Auch der Erfahrungsaustausch in verschiedenen Bereichen untereinander ist laut Dr. Wolfgang Beckröde ein grosser Vorteil. Durch den Wissenaustausch ersparen sich die Städte Zeit und Arbeit wenn ein neues Projekt geplant werden soll.

Regionalverband betreut das Projekt

Mit dem Kooperationsvertrag haben sich die Kommunen und der RVR auf die inhaltlichen und technischen Standards der Bildflüge geeinigt. Die Ergebnisse werden zentral beim Verband aufgearbeitet und anschliessend unter luftbilder.geoportal.ruhr zur Verfügung gestellt werden. Im nächsten Schritt wird der RVR die zentrale Ausschreibung und Vergabe der Bildflüge übernehmen. Die Kosten von geschätzten 600.000 Euro teilen sich die Vertragspartner. Mit der gemeinsamen Beauftragung sparen die Vertragspartner bis zu 20 Prozent bei der Anfertigung von Luftbildern. Desweiteren muss nicht jede Kommune das Know-How für die komplexe Datenauswertung bereithalten.

Autor:

Fabian Kloster aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.