Zuckerfest in der Islamischen Gemeinde
Am Samstag, 1. Juli, hatte die Islamische Gemeinde Mülheim e.V. zu ihrem traditionellen Zuckerfest in die Hamza Moschee, Friedrichstraße 50, eingeladen. Gefeiert wurde aber nicht nur mit den Mitgliedern der Gemeinde, da der Verein schon seit Jahren zu Festen Nachbarn und Interessierte zu sich ins Vereinshaus einlädt. Najim El Mokaddem: „Wir haben in diesem Jahr wegen des Wetters umplanen müssen.“ Das Zuckerfest konnte so alternativ auch im Gebäude gefeiert werden - Doppelplanung für ein so großes Fest - also bereits unter Zeitdruck im Vorfeld. Das Programm startete damit leicht zeitverzögert. Offiziell endete der diesjährige Ramadan, also die muslimische Fastenzeit, am 24. Juli. Das diesjährige Zuckerfest wurde aber zusammen mit dem Ende des Schuljahrs der Hamza-Schule gefeiert.
Im Gebetsraum wurde von den Kindern gesungen. Omar: „Wir haben auch ein Theaterstück einstudiert.“ Nase, Auge und die anderen Sinnesorgane streiten sich auf arabisch. Erst eine Schlichterin ermahnt die Sinnesorgane zur Zusammenarbeit. Viel Applaus ernteten die Schülerinnen und Schüler. Sie verabschieden sich damit in die Ferien. Die „Schule für Arabisch, Koran und islamische Erziehung“ startet erst wieder in der ersten Septemberwoche. Nach einer Geschichte aus dem Leben des Propheten wurden drei ehemalige Schüler geehrt. Zwei von ihnen hatten einen Tag zuvor, am 30. Juli, ihr Abitur im Oberhausener Atrium mit 600 Schülern, Eltern, Geschwistern und Lehrern gefeiert.
Stolz sind die Drei, das Abitur geschafft zu haben und ermutigen jeweils in einer kleinen Ansprache die Kleineren weiterzumachen. Rashid Mutaliev hat schon im vergangenen Jahr sein Abitur gemacht und studiert heute Ingenieurwissenschaften in Aachen: „Wenn ihr die Chance habt, dann studiert.“ Etwa 150 Kinder hören ihm gebannt zu. „Wenn ihr einen Traum habt, dann zieht das durch.“ Sivalaxsaan Sivazasa hat sogar als einer der Besten seines Jahrgangs Abitur auf der Willy-Brandt-Gesamtschule in Styrum abgeschlossen: „Zur Schule zu gehen, ist wirklich ein Privileg.“ Menschen helfen ist sein Ziel. Yovnes El Mokaddem will auf alle Fälle Lehramt studieren. Er bedankt sich bei seinen Eltern, ohne die er es nicht geschafft hätte. Er ist der Älteste von vier Kindern und sicherlich ein großes Vorbild: „Selbstvertrauen braucht man allerdings schon,“ bestärkt er die Kinder und Jugendlichen im Gebetsraum der Moschee.
Nach der Geschenkübergabe an die drei erfolgreichen Schulabsolventen ging der offizielle Teil mit einer weiteren Vorführung der Kleinsten und arabischen Liedern ins eigentliche Zuckerfest über, das draußen stattfinden konnte. Mit marokkanischem Tee, Gegrilltem und landesüblichen Speisen klang der Tag aus. Alle Kinder bekamen kleine Geschenke und konnten sich auf der Hüpfburg tummeln.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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