Warten aufs Hospiz

Die Nachfrage ist da, die ersten Anfragen gingen bereits ein. Doch zukünftige Gäste des ersten Mülheimer Hospiz müssen sich gedulden. Grund: Ein Förderantrag ist immer noch nicht bewilligt.
Obwohl Baugenehmigungen vorliegen, eine Leiterin gefunden wurde und die Pläne für das Gebäude an der Friedrichstraße 40 fertig sind, kann frühstens im März mit dem Bau des stationären Hospiz begonnen werden. „Uns tut es wirklich Leid, dass es so gekommen ist. Es haben sich ja schon so viele Menschen für den Bau eingesetzt“, betonte Ulrich Schreyer von der Geschäftsführung des Hospizes.
Aber ohne die Zusage der Stiftung freie Wohlfahrtspfleges des Landes NRW kann mit den Bauarbeiten nicht begonnen werden. Auf eine halbe Million Euro wartet man nun in Mülheim. Frühstens bei der nächsten Sitzung der Stiftung im Februar soll darüber entschieden werden, ob das Geld bewilligt wird oder nicht.
Gibt die Freie Wohlfahrtspflege grünes Licht, wird sofort angefangen, die alte Gründerzeitvilla umzubauen und mit einem Neubau zu erweitern. Rund zwei Millionen Euro betragen die Baukosten. 300 000 Euro für das Hospiz sagte die Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ für das Projekt bereits zu. 220 000 Euro gingen aus der Mülheimer Bevölkerung und Unternehmerschaft ein.
Ein weiterer Lichtblick für die Geschäftsführung der Hospizgesellschaft ist, dass eine Leiterin für das Hospiz gefunden wurde. Die 47-jährige Theologin Judith Kohlstruck ist bereits im Dienst. Sie wird die Aufbauphase begleiten und ein Team von Mitarbeitern zusammenstellen. „Ich finde es sehr spannend, ein Hospiz von Anfang an zu begleiten“, erklärt Judith Kohlstruck. Bereits seit zehn Jahren ist sie im Hospizdienst tätig. Ab März wird sich die Velberterin dann zudem um die Schulung der Ehrenamtlichen kümmern. In Kursen, die über ein halbes Jahr laufen, werden die Freiwilligen auf ihre Arbeit mit den todkranken Menschen vorbereitet.
Wenn alles nun nach Plan läuft, soll das Haus im Frühjahr 2012, mit eineinhalb Jahren Verspätung, eröffnet werden. Rund 15 Hauptamtliche und rund 25 Ehrenamtliche sollen dann Gäste des Hauses auf ihrem letzten Weg würdevoll begleiten.
Bürger, die sich für ein Ehrenamt interessieren, können sich ab sofort unter Tel. 3092095 bei Judith Kohlstruck melden.

Autor:

Verena Reimann aus Oberhausen

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