Vier „Mülheimer Brunnen“ für Sambia - Aktion „Wandern für Wasser“ brachte über 9.500 Euro ein
„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, wird oft es Großes daraus.“ Beate Tohmé, Geschäftsführerin des Kinderhilfswerks Global-Care, bezeichnete eine schon fast „traditionelle“ Mülheimer Initiative als beispielhaft. Und deren erneuter Erfolg wurde jetzt im Wassermuseum Aquarius gelobt und gewürdigt.
350 Schüler der Luisenschule, Karl-Ziegler-Schule und Willy-Brandt Schule trugen anlässlich des diesjährigen Weltwassertages an einem bitterkalten, von Schneefall und Glätte geprägten Märztag jeweils rund drei Liter Wasser vom Haus Ruhrnatur zum Aquarius.
Eifrig "Wassergeld" kassiert
Sie demonstrierten so, was Millionen Kinder in vielen Regionen der Welt jeden Tag leisten müssen, um ihr Grundbedürfnis nach Wasser zu befriedigen. Mit dieser Aktion wurden auch Spenden für wasserwirtschaftliche Projekte gesammelt, die dem Kinderhilfswerk Global Care übergeben wurden. Die Schülerinnen und Schüler sprachen ihre Eltern, Verwandten und Freunde an und kassierten dafür „Wassergeld“, mit dem Global-Care in Dürre- und Hungergebieten lebensnotwendige Brunnen baut.
In diesem Jahr kamen mit „Draufgaben“ und Unterstützung der Rheinisch-Westfälischen Wassergesellschaft (RWW), des Rotary Clubs Mülheim Uhlenhorst und der Hochschule Ruhr West über 9.500 Euro zusammen. Der Bau eines Brunnens kostet knapp 10.000 Euro. Davon allerdings finanziert das „Bundesentwicklungshilfeministerium“ 75 Prozent. Im Klartext heißt das, dass durch durch das Engagement der Mülheimer Schülerinnen und Schüler vier neue Brunnen in Sambia gebaut werden.
Wasser Thema im Unterricht
Beate Tohmé hatte im Aquarius als kleines Dankeschön für die Schulen Urkunden und anerkennende Worte parat. Zugleich gab sie Lehrern und Schülern Informationen, wo und was konkret mit ihren erlaufenen Spendengeldern passiert. Noch in diesem Jahr werden im Bezirk Kafue in Sambia sechs neue Brunnen gebaut. Die Provinz trägt den Namen des Flusses Kafue, einer der größten Flüsse Sambias. Doch dessen Nebenflüsse trocknen zeitweise komplett aus. Das fehlende Wasser führt zu Ernteausfällen und verstärkt die ohnehin große Armut der dort lebenden Menschen.
Nicht selten wird aus verbliebenen Pfützen Wasser getrunken, was wiederum zu Krankheiten führt. „Die Mülheimer Brunnen werden da Abhilfe schaffen“, bringt es RWW-Pressesprecher Ramon Steggink auf den Punkt. Das „Wandern für Wasser“ hielt und hält zudem Einzug in den Schulunterricht. So erfahren die Siebt- und Acht-Klässler an den drei mitmachenden Schulen unserer Stadt viel über Land und Leute in den Projektgebieten und können sich selbst ein Bild machen, wo und wie ihre Hilfe ankommt.
Auf ein Neues im nächsten Jahr
Jonas Wiedmann. Lehrer an der Willy-Brandt- Schule, berichtet, dass die Schüler Jahr für Jahr großes Interesse zeigen und gewissermaßen Feuer und Flamme für das Wasser sind. „Obwohl das so kalt und war, sind wir gerne mitgegangen, weil wir wussten, dass wir damit vielen Menschen helfen können“, sagen Lisa und Celina (beide 14) von der Luisenschule. Yannis (12) von der Karl-Ziegler-Schule ergänzt: „Uns geht hier gut. Wir haben Wasser genug. Da ist es doch wichtig, ein bisschen mit dafür zu sorgen, dass die Menschen in Afrika auch immer Wasser haben.“
Prof. Mark Oelmann von der HRW, zugleich Vertreter des Rotary-Clubs Uhlenhorst, gab den Schulen noch einiges an Wissen über Wasser mit auf den Weg, ehe RWW-Mitarbeiterin Miriam Schmalhaus schon zur Teilnahme am „Wandern für Wasser 2019“ aufrief, dann bei besserem Wetter und anschließenden Erfrischungsgetränken statt heißem Aufwärm-Tee.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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