Verwaltung zieht während der Weihnachtsferien um
Die Mülheimer Verwaltung zieht in den kommenden drei Monaten aus ihren Übergangsräumen in neue Büros um. Betroffen sind 566 Arbeitsplätze. Betroffen sind aber auch die Bürger, die die Ämter an den neuen Standorten finden müssen.
Mit der Beendigung der Sanierung des historischen Rathauses steht für 460 Mitarbeiter der Verwaltung in den kommenden Tage der „Rückzug“ in die Räume des historischen Rathauses an.
Im April 2009 zogen sie aus den teilweise gefährdeten Räumen aus. Es folgte eine umfangreiche Sanierung, die am Ende mit 47 Millionen Euro um rund zehn Prozent teurer wurde als geplant. „Wir erlebten während der Sanierung einige Überraschungen.“ Das sagte Frank P. Buchwald, Betriebsleiter des Immobilienservice der Stadt, während der Umzugs-Pressekonferenz am vergangenen Montag.
Zuvor nicht sichtbare Schäden traten nach der Entfernung von Bodenbelägen auf. „Als einige der Beläge entfernt waren, roch es wie direkt nach einem Brand“, so der Bereichsleiter. Andere Decken bestanden aus Holzbalken, deren Zwischenräume mit Stroh und Lehm verschmiert waren. Auch die Deckensanierungen, ausgeführt nach den Bombentreffern des Zweiten Weltkriegs, erwiesen sich als „nicht mehr tragfähig“, erläuterte Buchwald.
Viel Geld sei auch in die Schaffung neuer Fluchtwege und in den Brandschutz gesteckt worden. „Das sind Maßnahmen, die man nicht sieht, die aber vom Gesetzgeber gefordert werden.“ Hinzu komme die weitgehende Barrierefreiheit im Gebäude. Insgesamt stünden nun sieben Aufzüge zur Verfügung.Kontraststreifen, eingelassen in die Böden, helfen Sehbehinderten, sich zu orientieren. Der Rathausturm könne nur bedingt genutzt werden, weil es schwierig sei, Fluchtwege zu schaffen.
Zusätzlich wurden sämtliche Fenster erneuert oder res-tauriert sowie die Sanitäranlagen und die Heizung auf den neusten Stand gebracht.
Mit dem Abschluss der Arbeiten beginnt nun der Umzug. Die Logistik dafür ist enorm: Rund zehntausend Meter Akten müssen so bewegt werden, dass eine jede auch zu seinem Bearbeiter zurückkehrt. Über 17.000 Kartons sind oder werden in den kommenden Monaten gepackt. 58.000 Aufkleber auf ihnen und den Transportbeuteln sollen dafür sorgen, dass alles wieder am richtigen Platz landet. „Wir haben den Umzug bewusst in die Ferien verlegt, damit die Bürger so wenig wie möglich gestört werden“, informierte Buchwald.
Aber auch die anderen ausgelagerten Standorte werden konzentriert. Das Sozialamt wird von Januar bis 2014 in der Ruhrstraße untergebracht. Nach Ende des Mietvertrages werden in den jeweiligen Stadtteilen Außenstellen eingerichtet, ähnlich wie heute bereits in Styrum. Die Gleichstellungsstelle zieht im Januar zum Hans-Böckler-Platz 5. Im März wechselt das Personal- und Organisationsamt in die Viktoriastraße 26-28 und der Kulturbetrieb in die Viktoriastraße 20-22.
Hier sind die Ämter künftig zu finden:
Ab 2. Januar im Historischen Rathaus:
Amt für Beteiligungs- und Finanzsteuerung; Amt für Kinder, Jugend und Schule inklusive Servicestelle für Betreuungsangebote; Standesamt; Ordnungsamt; Rats- und Rechtsamt; Zentrales Finanzmanagement; Oberbürgermeisterin und Dezernate/Referate I, II, III und V (außer Gleichstellungsstelle); Bürgeragentur (ab April )
Ab 2. Januar in der Ruhrstraße 1:
Wohnungsfachstelle; Sozialamt (im Januar)
Im Januar am Hans-Böckler-Platz 5:
Gleichstellungsstelle
Ab März in der Viktoriastraße:
Personal- und Organisationsamt (26-28); Kulturbetrieb (20-22)
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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