U18 hält wieder am Bahnhof Mühlenfeld
100 Tage lang war der U-Bahnhof Mühlenfeld wegen Absackungen gesperrt. Am Donnerstagmorgen hielt um 4.18 Uhr das erste Mal seit über drei Monaten wieder eine U-Bahn am Heißener Bahnhof.
Ein Flöz, das schräg unter dem Bahnsteig lag, hatte zu Absenkungen geführt. Es entstand wohl im 17. Jahrhundert durch oberflächennahen, wilden Bergbau. Kinder sind damals unter die Erde gekrochen, um Kohle zu schürfen.
260 Bohrungen auf einer Länge von 100 Meter haben die Deutsche Montan Technik und die Bezirksregierung Arnsberg in diesen Monaten durchgeführt, bis in 30 Meter Tiefe. Immer wieder taten sich neue Hohlräume auf. Auch der unter dem Bahnsteig herlaufende Kriechkeller musste wegen des 4,5 Tonnen schweren Bohrgerätes zusätzlich abgestützt werden. „Wir mussten uns von Loch zu Loch hangeln“, erklärte Dietmar Oesterle, Oberbergrat der Bezirksregierung Arnsberg, das Vorgehen. „Mit ständigen Messungen wurde beobachtet, ob durch die Arbeiten weitere Senkungen ausgelöst wurden. Das war aber nicht der Fall. Jetzt ist der Bahnhof auf jeden Fall sicher“, bekräftigt Oesterle am Mittwoch.
Rund 580 Kubikmeter Beton wurden verfüllt, das entspricht einer bis zur Decke gefüllten 80 Quadratmeter großen Wohnung. Die bergtechnische Sanierung kommt teuer. Rund 1,5 Millionen Euro sind veranschlagt, davon übernimmt die Mülheimer Verkehrsgesellschaft 250.000 Euro. Zusätzlich muss sie die Kosten für die Wiederherstellung der Gleise und den Ersatzverkehr tragen. Insgesamt, schätzt MVG-Geschäftsführer Klaus-Peter Wandelenus, komme man auf bis zu 600.000 Euro.
Da der Flöz sich über den Bahnhof hinaus erstreckt, wird die Bezirksregierung in beide Richtungen der Hingbergstraße im Bereich der Wohnbebauungen nach Hohlräumen suchen. Dafür werden auf Privatgelände weitere Bohrungen nötig sein. Schäden an Häusern sind bisher nicht entdeckt worden.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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