Trickdiebstahl verhindert - Kassierer schützt Senior vor Geldverlust
Ein 76-Jähriger wollte Montagmittag, 9. April, in einem Mülheimer Discounter Guthabenkarten für Online-Spiele im Wert von mehreren hundert Euro einkaufen. Was will ein Rentner mit so viel virtuellem Geld zum "Gamen", wird sich der eine oder andere fragen. Dieser Senior wollte nicht spielen, sondern wäre fast einem Telefonbetrug zum Opfer gefallen. Zum Glück stand ihm in der Filiale ein wachsamer und skeptischer Mitarbeiter zur Seite, der Schlimmeres verhinderte.
Was war geschehen? Gegen 15 Uhr klingelte das Telefon eines älteren Herrn auf der Kreuzfeldstraße. Am anderen Ende der Leitung sei angeblich ein Mitarbeiter eines Amtsgerichts. Gegen den Angerufenen bestehe eine Zahlungsaufforderung über mehrere tausend Euro. Der Anrufer setzte den Mann massiv unter Druck, indem er ihm drohte, bei Nichtzahlung einen Gerichtsvollzieher zu schicken. Als der 76-Jährige äußerte, kein Geld zu haben, endete das Telefonat zunächst. Ein halbe Stunde später ging der Mülheimer erneut an das Telefon. Vermutlich war es diesmal ein anderer Mann, der ihn anrief, aber mit dem Vorherigen unter einer Decke steckte. Dieser fragte, ob der der Senior eine EC-Karte habe. Damit könne er schon mal eine Anzahlung in Höhe von 1000 Euro in Form von Guthabenkarten für Online-Spiele leisten. Ein angeblicher Kollege werde bei ihm in zwei Stunden rumkommen, um die Gutscheine abzuholen, so der Telefonbetrüger.
Aufmerksamer Kassierer
Zuversichtlich, das Problem vom Hals zu bekommen, ging der Rentner zu einem nahegelegenen Supermarkt. Dort griff er nach so vielen Karten wie möglich. Dieses Auftreten fiel dem 23 Jahre alten Kassierer sofort ins Auge und weckte bei ihm Argwohn. Er sprach den Kunden an, der keine Ahnung hatte, was man mit diesen Gutscheinen anfangen kann.
Daraufhin verständigte der Mitarbeiter richtigerweise sofort die Polizei. Zivilkräfte der Polizei positionierten sich an der Wohnanschrift auf der Kreuzfeldstraße und kümmerten sich zugleich um den eingeschüchterten Anwohner. Persönlich kam von den Kriminellen niemand vorbei. Stattdessen riefen sie nach 17 Uhr abermals an. Sie wollten die Karten-Nummern zum Aufladen des Guthabens von ihm haben. Die Unbekannten legten auf, als der Senior ihnen keine Informationen geben konnte.
Die Polizei warnt: "Die Ideen der Betrüger sind grenzenlos. Es kommen immer wieder neue Maschen hinzu, um ahnungslose Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen. Seien Sie am Telefon mit Gesprächspartnern, die Sie nicht persönlich kennen, immer auf der Hut. Legen Sie im Zweifel auf und verständigen Sie die Polizei."
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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