Tatort Grundschule Augustastraße
Es ist kaum zu glauben, eigentlich nicht vorstellbar und fast unfassbar! Jeder Auto- oder Radfahrer hat wahrscheinlich schon mal erlebt, dass er von besorgten Müttern oder Vätern angeraunzt wurde, zumindest aber böse Blicke geerntet hat, wenn er sich nicht ganz an die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung gehalten hat.
Sind diese besorgten Eltern dann aber selber hinter dem Steuer ist alles vergessen und aus „Frau Behutsam“ und „Papa fürsorglich“ werden die alle Vorschriften ignorierenden, teilweise dann fuchtig werdende und uneinsichtigen Eltern. So beobachtet bei einer zwischen der Polizei vom Bezirksdienst Styrum und Lehrern der Grundschule Augustastraße in Styrum abgesprochenen Gemeinschaftsaktion zur Schulwegsicherung. Überprüft wurde die Einhaltung des Halteverbotes und der Geschwindigkeitsbegrenzung vor der Schule. Es ist kurz vor 8 Uhr morgens. Die Kinder kommen zur Schule. Viele der kleineren Kinder werden von den Eltern gebracht. Einige davon auch mit „Chauffeur Mama oder Papa“. Weil diese Mamas und Papas ja besorgt um ihr Kinder sind und der Schulweg ja so gefährlich ist, werden sie halt gebracht. Doch was dann passiert ist Egoismus pur. Trotz Halteverbot vor der Schule, wird wie selbstverständlich dort geparkt. Egal ob andere Kinder dadurch gefährdet werden könnten. Noch schlimmer sind die Eltern, die auf der gegenüberliegenden Seite parken und dann ihre Kinder zur Straßenseite aussteigen lassen! Man glaubt es kaum, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat.
An diesem Morgen verteilen die beiden Polizeihauptkommissare Walter Schmid und Michael Kober gemeinsam mit den Grundschülern der Klasse 1b er Augustaschule nur „Denkzettel“ statt Knöllchen und bitten die Verkehrssünder künftig besser auf die Beschilderung zu achten. „Wir wollen ja gar nicht an den Geldbeutel der Leute. Wir möchten sie zuerst sensibilisieren für die Gefährlichkeit ihrer Halteaktion.“ meint Michael Kober. Im Wiederholungsfall allerdings gibt es statt Denkzettel jedoch ein Verwarnungsgeld. Denn die Nachhaltigkeit dieser Verkehrserziehungs-Aktion ist, gelinde gesagt, relativ gering. „Wir planen mit der Polizei mindestens zwei solcher Aktionen pro Jahr.“ sagt die Grundschullehrerin Grete Bruhn. Zusätzlich informiert die Schule anlässlich von Elternabenden oder gezielter Ansprache, wenn solche Anlässe hautnah miterlebt werden. Denn, so meint Lehrerin Martina Nabbefeld, ist es auch ein schlechtes Vorbild, wenn die Erwachsenen gegen die Regeln verstoßen und die Kinder-Verkehrerziehung wird dadurch ad absurdum geführt.
Doch die Realität zeigt wieder einmal, dass viele der Eltern zu sorglos und zu unachtsam mit der Verkehrserziehung ihrer Kinder umgehen. Darum diese Aktionen, in der Hoffnung, dass die Zahl derer, die mit schlechtem Beispiel vorangehen, immer kleiner werden.
Insgesamt wurden an diesem Moregen 30 Autos angehalten. Die überwiegende Anzahl erhielt „Dankzettel“ für achtsames Verhalten vor der Schule. Doch wurde auch einige Denkzettel mit Knöllchen verpasst. Höhepunkt war an diesem Morgen ein gestoppter Fahrer de mit 52 km/h durch die Tempo-30-Zone bretterte. Insgesamt zeigte sich Polizeihauptkommissar Walter Schmid jedoch zufrieden mit der Aktion: „Man sieht, dass diese Aktionen immer wieder nötig sind und wir immer wider präventiv tätig werden müssen.“
Autor:Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr |
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