Superfood: Universal für Fleischfresser

Extrem haltbares Superfood: Not only for fish!
  • Extrem haltbares Superfood: Not only for fish!
  • hochgeladen von Anke Müller

Letztens ist mir im Garten die Dose mit dem Fischfutter runtergefallen. Das Ding flutschte mir einfach durch die Finger und zwei handvoll steinharter Kullern, in der Größe von Pfefferkörnern, hopsten kreuz und quer über das Pflaster. Das passiert schon mal.

.

Doch was sollte ich jetzt mit den nach altem Fisch stinkenen Hupfdingern machen? Sollte ich die etwa einzeln aus den Moosfugen pfriemeln? Alle?

Ich guckte mich unauffällig um und scannte die Hausfassade ab. Es stand niemand am Fenster – und so entschied ich: mich unauffällig zu verdrücken. Das Rollbrett aus Tiernahrung würde schon irgendwie wieder verschwinden.

Kaum war ich mir meiner Ich-hab-nichts-gemacht!-Strategie sicher, raschelte es hinter mir heftig im Gebüsch. Hilfe, nix wie weg hier!

Mit pochendem Herzen sauste ich zurück zum Haus und haute die Terrassentüre hinter mir ins Schloss. Erst dann drehte ich mich um.
Also, Leute, wisst Ihr was?
Da bin ich doch echt vor zwei Igeln abgehauen!
Die beiden ärschelten aufgeregt in meinem Futter-Malheur herum und schmatzten so laut, dass ich das durch die geschlossene Türe hören konnte. Eindeutig, den Jungs schmeckte es. Als sie sich nach einer Stunde wieder trollten, ging ich die Sache überprüfen: Alle Hupfdinger ratzekahl weggefressen!

Ich erzählte meiner Freundin Carmen davon.
„Nicht nur Igel mögen dein Fischfutter“, informierte sie mich. „Meine Hunde fressen das auch gerne. Die drehen total durch, wenn sie es entdecken.“

Nun gehen wir ja im Moment straff auf den Winter zu. Gestern Abend saß ich deshalb mit meinem Mann noch auf einen Absacker im Garten. Ich wollte einen Glühwein trinken, aber mein Mann fand das unpassend. Plötzlich raschelte es hinter uns im Gebüsch. Mein Mann horchte auf, doch ich winkte ab: „Das sind bloß die Igel.“
Ich hatte es kaum ausgesprochen, da kamen die zwei Stachellinge auch schon aus dem Efeu herausgewatschelt.
„Bisschen wenig Speck dran ...“ Mein Mann betrachtete sie.
Und er hatte wirklich recht, so richtig winterratzrundgefressen waren die nicht!
„Ich hol das Fischfutter!“

Wir kippten den Igelbrüdern also eine Ladung gepresster Fischkadaver aufs Pflaster und verzogen uns ins Haus, damit sie zum Mahl ihre Ruhe hätten.
Doch kaum hatten wir die Tür hinter uns geschlossen, fegten plötzlich drei schwarze Schatten über die Terrasse. In der Dämmerung vermutete ich zuerst, das seien Fledermäuse - doch dann kamen die Blitze unvermittelt überm Fischfutter zum Stehen. Die Igel gaben augenblicklich Fersengeld und drei Katzen materialisierten sich. Zwei schwarze und eine graue. Die Gebeamten stürzten sich sofort und wie die Verrückten auf das Fischfutter. Was ein Glück, dass die Igel abgehauen waren, sonst hätten die Bartputzer die bestimmt gleich mitgefressen!

Fassen wir den Sachverhalt nun zusammen:
- Fische lieben Fischfutter
- Igel schlagen sich glücklich den Wanst damit voll
- Katzen überfressen sich daran
- Hunde drehen durch und vergessen die gute Erziehung, wenn Fischfutter aufgerufen wird
Bei Fischfutter muss es sich wirklich um eine Delikatesse handeln!

Ich glaub, ich probier das morgen auch mal ...

Autor:

Anke Müller aus Mülheim an der Ruhr

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