Steffis Kinderwelt schließt bald seine Pforten - Familie Kerner war jahrzehntelang mit dem Dorf Saarn verbunden
„Natürlich ist eine gehörige Portion Wehmut dabei, aber es gibt viele schöne und dankbare Erinnerungen.“ Jürgen Kerner blickt auf viele gute Jahrzehnte zurück, aber eine Zukunft wird es für „Steffis Kinderwelt“ nicht mehr geben.
Zumindest noch bis zum 15. Dezember besteht die Möglichkeit, in dem Spielwarenfachgeschäft am Saarner Markt, Pastor-Luhr-Platz / Düsseldorfer Straße, einige Kinderaugen leuchten zu lassen. „Vielleicht halten wir das Geschäft ja noch einige Tage länger offen, je nachdem, was wir während des Räumungsverkaufs noch anzubieten haben“, so der 69-jährige, der mit seiner Frau Heidi und seinen Töchtern jahrzehntelang Saarn verbunden war.
Saarn ist im Vergleich immer noch gut aufgestellt
Seine Eltern hatten „im Dorf“ ein Textilgeschäft gegründet, das er und seine Frau von ihnen übernahmen. Seit gut drei Jahrzehnten schließlich ist Steffis Kinderwelt – Namensgeberin war eine der Töchter – das erste Standbein der Familie. „Eigentlich“, so Kerner im Gespräch mit unserer Zeitung, „ist Saarn im Vergleich mit der Gesamtstadt immer noch gut aufgestellt.“ Und dennoch: Kerner sieht durch den Internethandel zunehmende Probleme auf die Fachgeschäfte zukommen. „Ich fürchte, die Lawine lässt sich nicht mehr stoppen.“
Mit 69 Jahren ist es für ihn an der Zeit, den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Seine Töchter allerdings werden Steffis Kinderwelt nicht weiterführen, sondern sich „anders orientieren“. Kerner: „Es lohnt sich einfach nicht mehr.“ In seinen Gedanken schwebt das Damoklesschwert von „verödenden Innenstädten“. Es gehöre eine Menge Kraft und Anstrengungen dazu, diesen Trend zu stoppen. Für seine Branche stellt er fest, dass selbst große Spielzeugketten da ihre Probleme hätten.
Beliebtes "Spielzeugparadies" ist bald Vergangenheit
Viele Saarner und auch Kunden aus den benachbarten Stadtteilen und Städten, bedauern, dass die Pforten zum beliebten „Spielzeugparadies“ im Herzen des Dorfes bald für immer geschlossen sind. Was aus dem mit Nebenräumen gut 160 Quadratmeter großen Laden wird, steht noch in den Sternen. Die „Varia Bau“ als Eigentümer bemüht sich derzeit um eine „sinnvolle, ins Ortsbild passende Nachnutzung“.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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