Spuk am Löhberg - Zeugen gesucht - Belohnung ausgelobt
Goldstaub, Siegelringe und der verschwundene goldene Grundstein Mülheims bewegen derzeit fünf Einzelhändler am Löhberg. Gleich zu Beginn des Schaufensterwettbewerbes verschwand das Kleinod aus der Buchhandlung am Löhberg Nr. 4.
Der Morgen des vergangenen Freitag, 13. September, fing für den Büchermann vom Löhberg eigentlich gut an.
Er biss genüßlich in sein Brötchen, als er die Schlagzeile in der Zeitung las: „Spuk im Schloß Broich - Restauratoren hören Stimmen“. Der Buchmann lächelte und dachte an den goldenfarbigen Stein, den er am Vortag beim Trödel gekauft hatte. Nun lag der Stein, rechtzeitig zum beginnenden Wettbewerb, in seinem Schaufenster.
Als er wenig später vor seinem Laden stand, gefror sein Lächeln: Der Stein war weg und im Laden lagen alte Bücher auf dem Boden.
Wenige Meter weiter legte die Käsefrau diverse Sorten in die Vitrine, als plötzlich ein kalter Schauer über sie kam. Die Frau fröstelte kurz. Dann betrat eine Kundin den Käse Meister. Erst jetzt bemerkte die Käsefrau, dass da etwas lag, was dort nicht hingehörte: Ein güldener Stein.
Auf der anderen Seite wabberten Rauchschwaden in der Luft. Der Zigarrenmann und zwei Herren saßen in den bequemen Sesseln und genossen die neusten Produkte aus Kuba.
In der Altstadt näherten sich Männer in dunklen Anzügen, die die Knarren im Halfter nur halb verdeckten, einem Haus. Ein schwerer Cadillac raste kurz danach durch die Gasse, verfolgt durch Polizeiwagen.
Die Vorgänge um sie herum hatten die Männer beim Genuss ihrer schweren Zigarren noch gar nicht bemerkt. Erst als ein heftiger Windzug die Tür zuschlug, erwachten sie aus ihren Tagträumen. „Verdammt“, fluchte der Tabakmann, als er an der Tür stand. Zigarren lagen auf dem Boden verteilt. Und die Tür schloss auch nicht mehr richtig. „Vandalismus“, murmelte er verärgert und schaute nach unten. Dort blinkte ein goldener Siegelring.
Lächelnd nahm die Restaurantfrau die Radionachricht über den Spuk im Schloß Broich zur Kenntnis. „Nein, nein, das ist er nicht, der Stein. Aus Gold, Gold, muss doch der Grundstein sein“, krächzte die von einem Restauratoren aufgenomme unbekannte Stimme aus den Lautsprechern.
Die Restauranfrau schnappte sich die Plastiktüte, die ihr eine Stammkundin gebracht hatte. Sie schaute hinein, sah einen Revolver, Goldmünzen, die goldene Oberbürgermeisterkette und erschrak. Dann fiel ihr ein, dass dies die Deko für das Krimidinner war. Das kleine Detail am Holzschiffchen übersah sie.
Gegenüber schmunzelte die Schmuckfrau noch immer über den alten Miss Marple-Film vom Vorabend. Plötzlich entdeckte sie den Goldstaub auf den Griffen der Vitrinen und ein kalter Luftzug ließ sie erschaudern. Als sie die Videoüberwachung einschaltete, sah sie, wie sich die verschlossenen Schubladen wie von Geisterhand öffneten und wieder schlossen.
„Wir suchen nach einer Erklärung“, so die fünf Geschäftsleute am Montag.
Denn die fünf am Löhberg haben sich im Rahmen des Schaufensterwettbewerbes zusamengeschlossen. Die Dekorationen sind aufeinander abgestimmt und erzählen den Beginn des Krimis. Doch wie er endet, ist noch offen.
Alle Hobbyautoren sind nun aufgefordert, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Weitere Details erfahren die Teilnehmer in den Geschäften.
Dort liegen auch die Teilnahmekarten mit weiteren Informationen aus. Einsendeschluss für die Texte ist am 8. Oktober.
Zum Ende des Schaufensterwettbewerbs am Montag, 14. Oktober, werden die fünf besten Geschichten ausgewählt. Die Gewinner werden von den teilnehmenden Geschäfte bnachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zu gewinnen sind ein gefährlich leckeres Steinbeißer-Menü für zwei Personen im Restaurant Medici. Der Käse Meister spendet eine teuflisch gute Genießer-Käseplatte. Einen von Luises rätselhaften Buchgutschein erhält ein Gewinner aus der Buchhandlung am Löhberg Nr. 4. Einen mörderisch schweren Porzellan-Zigarrenaschenbecher mit dem passenden Zigarrenabschneider gibt es von Tabak Budde. Eine „eiskalte“ Ice-Watch stiftet Juwelier Lüttgen als Preis.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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