Sönke Wortmann dreht in Mülheim Ruhrgebietsfilm

Arina Moiseenko hat sich beworben. Foto: Agentur Eick
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Ihre Abitur-Prüfungen hat die 18-jährige Arina Moiseenko gerade hinter sich. Was nach der Schule kommt, hält sie sich aktuell noch offen. „Ich könnte mir aber durchaus etwas in Richtung Schauspielerei vorstellen“, scheut sich die Saarnerin nicht vor großen Zielen. Dabei war ihre Teilnahme am Sönke-Wortmann-Casting eher spontan.

„Bisher habe ich in dem Bereich noch keine größeren Erfahrungen gesammelt, lediglich in der schuleigenen Theater-AG mal hereingeschnuppert“, outet sie sich als kompletter Branchen-Laie. Die Idee, sich vorzustellen, kam dann auch von der Mutter einer Freundin, die von dem Termin gelesen hatte.

„Dann haben sich Lea (18) und ich in die Bahn gesetzt und sind nach Bochum gefahren“, erinnert sich Arina an den aufregenden Tag. Was die beiden jungen Frauen dort vorfanden, war eine riesige Menschenschlange. „Der ganze Hauptbahnhof war voll, die Leute haben schon komisch geschaut und nachgefragt, was da los sei.“ Dennoch ließen sich die Freundinnen von der großen Konkurrenz - „total unterschiedliche Menschen: teils verrückt ausschauende Erwachsene, viele Familien, auch kleine Kinder“ - nicht beirren und stellten sich an. „Angekommen sind wir gegen 11.30 Uhr, um 12 war offizieller Beginn und gegen 13 Uhr waren wir dann endlich an der Reihe.“ Per Medienberichten und Aushängeschildern hatte die Castingagentur bereits die Massen darum gebeten, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu kommen oder sich später per Email zu bewerben. „Wir hatten rund 1.500 Personen in der Location, dem Metropolis Kino. Davon haben es 900 für ein Bild vor die Kamera geschafft. 700 Emails haben uns im Nachhinein noch erreicht und das Interesse reißt noch immer nicht ab“, beschreibt Gregor Weber von der Agentur Eickden Ansturm.

„Einmal angekommen ging dann auch alles ganz schnell“, erzählt Arina weiter. Im Datenbogen machte sie Angaben zu ihrer Person: Name, Anschrift, Größe. Auch nach ihren Vorerfahrungen und der zeitlichen Flexibilität wurde da gefragt. „Dann ging es in einem Kinosaal vor die Kamera - ein Foto mit Nummer und eines ohne.“ Und dann war das Casting für sie auch schon vorbei. „Anders hatte ich mir das schon vorgestellt, so mit Jury und kleinen Aufgaben“, war die Mülheimerin von der schnellen Abwicklung zunächst überrascht. Und hat dennoch für das Verfahren Verständnis: „Klar, bei so vielen Bewerbern.“

Ob sie es nun tatsächlich zu den Dreharbeiten geschafft hat, steht noch nicht endgültig fest. „Einige auffällige Persönlichkeiten wurden schon direkt beim Casting herausgepickt“, hat sie beobachtet. „Aber die Auswahl ist ein langer Prozess und der ist noch längst nicht abgeschlossen“, erklärt Weber. Zudem würde jeder Bewerber in die Agenturkartei aufgenommen und hätte somit Chancen auf zukünftige Verpflichtungen - etwa für den Tatort (Münster, Dortmund oder Köln) oder die bevorstehende Verfilmung des Geiseldramas von Gladbeck (offizieller Casting-Termin steht noch aus).

Zumindest eine kleine Komparsen-Rolle wünscht sich Arina schon, um einmal Filmluft zu schnuppern. Natürlich gern auch etwas Größeres: „Ich hätte jede Rolle gespielt, würde mir sogar die Haare abschneiden lassen oder andere verrückte Sachen machen“, ist sie für jederlei Anforderungen gewappnet.
Wer es tatsächlich ins Team geschafft hat, zeigt sich in Kürze bei den Drehterminen - neben Bochum und Köln übrigens auch in Mülheim! Details bleiben im Vorfeld natürlich noch streng geheim. Nur soviel wurde verraten: Gesucht wurden rund 700 Menschen aus dem Ruhrgebiet, darunter Konzertgänger und Fußballfreunde, kräftige Jungs und weibliche Schönheiten, gelernte Cocktailmixer, Schrebergärnter mit Hunden, Deutsch-Türken und Jugendliche mit aufgemotzten Karren. Ruhrgebiet eben.

Die Mülheimer Woche bleibt dran am Film mit Mülheimer Lokalkolorit - auch an Arina Moiseenko, denn vielleicht sehen wir die hübsche Blondine ja doch noch auf der großen Leinwand wieder.

„SOMMERFEST“

- Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“, „Frau Müller muss weg“) verfilmt ab
Mitte Mai eine Heimatgeschichte aus dem Ruhrgebiet: „SOMMERFEST“.
- Die Dreharbeiten zur Verfilmung des gleichnamigen Romans von Frank Goosen finden an 28 Drehtagen bis Ende Juni in Bochum, Mülheim a.d. Ruhr und Köln statt.
- Darum geht´s: Ein Sommer im Ruhrgebiet. Stefan (Lucas Gregorowicz) muss
zurück nach Bochum, um das Haus seines verstorbenen Vaters zu verkaufen. In drei Tagen soll alles abgewickelt sein und er wieder im Zug zurück nach München sitzen. Das ist zumindest der Plan.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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