Segelschulschiff Gorch Fock zu Besuch bei Ruhrbania

Das wäre ein Highlight in der einst so sympathischen Stadt an der Ruhr. Die Gorch Fock in Mülheim´s Jachthafen. Vielleicht noch mit musikalischer Begleitung durch einen Shanty Chor und Livemusik lokaler Bands. Beim einlaufen des Segelschulschiffes wird es durch die Boote der Weißen Flotte eskortiert. Medienverter von Funk und Fernsehen begleiten das Spektakel.

Wäre das heute Früh so der Fall gewesen gäbe es eine Erklärung für das Verkehrschaos auf dem Weg von Dümpten in Richtung Bahnhof. Kaum geht die Mellinghofer Staße in die Eppinghofer Straße über, bietet sich dem Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit, das internationale Flair der Stadt kennen zu lernen. Italiener, Afrikaner, Türken haben als Anlieger der Straße ihre Geschäfte und bieten ihre Waren oder ihre Dienstleistungen an. Welche andere Stadt hat das schon zu bieten – und alles auf einer relativ kurzen Strecke von der Kreuzung Mellinghofer-/Aktienstraße bis zum Bahnhof. Zeitverlust, durch diese morgendliche Besichtigungsfahrt: 20 Minuten.

Wer sich also etwas schneller, oder zügiger über Mülheims Straßen bewegen möchte, sollte aber auch den Weg über die Friedrich-Ebert-Straße meiden. Wer sich dorthin verirrt um über die Konrad-Adenauer-Brücke den Weg Richtung Broich zu wählen fährt dort auch nicht besser. Zeitverlust dort allerdings nur 15 Minuten. Die Zeitersparnis beträgt immerhin 5 Minuten bei dieser Wahl der Streckenführung.
Man darf gespannt sein, wie sich die Situation nach Fertigstellung der Großbaustelle am Ende der Aktienstraße für den Verkehr entwickelt.
Ach ja, dann gibt es ja noch unsere Kölner Straße, Richtung Selbeck. Viel befahren und momentan ebenfalls mit Zeiteinbußen belastet wegen einer Baustelle, die nur eine einspurige Verkehrsführung zulässt.
Freuen wir uns also gemeinsam auf all die schönen neuen Dinge, die sich unsere Stadt immer wieder ausdenkt um Mülheim, nicht nur für uns "Eingeborene", attraktiv zu gestalten. Freuen wir uns auf die nächste Biermeile und das jährlich stattfindende Brunnenfest, die nächste Baustelle, egal ob groß oder klein.
All diese Dinge lassen Mülheim immer interessanter erscheinen und locken wieder viele Bürger aus den Nachbarstädten in unsere Innenstadt.
Zunächst freuen wir uns auf den bevorstehenden Weihnachtsmarkt und verfallen endlich wieder in himmelhochjauchzende Stimmung.
Eine Superlative in der City, dieser Weihnachtsmarkt, der das Wort „Weihnachtsmarkt“ nicht verdient, wie ich meine.
Für dieses jährlich stattfindende, vorweihnachtliche Highlight darf der Wochenmarkt weichen, wird auf den Berliner Platz verbannt. Vermutlich dient es nur dem Zweck, dem Weihnachtsmarkt etwas mehr Kaufkundschaft zu bieten, damit die Händler auch wieder im darauffolgenden Jahr die lieblos dekorierten Verkaufsbuden anmieten – bevor keiner der Händler mehr bereit ist, sich in Mülheim die vorweihnachtliche Zeit durch Umsatzeinbußen zu verderben.
Unsere Wochenmarkthändler, die als ständige Einrichtung in der City vertreten sind, können Umsatzeinbußen in Kauf nehmen. Das denken vermutlich die städtischen Vertreter, die den Wochenmarkt nun verlagern.
Mülheim, die so sympathische Stadt an der Ruhr.

Autor:

Reiner Herrmann aus Mülheim an der Ruhr

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