Schule hilft Schule
Ein Hauch von Abenteuer schwebt durch die Willy-Brandt-Schule, wenn es heißt, Schüler in Rumänien zu unterstützen. Am 16. August startet die nächste Aktion. Allerdings fehlt noch Material (siehe unten).
Für das Projekt „Schule hilft Schule“ engagieren sich Schüler und Lehrer der Willy-Brandt-Schule bereits seit einigen Jahren.
Und wer Gutes vollbringt, erhält auch eine Belohnung - in diesem Jahr von der Sparda-Bank. Im Rahmen der Sparda-SpendenWahl gehört die Willy-Brand-Schulen zu den Gewinnern. Sparda-Filialleiter Günter Draken überreicht den Schülern einen Scheck über 1.000 Euro. Mit ihrem Projekt, humanitäre Hilfe für ihre Alterskollegen zu leisten, landeten sie eine Punktlandung bei der Jury.
22 Stunden Fahrzeit liegt hinter den Schülern, als sie im vergangenen Jahr im rumänischen Ort Ciacova ankommen. Untergebracht sind sie in der dortigen Caritas-Station. Doch viel Zeit zum Ausruhen bleibt den 15 Mädchen nicht. Bereits am nächsten Tag führt ihr Weg über staubige Straße in die Schule des Dörfchens Caracal.
Leitungen verlegt
„Wir haben erst einmal den Computerraum in der Schule ‚Alexandru Mocioni‘ leer geräumt“, erzählen drei der Schülerinnen, Vivien Burtczyk, Elena Poschmann und Celina Striebosch. Bei näherer Betrachtung fällt dem Renovierungsteam auf, dass die vorhandenen Leitungen nicht ihren Ansprüchen genügen. Kurzerhand bauen sie die Installation ab und ersetzen sie. Doch der trostlos aussehende Raum gefällt den Mädchen nicht. Kurzerhand greifen sie zu Pinsel und Farbe, um eine „nette Atmosphäre zu schaffen.“
Danach dürfen die 15 neuen Computer in den Raum, werden verkabelt und auf Funktionsfähigkeit überprüft.
Doch die Schülerinnen sind schneller als gedacht und Holzschutzfarbe ist auch noch ausreichend vorhanden. Also erhalten die Zäune eines Kinder- und eines Seniorenheimes auch noch einen neuen Anstrich.
Arbeit im Frühförderzentrum
Die Jungengruppe, die die Mädchen nach einer Woche ablöst, renoviert Räume im 28 Kilometer entfernten Timisoara. Dort soll in einem leerstehende Gebäude ein Frühförderzentrum für Kinder entstehen.
An mehreren Stellen beginnen die Mülheimer gleichzeitig. Für Strom sorgt der mitgebrachte Generator. Das benötigte Wasser wird in Kanistern rangeschafft.
Zunächst entrümpeln sie den Dachboden und machen das Dach wasserdicht. Eine zweite Truppe beginnt für die anstehende Elektroinstallation Kabelschlitze und Löcher für die Steckdosen von Hand zu stemmen. Ein weiterer Trupp baut einige der alten Fenster aus und ersetzt sie durch brauchbarere.
Ganz nebenbei reißen die Jungs Wände ein und setzen neue, erzählen Lennard Kühnen, Fabian Lauer und Christoph Ebeling. „Die Arbeitstage waren lang, weil wir gut 45 Minuten brauchten, um dorthin zu gelangen“, erzählen die drei. „Und bei Regen weicht auch noch der Lehmboden auf.“
„Es ist dort ganz anders als bei uns“, erzählen die Schüler. „Die Menschen leben in Häusern, in die hier keiner mehr einziehen würde. Doch dort ist man dankbar, wenn man überhaupt ein Dach über dem Kopf hat“, fahren sie nachdenklich fort. Wegen der Ferien in Rumänien lernen sie Gleichaltrige nicht kennen, bedauern die Schüler.
Schulleiterin Ingrid Lührig ist stolz auf ihre Schüler. Sie ist aber auch stolz auf die engagierten Lehrer, die unter Leitung von Projektleiter Wolfgang Schünemann ihr Fachwissen den Schülern auch praktisch vermitteln.
Und auch Draken ist begeistert über das Engagement und die Berichte der Schüler: „Man spürt förmlich den Staub, der über die Haut rieselt.“
(Sach)-Spenden gesucht
Dispersionsfarbe für innen und außen, Bodenbeläge (Laminatpakete), paketweise Rauhfasertapeten
Netzwerktechnik (Kabel, Dosen etc.), gleichartige Computer (Windows 7 fähig) und Kabelkanäle
Installationsmaterial aller Art und Werkzeuge
Schutzbekleidung, Arbeitshandschuhe und Arbeitsschuhe
Material für den Trockenbau
Wer die Schule oder das Projekt (auch mit Geldspenden) unterstützen möchte, kann sich an den Verein der Freunde und Förderer der Willy-BrandSchule wenden. Der Förderverein kann Spendenquittungen ausstellen. Er ist über die Schule unter Tel. 4554400 erreichbar.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.