Saarner Tengelmann-Markt schließt nächste Woche - Edeka Paschmann will übernehmen
Die Kaiser's Tengelmann-Filiale an der Düsseldorfer Straße am Rande des Saarner Dorfes schließt am kommenden Mittwoch, 22. August, um 20 Uhr. Was zunächst Besorgnis unter den Kunden ausgelöst hat, erweist sich als positiver Schritt in die Zukunft. Denn der Vermieter SWB will an diesem Standort investieren, ebenso Edeka Paschmann. Vielleicht schon im Frühjahr 2019 soll hier ein komplett erneuerter, moderner Lebensmittelmarkt eröffnen.
Lange Zeit war die Zukunft des Standortes unklar. Nachdem die Edeka-Gruppe die Kaiser's Tengelmann-Märkte Ende 2016 mit strengen Auflagen des damaligen Wirtschaftsministers Gabriel übernehmen konnte, wurde immer wieder über den Markt im Saarn-Center spekuliert - zu groß war die Konkurrenz der etwas außerhalb des Dorfes gelegenen Märkte Aldi, Lidl und Rewe geworden.
"Wir haben uns viele Gedanken gemacht und gemeinsam mit der Stadt und Edeka Paschmann eine Idee entwickelt, was man hier machen kann. Uns ist bewusst, welche Rolle dieses Geschäft als Entree zum Dorf einnimmt und wollten etwas optisch Passendes machen. Das wird mal ein Schmuckstück", ist sich SWB-Geschäftsführer Andreas Timmerkamp sicher.
Die Kündigungsfrist des alten Marktes, die eigentlich schon im Februar endete, wurde in Absprache mit Edeka Rhein-Ruhr bis Ende August verlängert, um in dieser Zeit das neue Bauvorhaben weiter entwickeln zu können.
Markt soll vergrößert werden
Geplant ist, den alten Markt um 400 Quadratmeter zu vergrößern auf eine Verkaufsfläche von etwa 2000 Quadratmeter. Dafür wird das bisherige Geschäft sowohl nach hinten als auch nach vorne ausgebaut und bietet damit auch Platz für eine zusätzliche Bäckerei. Der leerstehende Pennymarkt nebenan wird abgerissen, dort sollen insgesamt 120 Parkplätze entstehen. "Die Tiefgarage unter dem Penny-Markt wurde überhaupt nicht angenommen", weiß Timmerkamp. Damit die Statik auch tragfähig genug ist für einen Parkplatz darüber, muss die Garage verfüllt werden. Ein Teil bleibt offen und soll als Lager für den Edeka-Markt dienen. Ein wichtiger Punkt für den neuen Mieter: Die Zufahrt zu den Parkplätzen soll in Zukunft über den kleinen, bereits vorhandenen Parkplatz vor dem Saarn-Center erfolgen.
Insgesamt zwei Millionen Euro will der SWB für diesen Umbau investieren. Eine Bauvoranfrage ist bereits im Juni von der Stadt positiv beschieden worden. "Wir haben von Anfang an eng mit den Fachplanern, der Stadt und der Feuerwehr zusammengearbeitet", betont Timmerkamp. Die Stadt stehe dem Vorhaben sehr positiv gegenüber. Nun soll in Kürze ein Bauantrag eingereicht werden. "Wir wollen alle notwendigen Auflagen wie den Brand- und Lärmschutz oder Fluchtwege schon von Anfang an erfüllen, um Zeit zu sparen", betont der SWB-Geschäftsführer.
Eröffnung in 2019 geplant
Denn der Wunsch, im Frühjahr 2019 zu eröffnen, ist sportlich. Wenn die Stadt den Bauantrag genehmigt, dann müssen die Aufträge ausgeschrieben werden. Die Situation im Baugewerbe ist durch den Bauboom bekanntlich angespannt, man hat nicht mehr die Auswahl an ausführenden Firmen wie früher. Einen Mietvertrag mit Edeka Paschmann gebe es bereits, so Timmerkamp, er beginnt mit der Fertigstellung des Marktes.
Weitere Arbeiten an dem Gebäude sind seitens des SWB nicht geplant, Wohnungen und Fassaden seien noch in einem Zustand, in dem man momentan keinen Handlungsbedarf sehe.
Falk W. Paschmann, Geschäftsführer von Edeka Paschmann, freut sich, dass die Nahversorgung im Dorf Saarn auch weiterhin gesichert wird. "Als Saarner hängt einem die Heimat am Herzen". Natürlich unter dem Vorbehalt, dass der Bauantrag genehmigt werde. "Dann nehmen wir noch mal so viel Geld in Hand wie der SWB, um die Inneneinrichtung nach unseren Vorstellungen zu gestalten." Damit erhöht sich die Anzahl der Mülheimer Märkte von Edeka Paschmann auf fünf. Mit der geplanten Fläche ist er größer als der Markt an der Luxemburger Allee, aber deutlich kleiner als am Heifeskamp. Für das Dorf Saarn habe man eigens ein neues Konzept entwickelt, erklärt Falk W. Paschmann. Er hofft, dass es so schnell wie möglich realisiert werden kann, "um die Nahversorgung des Dorfes bald wieder zu sichern".
Mitarbeiter vom jetzigen Markt wird Paschmann nicht übernehmen. "Die Auflagen aus dem Kauf der Firma Kaiser's Tengelmann mit einer Bindungsfrist von fünf Jahren betreffen im Wesentlichen die Beschäftigungssicherung der Mitarbeiter. Angesichts der Kündigung des Mietvertrages haben wir mit allen Mitarbeitern in Abstimmung mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft ver.di eine einvernehmliche Lösung gefunden, in der Regel die Fortsetzung der Tätigkeit in einer anderen Edeka-Filiale", erklärt Julia Denkert aus dem Pressetam von Edeka Rhein-Ruhr.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.