Ruhrauen bedürfen mehr Schutz
Grüne Wiesen, die ruhig vor sich hin fließende Ruhr und eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt lässt sich direkt vor der Haustür entdecken: In den Saarner Ruhrauen.
Die landschaftliche Schönheit mit ihren hochwertigen Biotopen und ihrem, im westlichen Ruhrgebiet, einmaligen Erholungscharakter ist weit über die Grenzen Mülheims bekannt.Viele Nutzen die Saarner Ruhrauen für abendliche Spaziergänge, andere erkunden die Landschaft am Fluss mit dem Rad und wieder andere, lassen es sich am Ruhrbadestrand beim gemütlichen Grillen gut gehen. „Doch damit diese einzigartige Landschaft auch weiterhin erhalten bleibt, müssen wir was tun“, erklärt Bürgermeisterin Renate aus der Beek bei einer Ortsbegehung der SPD. „Wir freuen uns, dass ein Teil der Auen bereits 2007 von der Europäischen Union als Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet (FFH) ausgewiesen wurde und setzen alles daran, den besonderen Tier- und Pflanzenbestand zu schützen.“
Ruhrauen sind seit 2007 FFH-Schutzgebiet
Aus diesem Grunde arbeitet man nun auch mit der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet zusammen. Dr. Peter Keil kann sich als Spezialist in diesem Gebiet darüber sehr freuen. „Die Mülheimer Auenlandschaft ist in ihrer Form im westlichen Ruhrgebiet einmalig. Einige Bereiche sind wirklich sich selbst überlassen, andere werden renaturiert um heimischen Tierarten mehr Lebensraum zu bieten. Das hat bisher auch schon gefruchtet, denn wir haben schon vier Eisvogelbrutpaare zählen können.“
Welche Tier-und Pflanzenarten sind heimisch und sollen geschützt werden?
Doch was macht die Auen zu einem FFH-Schutzgebiet? „Da sind zwei wichtige Faktoren zu nennen“, erklärt Dr. Keil. „Zum Einen sind die Weichholzauen hier noch intakt und unbedingt schützenswert zum Anderen gibt es viele, naturbelassene Grünflächen die vielen Tieren einen Lebensraum bieten. Unser Ziel ist es, nährstoffärmere Böden zu bekommen um einen wirklich natürlichen Lebensraum zu verwirklichen.“
Was ist geplant? „Wir haben einen Etat von rund drei Millionen Euro für insgesamt fünf Jahre zur Verfügung, um einiges Umsetzen zu können“, weiß die naturbegeisterte Bürgermeisterin. Geplant sind zwei Maßnahmen, die sich jedoch auch an das Mitwirken der Bevölkerung richten.
Sommerdeich soll geöffnet werden
„Wir planen den Sommerdeich entlang der Ruhr zu öffnen um so eine minimale, natürliche Überflutung der Ruhrufer gewährleisten zu können. Es handelt sich um einen etwa 200 Kubikmeter großen Bereich“, erklärt Dr. Keil.
Renaturierung der Rossenbeck
„Desweiteren planen wir eine Renaturierung der Rossenbeck, sodass in diesem Bereich keine Fußgänger und Reiter mehr zugelassen sind. Die anliegenden Reiterhöfe haben sich kooperativ gezeigt und sind mit einem Ausbau eines bestehenden Reitweges einverstanden. Zu guter Letzt wird eine asphaltierte Querverbindung aufgegeben, dafür aber eine neue geschaffen um Grünflächen zu renaturieren.“
Keine Angst: Erst südlich der Mendener Brücke beginnen Maßnahmen
„Ich kann alle Kritiker beruhigen“, beruhigt Renate aus der Beek. „Die Schutzgebiete werden hauptsächlich nach der Mendener Brücke eingerichtet, sodass sich Richtung Wasserbahnhof nichts ändert. Erst Richtung Süden werden Maßnahmen ergriffen.“
Autor:Daniela Neumann aus Oberhausen |
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