Reden ist Gold

„Mülheim befindet sich in einem Dämmerzustand“, stellte Wilfried Cleven gemeinsam mit weiteren Persönlichkeiten, darunter Jörg Enaux, Helge Kipping und Heinz Lison, fest. Die schwierigen politischen Mehrheitsverhältnisse im Rat der Stadt schüfen Barrieren und Konflikte, Entscheidungen werden nicht akzeptiert und lassen bei Einwohnern Politikverdrossenheit entstehen. Aus diesem Grund habe man sich zusammengesetzt und diskutiert, welche besonderen Problembereiche zum Wohle der Stadt vorrangig angepackt und gelöst werden müssen. An der Diskussion waren 40 weitere Mülheimer, darunter Architekten, Chefärzte, Einzelhändler, Handwerker und Rechtsanwälte, beteiligt. Ein erstes Treffen fand im Mai 2010 statt. „Unser Anliegen ist es, eine breite Informationsbasis zu schaffen und unterschiedliche Standpunkte zusammen zu holen“, erklärte Helge Kipping, Vorstand der Sparkasse. „Die Plattform ermöglicht einen regen Austausch verschiedener Blickwinkel.“ Erste Gespräche haben ergeben, dass insbesondere folgende Themen besonders relevant sind: Innenstadtentwicklung, Verkehrsführung, Kinderbetreuung, demographische Entwicklung und soziale Stadt. „Wir sind kein Verein und wollen auch keiner werden“, bestätigte Jörg Enaux, der sich und die Mitbegründer des Stadtkonvents als Moderatoren sieht. „Ebenso wenig wollen wir eine weitere Bürgerinitiative sein. Wir sind parteipolitisch unabhängig und möchten dabei helfen, ein Leitbild für die Stadt Mülheim zu entwickeln und mit der Politik ins Gespräch kommen.“ Die erste Begegnung mit der Politik wird im Herbst stattfinden. „Wir hoffen das es uns gelingen kann, aus der Streitkultur eine Gesprächskultur zu machen“, hob Kipping hervor. Lison erinnerte sich an eine alte Werbekampagne: „Reden Sie mit uns, wenn Sie miteinander reden wollen.“