Preisverleihung der Bürgerstiftung 2016

Am Dienstag, 08. März, wurden nunmehr zum 10. Mal junge Menschen mit dem „Preis der Bürgerstiftung Mülheim an der Ruhr“ ausgezeichnet. Sie hatten sich durch vorbildliche Leistungen und Engagement ausgezeichnet. Ins Haus der Wirtschaft an der Wiesenstraße waren zur feierlichen Preisverleihung Schüler, Eltern, Lehrer und Vertreter aus Wirtschaft und Politik erschienen. Musikalisch untermalt wurde der Abend von vier jungen Musikern der Jugendmusikschule.
2016 gingen die Preise in Höhe von jeweils 3.000 Euro an Gewinnerinnen der Bereiche Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Soziales Engagement und Zivilcourage. Insgesamt hat die Bürgerstiftung bislang etwa 140.000 Euro für Preise an Jugendliche aufgebracht. Dazu Mülheims ehemaliger Schuldirektor Hermann Blümer (Karl-Ziegler-Schule): „Geben Sie alle den jungen Leuten die Chance, bei uns gewinnen zu können.“ Ihm ist es seit zehn Jahren zu verdanken, dass junge Menschen ausgezeichnet werden. Das ist mit einem erheblichen organisatorischen Aufwand verbunden. „Doch Hermann Blümer hält sich immer bescheiden im Hintergrund,“ Patrick Marx ist neugewählter Vorstands-Vorsitzender der Bürgerstiftung Mülheim und bedankt sich bei Blümer für sein unermütliches Engagement. Ab sofort wird Hermann Blümer nur noch beratend tätig sein.
Auch Gabriela Grillo tritt „in den Ruhestand“. Sie erhielt u.a. mehrere Ehrungen für ihr gesellschaftliches Engagement in Mülheim und Duisburg. Ab sofort ist sie die Ehrenvorsitzende der Bürgerstiftung Mülheim. Es schien an diesem Abend, dass sich eine ganze Generation verabschiedet. „Gabriela Grillo wird aber auch noch in Zukunft die Preise der Bürgerstiftung verleihen,“ verspricht Patrick Marx.
Und das tat sie dann auch am Dienstagabend: Unter großem Beifall nahm Delwin Seydo nicht nur die Urkunde sondern den Preis entgegen, der ihr von der Jury in beispielhafter Weise für Zivilcourage zugesprochen wurde. Bis zuletzt war nicht klar, ob Filip Fischer, Daniel Schick oder sie den Preis gewinnen würden. Ein spannender Abend bis zur letzten Preisvergabe, denn keiner der jugendlichen Geladenen wusste im Vorfeld, wer gewinnen würde. Gewonnen haben sie alle mit guten Leistungen, Ideen und Engagement. Auch wenn die Wahl der Qual sicherlich oft schwer gewesen ist, Gabriela Grillo überreicht Delwin Seydo den Preis, weil sie die Jury überzeugt hatte, dass sie als Syrerin es geschafft hatte, schnell die eigenen schulischen Leistungen so auszubauen, dass sie in verschiedenen Schulen als Übersetzerin und Integrationshilfe eingesetzt wurde. Sie setzte sich immer wieder gegen Anfeindung hinweg und ließ sich von ihrem Engagement nicht abbringen.
Den zweiten Preis für herausragende Leistungen im Fachbereich Naturwissenschaften erhielt die völlig überraschte Lucy Schmidt von der Karl-Ziegler-Schule. Sie hatte sich gegen weitere sechs Kandidaten durchgesetzt. Im mathematischen Bereich hatte sie Erfolge bei Wettbewerben auf Bundesebene und hat einen Freiplatz an der Universität Heidelberg bekommen. Laudator Heinz Lison dankte in diesem Zusammenhang noch einmal Hermann Blümer – auch für die vielen Jahre der Zusammenarbeit.
Den dritten Preis verlieh Frank Esser (Mülheimer Wohnungsbau) an Jennifer Denkhaus und Fabienne Zimmermann, die im CVJM gemeinsame Projekte mit jugendlichen Flüchtlingen unternehmen. Ihre zeitaufwändige Planung und Konzeptentwicklung überzeugte die Jury im Bereich Soziales Engagement. Sie hatten sich laut Esser als „Gutmenschen“ betätigt. Er sieht es als etwas Besonderes, „wenn sich Menschen darum sorgen, dass es Anderen gut geht.“ Dank Gabriela Grillo ist er jetzt neu im Vorstand der Bürgerstiftung Mülheim.
Den letzten Preis verlieh Bernd Böddeling im Namen der RWE Deutschland AG an Lina Ashour von der Luisenschule für den Bereich Geisteswissenschaften. Böddeling: „Die Jury war begeistert von der jungen Frau.“ RWE hatte ihr Interesse auf Sprache, Analytik und Kommunikation ausgerichtet, damit kam für dem Essener Konzern die herausragende Leistung von Lina Ashour entgegen. Sie hatte versucht, einen Spannungsbogen zwischen Kunst und Politik herzustellen und sich sehr ernsthaft mit der Verbindung von Kunst und Philosophie beschäftigt. 3.000 Euro erhielt auch sie.
Um weitere Projekte in Mülheim voranzutreiben, sucht die Bürgerstiftung Einzelpersonen oder Gruppen, die bereit sind, ein ganz bestimmtes, für die Stadt oder einen Stadtteil nützliches Projekt persönlich in die Hand zu nehmen. Die Stiftung unterstützt bei der Umsetzung der Vorhaben. In den vergangenen Jahren wurde so Graffiti entfernt, die Trauerhalle auf dem Alten Friedhof in Angriff genommen oder das Wildgehege im Witthausbusch vor und nach Ela Instand gehalten.

Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

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