Positive Bilanz bei Tengelmann

Die Unternehmensgruppe Tengelmann lud zur Bilanzpressekonferenz im 146. Jahr des Bestehens.

Und Karl-Erivan W. Haub, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe eröffnete die Pressekonferenz mit den Worten: „Sie werden heute von mir keine schlechten Nachrichten hören!“ So waren die nüchternen Zahlen, Daten und Fakten schnell abgehakt und es blieb Zeit für ein großes Anliegen der Unternehmensgruppe Tengelmann: die Nachhaltigkeit ihres Tun und Handelns sowie ein Ausblick auf das Geschäftsjahr 2013, Statement zur Eurokrise und zur Bundestagswahl.

Zum zwölften Mal in Folge kann die Unternehmensgruppe Tengelmann ein positives Ergebnis vorliegen. Im Einzelnen sieht das so aus: Kaiser’s Tengelmann erwirtschaftete mit 17.089 Mitarbeitern in 512 Filialen einen Umsatz von 2.13 Mrd. E. Das Gesamtergebnis war nicht positiv, da durch enorme Investitionen in die Modernisierung der Läden viel Geld floss. Bis zum Ende des Jahres 2013 sollen 80% der Läden umgestaltet, modernisiert und kundenfreundlicher sein.
Der Textildiscounter KiK erzielte 1.75 Mrd. €. Umsatz. Dafür sorgten 21.136 Mitarbeiter in 3.249 Filialen, die sich auf acht Länder verteilen.
Die Baumarktkette OBI erwies sich erneut als die Nummer eins in der Baumarktbranche. Die schlechten Wetterverhältnisse machten OBI arg zu schaffen, dennoch wuchs der Umsatz auf 6.87 Mrd. E. Dafür sorgten 43.778 Mitarbeiter in 585 Läden.
Aus dem traditionellen Handelsunternehmen ist zwischenzeitlich ein internationaler Multibranchenhändler geworden. Seit 2010 betätigt sich Tengelmann erfolgreich auf dem Gebiet E-Commerce. Mittlerweile tragen 21 Beteiligungen zu einem Umsatz von 1.5 Mrd. E. bei. Beschäftigt sind inzwischen 7.000 Mitarbeiter in 45 Ländern.
Für das Geschäftsjahr 2013 blickt die Unternehmensgruppe verhalten optimistisch drein. Haub sieht den Hauptgrund im Klimawandel: „Man könnte sagen, die Umsätze bis April sind erfroren und im Mai abgesoffen.“ Der März war einer der sechs kältesten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 und der Mai gar der regenreichste seit 1881. Saisonwaren wie Frühjahrstextilien, aber auch Artikel aus und für den Gartenbereich entpuppten sich als Ladenhüter. Durch die Flutkatastrophe in Bayern und Ostdeutschland waren zeitweise mehr als 80 Filialen geschlossen und konnten keine Umsätze erzielen.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt in der Unternehmensgruppe Tengelmann eine besondere Rolle. „Unsere Geschäftspolitik hat viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Und das aus Tradition. Seit vielen Jahren setzen wir uns dafür ein. Wir sind uns der Verantwortung gegenüber unseren Kunden, der Gesellschaft sowie de Umwelt sehr bewusst.“ Ist die Aussage von Haub. Die Unternehmensgruppe Tengelmann zählt zu den wenigen Firmen, die überhaupt einen Nachhaltigkeitsbericht aufstellen. Und das für alle Unternehmensbereiche gesondert.

Nach dem Geschäftlichen äusserte sich Karl-Erivan W. Haub zu aktuellen Themen. So zum Euro: „ Die Euro-Krise ist nicht vorüber. Die Ruhe ist trügerisch und beruht lediglich auf den Erwartungen und Aussagen und dem Versprechen der Länder ihre Haushalte zu konsolidieren und die Aussage der Europäischen Zentralbank, den Euro zu retten. Doch was passiert, wenn das nicht eingehalten wird?“ Zur anstehenden Bundestagswahl meinte Haub: „Wir stehen vor einer Richtungsentscheidung. Es geht um die Abkehr von der Agenda 2010 und wir stehen vor einer Steuereskalation. Das wird zu einer Zurückhaltung bei den Investitionen führen. Man nimmt dem Starken etwas weg, um die Schwachen zu stärken. Das hat noch nie funktioniert.“