Otto-Pankok-Schule jetzt auch mit Übermittagbetreuung
Von Claudia Leyendecker
160 Jahre ist das Mülheimer Traditions-Gymnasium alt - die Schule, die dafür bekannt war, mit Latein in der fünften Klasse zu starten. Seit zwei Jahren ist Ulrich Stockem Rektor des Otto Pankok-Gymnasiums (OP) und es weht ein frischer Wind. Er will die Schule zukunftsfähig gestalten - und der offene Ganztag mit verlässlicher Hausaufgabenbetreuung ist nur der Anfang.
Vor einer Woche wurde der neu gestaltete Übermittagbetreuungsraum präsentiert und das Konzept zukünftiger Betreuung nach 14 Uhr vorgestellt. Im Vorfeld hatte das OP Kontaktpartner gesucht und die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie eingeladen.
Ziel war es, die Mensa wieder zu beleben. Um eine offene, moderne Schule zu sein, dazu seien externe Partner wichtig, so Ulrich Bender, stellvertretender Schulleiter. Aus Einzelgesprächen mit den Verbänden wurde eine einmalige Kooperation am runden Tisch. Alle waren sich einig: Die Kooperation Schule, Caritas und Diakonie ist einmalig und vor allem interessant.
Den Mensabetrieb und die Cafeteria übernimmt ein Catering-Service, unabhängig von Diakonie und Caritas. Für die Übermittagsbetreuung nach der pädagogischen Pause von 13.15 bis 14.15 Uhr konnte die Caritas gewonnen werden, für geplante Sozialpraktika und Projekttage ist in Zukunft die Diakonie zuständig.
Geplant sind eine Musik- und Theater-AG. Michael John arbeitet eine Projektwoche für die Schüler der neunten Klasse aus, die im Februar 2013 in sozialer Verantwortung geschult werden. Dazu werden Experten eingeladen, aber auch die Kinder können die Einrichtungen besuchen.
Für beide Wohlfahrtsverbände ein spannendes Unternehmen, das besonders Jungen für soziale oder pädagogische Berufe begeistern soll. Oliver Allmann arbeitete vor seiner Lehrertätigkeit selbst bei der Caritas und hat die entsprechenden Kontakte. Er sieht die Projektwoche als Startschuss für weiterführende Ideen.
Auch Schulleiter Ulrich Stockem ist gespannt, was die Zukunft und Praxis erzielen wird: „Wenn man mit jungen Menschen arbeitet, muss da Leben drin sein.“ Er will das OP öffnen und sich auch mit seinen Schülern – anders als vor Jahren – an einen runden Tisch setzen. (Soziale) Verantwortung ist dabei ein wichtiger Aspekt des Leitbildes der Schule. Eine zeitgemäße Schule ist verpflichtet, neben Wissen auch soziale und kulturelle Bildung anzubieten. Voraussetzung dafür ist die Öffnung für städtische Institutionen und Einrichtungen.
Gearbeitet werden soll über die Schulgrenzen hinaus. Soziale Unterschiede sollten Thema der Schule sein. Von der „Lateinschule“ weg zeigt sich das OP heute mit neuem Profil: Spanisch als Fremdsprache wird gut angenommen, die MINT-Fächer und Volkswirtschaft sind ebenfalls im Unterrichtsangebot.
Autor:Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr |
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